FNP 2020 Gera - Teil A - Begründung - Otto-Dix-Stadt Gera - Jena
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<strong>Teil</strong> A - <strong>Begründung</strong><br />
Parallel wurden in der Realkartierung 29 zum <strong>FNP</strong> alle hinsichtlich der Flächennutzungsplanung<br />
relevanten Brachflächen erfasst. In Folge der fortschreitenden <strong>Stadt</strong>entwicklung wurde<br />
die Realkartierung in der Thematik Brachflächenentwicklung nach Bedarf (Änderungen von<br />
Bebauung und Nutzung) fortgeschrieben.<br />
Der Vergleich der Brachflächen im Brachflächenkataster Thüringen mit der <strong>FNP</strong>-<br />
Realkartierung ergab eine weitgehende Übereinstimmung. Die höhere Brachflächenanzahl<br />
im Brachflächenkataster Thüringen ergibt sich aus der<br />
nicht erfolgten Fortschreibung des Brachflächenkatasters,<br />
Erfassung von kleinsten Einzelobjekten innerhalb funktionierender Gewerbe-, Wohn- und<br />
Mischgebiete, welche für die Flächennutzungsplanung nicht relevant sind,<br />
Erfassung von Einzelobjekten, welche nur kurzzeitig nicht genutzt wurden und zwischenzeitlich<br />
oft einen Eigentümerwechsel erfahren haben.<br />
Die standortspezifischen Potenziale und Restriktionen aller erfassten Brachflächen, auch die<br />
der kleinteiligen Einzelobjekte, wurden analysiert und hinsichtlich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten<br />
umfangreich abgestimmt und bewertet. Das Entwicklungsziel wurde definiert. Dabei<br />
wurden städtebauliche, wirtschaftliche und naturschutzfachliche Interessen umfangreich miteinander<br />
abgeglichen. Im Ergebnis wurden für jeden Standort passende Folgenutzungen mit<br />
spezifischen Standortqualitäten herausgestellt.<br />
Da es sich bei den erfassten Brachflächen, insbesondere in der <strong>FNP</strong>-Realkartierung zumeist<br />
um ehemals gewerblich bzw. industriell genutzte Fläche handelt, hatte die Reaktivierung als<br />
Gewerbefläche bei der Formulierung des Nutzungszieles Priorität vor anderen Nutzungen.<br />
Die vorrangige Reaktivierung von Brachen für gewerbliche Nutzungen kann dazu beitragen,<br />
die Industriegeschichte <strong>Gera</strong>s zu wahren und die regionale Identität der Bevölkerung zu fördern.<br />
Aus Altem kann Neues entstehen.<br />
Im Ergebnis der städtebaulichen Bewertung musste allerdings festgestellt werden, dass auf<br />
den meisten Brachflächen auf Grund ihrer innerstädtischen Lage entweder in Gemengelagen<br />
oder umgeben von anderen Nutzungen und den damit zusammenhängenden Anforderungen<br />
des Umgebungsschutzes eine gewerbliche Nutzung nur eingeschränkt oder gar nicht möglich<br />
ist. Vielfach wurde das Entwicklungsziel Wohnen definiert. Auf einigen Brachflächen<br />
führte die städtebauliche Bewertung zur Formulierung des Planungszieles Rückbau und<br />
Grünflächennutzung. Neben den Einschränkungen für eine bauliche Nutzung waren hierbei<br />
die Darstellungen des Landschaftsplanes zu beachten. Mit Rückbau und Begrünung von<br />
Brachflächen kann eine qualitative Aufwertung von <strong>Stadt</strong>teilräumen und <strong>Stadt</strong>rändern erreicht<br />
werden.<br />
Im Ergebnis der Brachflächenerfassung und -bewertung werden im Flächennutzungsplan 45<br />
Brachflächen einer neuen Nutzung zugeführt. Die Flächen werden nachfolgend mit dem<br />
Entwicklungsziel aufgelistet, in Übersicht 1 verortet und in den Fachkapiteln entsprechend<br />
dem Entwicklungsziel beschrieben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der <strong>FNP</strong> Flächen generalisiert<br />
ausweist. Kleinflächige Brachen werden daher nicht beschrieben, sondern zumeist<br />
entsprechend der Umgebungsnutzung dargestellt (siehe hierzu auch Punkt 1.4).<br />
18 Brachflächen der <strong>FNP</strong>-Realkartierung mit einer Größe von insgesamt ca. 53 ha befinden<br />
sich im Geltungsbereich von Bebauungsplänen. Für diese Flächen wurde das Entwicklungsziel<br />
bereits im B-Plan festgeschrieben. Es wurde in die Flächennutzungsplanung übernommen.<br />
Ausführungen zu den B-Plänen finden sich entsprechend festgesetztem Nutzungsziel<br />
in den jeweiligen Fachkapiteln.<br />
29 vgl.: Realkartierung zum <strong>FNP</strong>, Erhebungsstand 2004<br />
48<br />
30. September 2010