FNP 2020 Gera - Teil A - Begründung - Otto-Dix-Stadt Gera - Jena

Teil A - Begründung
Planungsannahmen zur Bevölkerung - Entwicklung / Vorausberechnung für die Gesamtstadt
Die 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechung des Thüringer Landesamtes für
Statistik (11. kBV) ist maßgebend für die bevölkerungsbezogenen Planungsannahmen des
Flächennutzungsplanes nach Hauptwohnsitzen.
Ergänzend dazu wurde für die Stadt Gera eine Eigenberechnung mit dem Basisjahr 2008
und dem historischen Bezug auf die Bewegungsdaten der Jahre 2003 - 2008 durchgeführt,
welche in einer Variante die „wohnberechtigte Bevölkerung“ 19 - und folglich inbegriffen -
den Anteil der Nebenwohnsitze zugrunde legt. Die Prognosevariante über die Anzahl der
Hauptwohnsitze kann direkt mit den Werten der Landesplanung verglichen werden.
Die Eigenrechnung nach Hauptwohnsitzen bestätigte das für die Stadt Gera angenommene
Szenario der 11. kBV für die Gesamtstadt in den Zielwerten für das Jahr 2020 mit ca.
86.600 Einwohnern. In der Übertragung des Modells auf die wohnberechtigte Bevölkerung
entspricht das ca. 92.000 Einwohnern im Jahr 2020, maßgebend für die Haushalteprognose.
Besonderheiten der Eigenprognose der Stadt Gera im Vergleich zur 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
des Thüringer Landesamtes für Statistik:
Es findet die Zahl der wohnberechtigten Bevölkerung und der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz
laut Einwohnermeldestelle der Stadtverwaltung für das Prognosebasisjahr
2008 und das Vorjahr 2007 Verwendung (11. kBV - Jahresende 2005 TLS). Für das städtische
Prognosemodell sind die Zahlen für jeden Altersjahrgang mit Unterscheidung nach
Geschlecht notwendig. Es fanden damit auch die neuesten realen Entwicklungszahlen der
Jahre einschließlich 2008 Berücksichtigung.
Für die Simulation eines Positivszenarios wurden dynamische Faktoren bei den teilräumlichen
Wanderungszahlen in die Modellrechnung eingeführt. (z.B. Sättigungsgrad
der Zuwanderung nach fortgeschrittener Sanierung in Teilgebieten oder Bauabschluss der
neuen Wohnsiedlung, erkennbares Zuzugspotential für bestimmte Altersgruppen bei geplanten
oder im Bau befindlichen Vorhaben je Jahr u.ä.).
Die für das Jahr 2011 angekündigte Registerbereinigung (Anpassung des Verfahrens
beim TLS an die kommunalen Melderegister) wurde nicht als Zu- oder Abschlag auf die
11. kBV oder die Eigenrechnung der Stadt 2009 umgewertet.
Im Ergebnis wurden drei Szenarien der Bevölkerungsentwicklung der Stadt Gera im Planungshorizont
2020 rechnerisch ermittelt und dargestellt, wobei Szenario 1 die Zielwerte der
11. kBV im Jahre 2020 bestätigt und deshalb als Referenz auch für die Haushalteprognose
verwendet wurde.
Szenario 1 - Trendfortschreibung historischer Bezugszeitraum – entspricht der 11. Koordinierten
Bevölkerungsvorausberechnung (Linie rot, Abb. 11)
Die Zielwerte der 11. kBV für das Jahr 2020 20 konnten mit einer Eigenprognose der Stadt
auf der Basis des Bevölkerungsstandes 31.12.2008 nachvollzogen werden. Für Geburten
und Wanderungsverhalten wurden die Geraer Verlaufsdaten im historische Bezugszeitraum
der Jahre 2003 bis 2008 herangezogen. Für die Überlebenswahrscheinlichkeiten in den Altersjahrgängen
wurden die neuesten Veröffentlichungen 21 des TLS für den Freistaat Thüringen
herangezogen.
19 Zur wohnberechtigten Bevölkerung zählen alle Personen, die in Gera einen oder mehrere Wohnsitze haben und dort
gemeldet sind, unabhängig davon, ob es sich um eine Hauptwohnung oder eine Nebenwohnung handelt.
20 vgl.: Thüringer Landesamtes für Statistik (Hrsg.): 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (kBV).
21 vgl.: abgekürzte Sterbetafel für den Freistaat Thüringen 2005-2007, Thüringer Landesamt für Statistik, 2008.
30. September 2010 35