Juni 2013 - IHK Berlin
Juni 2013 - IHK Berlin
Juni 2013 - IHK Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Wesentliches Ziel<br />
aller Beteiligten<br />
muss es sein,<br />
rechtzeitig Hilfe<br />
zu geben, bevor<br />
der Azubi unter<br />
Druck gerät und<br />
seine Ausbildung<br />
abbricht<br />
Ziel: Ausbildungsabbrüche verhindern<br />
Die Quote der Vertragsauflösungen liegt in <strong>Berlin</strong> mit 33,6 Prozent über dem Bundesschnitt<br />
Durch die große Zahl an aufgelösten<br />
Ausbildungsverträgen entstehen in<br />
<strong>Berlin</strong> hohe direkte und indirekte Kosten.<br />
Deshalb ist dem Trend der Vertragslösungen<br />
entgegenzuwirken. Jedoch<br />
ist nicht jede Vertragslösung mit<br />
einem Ausbildungsabbruch gleichzusetzen.<br />
Die Vertragslösungsquote liegt in<br />
<strong>Berlin</strong> für alle Ausbildungsverhältnisse<br />
im Dualen System mit 33,6 Prozent über<br />
dem Bundesdurchschnitt (24,4 Prozent).<br />
Viele Jugendliche setzen ihre Ausbildung<br />
nach einer Vertragslösung fort.<br />
Dies zeigen Analysen der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Von den Azubis, die ihre Ausbildung<br />
2008 in einem <strong>IHK</strong>-Beruf begonnen haben,<br />
haben zwar 30 Prozent ihren ersten<br />
Vertrag gelöst, aber nur 13,5 Prozent die<br />
Ausbildung tatsächlich abgebrochen.<br />
Nach der Lösung ihres ersten Vertrages<br />
setzen 56 Prozent ihre Ausbildung im<br />
selben Beruf, aber einem anderen Betrieb<br />
fort. Die Zahl der echten Abbrecher<br />
ist vermutlich noch geringer, da auch eine<br />
Fortsetzung der Ausbildung in einem<br />
Beruf außerhalb der Zuständigkeit der<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> angenommen werden kann.<br />
Dennoch ist damit keine Entwarnung<br />
gegeben. Jede Vertragslösung ist<br />
für den Betrieb mit hohen Kosten und<br />
erheblichem Aufwand verbunden.<br />
Das kann zur<br />
Konsequenz haben,<br />
dass insbesondere<br />
kleine<br />
und mittlere<br />
Betriebe nicht<br />
mehr ausbilden.<br />
Dem muss dringend<br />
entgegengewirkt<br />
werden. Die<br />
<strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> leistet seit<br />
SCHLICHTUNGSAUSSCHUSS<br />
Jahren mit dem Projekt „Partnerschaft<br />
Schule-Betrieb“ einen wichtigen Beitrag<br />
zur Berufswahl und damit zur Stabilisierung<br />
von Ausbildungsverhältnissen. Bei<br />
der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong> sind es die Ausbildungsberater<br />
und der Schlichtungsausschuss,<br />
die im Falle von Problemen in der Ausbildung<br />
zur Seite stehen.<br />
Sehr persönliche Betreuung können<br />
Jugendliche mit Schwierigkeiten während<br />
der Ausbildung durch geschulte<br />
Ausbildungsbegleiter (VerA) erhalten.<br />
Seit 2010 gibt es vom Seniorenexpertenservice<br />
(SES) das Angebot, mithilfe von<br />
Löst sich ein Konflikt während der Berufsausbildungszeit<br />
trotz aller Bemühungen nicht, finden<br />
Ausbildungsbetriebe und Auszubildende die Unterstützung<br />
beim Schlichtungsausschuss der <strong>IHK</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Das kostenlose Verfahren bietet die Möglichkeit<br />
einer mündlichen Verhandlung mit zwei Schlichtern,<br />
die jeweils die Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-<br />
Seite vertreten.<br />
Ziel ist die gütliche Beilegung des Streits. So kann<br />
zum Beispiel in einem Vergleich mit Hilfe vereinbarter<br />
verbindlicher Pflichten die Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses<br />
erwirkt werden. In diesem<br />
Jahr konnten in bisher 29 Schlichtungsverhandlungen<br />
22 Vereinbarungen getroffen werden. Den<br />
Antrag können Auszubildende oder Ausbildende<br />
schriftlich bei der Geschäftsstelle des Schlichtungsausschusses<br />
einreichen oder dort mündlich zu Protokoll<br />
geben.<br />
Zeitnah wird dann ein Termin festgesetzt. Eine<br />
Chance für das Ausbildungsverhältnis und die Vertragspartner.<br />
du<br />
Kontakt: <strong>IHK</strong>, Katrin Dummer<br />
Tel.: 030 / 315 10 -361<br />
www.ihk-berlin.de<br />
(Dok.-Nr. 21590)<br />
Senioren die Jugendlichen von Beginn<br />
der Ausbildung an persönlich zu unterstützen.<br />
In der Regel handelt es sich dabei<br />
um Ruheständler, die früher im gleichen<br />
oder ähnlichen Beruf aktiv waren.<br />
Im Rahmen seiner Initiative VerA<br />
zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen<br />
gibt der SES Fachleuten im Ruhestand<br />
die Möglichkeit, sich für junge<br />
Menschen mit Schwierigkeiten einzusetzen:<br />
als lebens- und berufserfahrene<br />
Vertrauenspersonen.<br />
Jeder VerA-Ausbildungsbegleiter unterstützt<br />
in der Regel einen Auszubildenden<br />
bei theoretischen oder berufspraktischen<br />
Fragen, bei der Prüfungsvorbereitung,<br />
beim Ausgleich sprachlicher<br />
Defizite und vor allem bei der Stärkung<br />
seiner sozialen Kompetenz. Regelmäßige<br />
Treffen sind das Herzstück einer VerA-Begleitung.<br />
Konkrete Ziele und Inhalte<br />
legen Experte und Auszubildender<br />
gemeinsam fest.<br />
bran/stu<br />
Kontakt: Hans-Peter Apel (SES)<br />
E-Mail: vera@ses-buero-berlin.de<br />
Tel.: 030 / 203 08 -4500<br />
FOTO: PA/DPA