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FNP 2020 Gera - Teil A - Begründung - Otto-Dix-Stadt Gera - Jena

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<strong>Teil</strong> A - <strong>Begründung</strong><br />

ten Mal erwähnt. Typisches Kennzeichen für dörfliche Siedlungen ist die Errichtung eines<br />

Lehnsgutes (Rittergut, Freigut, Vorwerk), meist verbunden mit einer Kirche. Die Güter<br />

wechselten im Laufe der Jahrhunderte oft ihre Besitzer oder wurden Eigentum des Landesherrn<br />

(Kammergut). Durch die Bodenreform von 1945 wurde ihr Grundbesitz aufgelöst. Heute<br />

stehen die meisten Güter, soweit sie noch vorhanden sind, leer. Gut erkennbar ist häufig<br />

noch die während der Besiedlungsphase gewählte Dorfform wie Rundling (Lessen), slawisches<br />

Platzdorf (Röpsen, Negis), Angerdorf (Wernsdorf), Straßendorf (Hermsdorf, Kleinaga)<br />

und Haufendorf (z.B. Roben). Die Haufen- und Platzdörfer haben meist einen slawischen<br />

Siedlungskern, der sich an dem Lehnsgut weiter entwickelte, während man bei Dorfanlagen<br />

wie Rundling, Angerdorf oder Straßendorf häufig eigenständige Gründungen ohne Lehnsgut<br />

vermutet.<br />

2.3 Natürliche Grundlagen<br />

Die Topographie der <strong>Stadt</strong> wird von zwei Reliefformen geprägt. Zum einen ist dies die Tallandschaft<br />

der Weißen Elster, zum anderen die östlich und westlich anschließenden, durch<br />

Bäche zerteilten Hochflächen. Die heutigen Oberflächenformen sind das Resultat des Zusammenwirkens<br />

von Abtragungsvorgängen und dem geologischen Aufbau des Untergrundes.<br />

<strong>Gera</strong> liegt im Schnittpunkt dreier Landschaftsräume, der Saale-Sandsteinplatte im Westen,<br />

des Altenburger Lößgebietes im Nordosten und des Ronneburger Acker- und Bergbaugebietes<br />

im Südosten.<br />

Der Westteil des <strong>Stadt</strong>gebietes gehört zum östlichen Randbereich der Saale-<br />

Sandsteinplatte, einer steilhängig zertalten Hochfläche. Es überwiegen sandige, ertragsarme<br />

Böden wie Rosterden und Podsole. Daher ist der Waldanteil vor allem in Hanglagen sehr<br />

hoch. Die größten Waldgebiete der <strong>Stadt</strong>, wie <strong>Gera</strong>er <strong>Stadt</strong>wald, „Cossenforst“ und „Zeitzer<br />

Forst“, liegen in diesem Gebiet.<br />

In den Nordosten des <strong>Stadt</strong>gebietes strahlt das Altenburger Lößgebiet aus. Hierbei handelt<br />

es sich um ein zumeist flachwelliges Hügelland, das durch eine Decke aus eiszeitlichen Sedimenten,<br />

vor allem Löß, charakterisiert ist. Die daraus gebildeten fruchtbaren Böden zogen<br />

eine intensive ackerbauliche Nutzung nach sich. In dieser Ackerlandschaft liegen nur wenige<br />

Waldinseln. Der <strong>Gera</strong>er <strong>Teil</strong> des Altenburger Lößgebietes stellt die Wasserscheide zwischen<br />

der Weißen Elster und der Pleiße dar.<br />

Das südöstliche <strong>Stadt</strong>gebiet wird dem Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet, einer Untereinheit<br />

des Thüringer Schiefergebirges, zugerechnet. Es wird geologisch durch die Hartgesteine<br />

des Schiefergebirgsrumpfes gekennzeichnet. Es ist mäßig bis flach gewellt bei teilweise<br />

steileren Kerbsohlentälern und waldarm. Der namensgebende Uranbergbau wirkte<br />

sich im <strong>Stadt</strong>gebiet nicht landschaftsprägend aus.<br />

Das ca. 100 bis 130 m tief eingeschnittene Tal der das <strong>Stadt</strong>gebiet fast geradlinig von Süd<br />

nach Nord durchfließenden Weißen Elster weist über die drei obigen Großlandschaftsräume<br />

hinaus eine landschaftliche und naturräumliche Selbständigkeit auf.<br />

Das Gemarkungsgebiet <strong>Gera</strong>s weist insgesamt ein relativ bewegtes Relief auf. Der Markt<br />

als <strong>Stadt</strong>mittelpunkt liegt etwa 205 m über dem Meeresspiegel. Die Elster tritt bei Liebschwitz<br />

in das <strong>Stadt</strong>gebiet mit einer Höhenlage von 199,4 m ein und verlässt es bei Stublach mit<br />

179,3 m. Dies ist zugleich die tiefste Stelle des <strong>Stadt</strong>gebietes. Die Hochflächen rechts und<br />

links des Elstertals sind 300 bis 330 m hoch. Nach Süden hin ist bereits der Anstieg des Thüringer<br />

Schiefergebirges wahrnehmbar, so dass südwestlich von Großfalka mit 354,4 m der<br />

höchste Punkt erreicht wird. Das Jahresmittel der Lufttemperatur schwankt in Abhängigkeit<br />

von der Höhenlage zwischen 7,5 und 8 °C, wobei die Temperaturen im thermisch begünstigten<br />

Elstertal etwa 1°C höher liegen. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge im<br />

Elstertal betragen 550 bis 600 mm, auf den Hochflächen werden 600 bis 650 mm gemessen.<br />

6<br />

6 vgl.: Landkreis Greiz/ <strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong> (Hrsg.): Landschaftsplan Kreisfreie <strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong>/ <strong>Teil</strong>raum Landkreis Greiz. Erfurt,<br />

1997. S. 25ff..<br />

20<br />

30. September 2010

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