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FNP 2020 Gera - Teil A - Begründung - Otto-Dix-Stadt Gera - Jena

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<strong>Teil</strong> A - <strong>Begründung</strong><br />

wirkung der Autobahn sowie seiner kompakten Siedlungsstruktur und beachtlicher Einwohnergröße<br />

weist er eine deutliche Eigenständigkeit auf.<br />

Zukünftige Entwicklung<br />

Jahrzehntelang war die <strong>Stadt</strong>entwicklung durch Bevölkerungswachstum und daraus folgende<br />

räumliche Ausdehnung geprägt. Seit 1990 und künftig nimmt die Bevölkerungszahl ab (siehe<br />

hierzu auch Punkt 3.1). Dieser veränderten Rahmenbedingung wird die <strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong> mit einem<br />

neuen stadträumlichen Leitbild planerisch gerecht.<br />

Maßgebliche Planungsziele für die zukünftige funktional-räumliche Entwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

wurden bereits in der Entwicklungskonzeption Wohnen (EKW) beschrieben. 26 Diese wurden<br />

als Grundlagen des Flächennutzungsplanes übernommen und entsprechend seiner<br />

Funktion als vorbereitender Bauleitplan umgesetzt. Als räumliches Prinzip der <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

unter den veränderten Rahmenbedingungen wird das Leitbild der „Siedlungsstadt“ herangezogen.<br />

Es baut auf dem historisch gewachsenen <strong>Stadt</strong>teilbezug in <strong>Gera</strong> auf und bezieht alle <strong>Stadt</strong>teile<br />

einschließlich der unverbundenen dörflichen Lagen ein. Für jeden <strong>Stadt</strong>teil werden eigene<br />

<strong>Stadt</strong>umbauziele definiert. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, angemessen, sensibel,<br />

akteursgerecht sowie sozialverträglich zu agieren. Die vorhandnen Netze und Anlagen der<br />

sozialen und technischen Infrastruktur können kleinteilig und bedarfsgerecht angepasst werden.<br />

Das räumliche Prinzip lässt sich durch Siedlungskerne und grüne Schneisen beschreiben.<br />

Nachgefragte Siedlungsteile werden von innen, aus ihren Kernen und Zentren heraus, erhalten<br />

und gestärkt. Durch partielle Rückbaumaßnahmen sollen alle Quartiere einen neuen und<br />

attraktiveren Bezug zur Landschaft erhalten. Die grünen Bänder oder Ränder erstrecken sich<br />

in größeren Ausdehnungen als bisher vor allem zwischen den Siedlungsteilen. Sie gestatten<br />

eine stärkere Gliederung des <strong>Stadt</strong>körpers und verleihen den <strong>Stadt</strong>teilen attraktivere nahräumliche<br />

Grünbezüge.<br />

Letztlich sollen sich die grünen Bänder auf den Flusslauf der Weißen Elster als Mittelachse<br />

der <strong>Stadt</strong> orientieren. Ziel ist es, das Flussumfeld als ein Naherholungs- und Freizeitraum<br />

mit hoher Aufenthalts- und Nutzungsqualität aufzuwerten. Der Flussraum wird gleichsam<br />

neuer städtischer Lebensraum. Entscheidendes Initial in diesem Bereich war der Bau des<br />

Hofwiesenparks in Vorbereitung der Bundesgartenschau (siehe hierzu auch Punkt 4.4). Vor<br />

allem in den Großwohnsiedlungen in Lusan und Bieblach-Ost sollen durch Rück- und Umbau<br />

überdimensionierte Nutzungseinheiten und Standorte mit Lagenachteilen qualitätsvoll<br />

aufgewertet werden. Maßnahmen im Rahmen des Programms „<strong>Stadt</strong>umbau Ost“ wurden in<br />

<strong>Gera</strong> bereits mit Erfolg umgesetzt. Diese Entwicklung soll fortgesetzt werden, so dass insgesamt<br />

mit einer Entdichtung der <strong>Stadt</strong>struktur, aber auch mit frei werdenden ehemaligen<br />

Wohnbauflächen zu rechnen ist. Erste Flächen diesen Ursprungs sind im <strong>FNP</strong> einer Grünnutzung<br />

zugeführt worden und tragen somit zur Umsetzung des Leitbildes bei (siehe hierzu<br />

auch Punkt 10.3).<br />

Das Leitbild Siedlungsstadt und die Maßnahmen der EKW sind vor allem darauf orientiert,<br />

die Innenstadt zu stabilisieren bzw. zu vitalisieren. Die insbesondere gründerzeitlich geprägten<br />

Gebiete, die um das <strong>Stadt</strong>zentrum gelagert sind, werden im Fokus der Entwicklung im<br />

Planungszeitraum stehen. Aufgaben sind die Gesundung der Wohnquartiere, die Stabilisierung<br />

ihrer zentralen Lagen und die Harmonisierung der Netze und Angebote der Infrastruktur.<br />

Dabei sollen Bahn- und sonstige Brachen nachgenutzt, Gewerbestandorte gesichert und<br />

Grünverbindungen weiter vernetzt werden. Attraktiver Mittelpunkt der Innenstadt soll das<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum sein bei gleichzeitiger Wirkung als Hauptzentrum der Gesamtstadt. Im Ergebnis<br />

des <strong>Stadt</strong>umbauprozesses entsteht eine verkleinerte, kompaktere <strong>Stadt</strong>, die in den Landschaftsraum<br />

eingefügt ist.<br />

26 vgl.: <strong>Stadt</strong> <strong>Gera</strong>, <strong>Stadt</strong>planungsamt: Entwicklungskonzeption Wohnen. <strong>Gera</strong>, 2002, S. 43ff..<br />

46<br />

30. September 2010

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