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Standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung I Reife - Bifie

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<strong>Standardisierte</strong> <strong>kompetenzorientierte</strong> <strong>Reife</strong>prüfung I <strong>Reife</strong>- und Diplomprüfung 36<br />

2.4 Mathematik (AHS)<br />

2.4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Für die Entwicklung der standardisierten <strong>kompetenzorientierte</strong>n schriftlichen <strong>Reife</strong>prüfung<br />

in Mathematik waren der Lehrplan der AHS-Oberstufe (2004) und eine bildungstheoretische<br />

Fundierung, auf denen das Konzept der SRDP Mathematik fußt, ausschlaggebend.<br />

Auf dieser Basis wurden alle als für die Schulmathematik wesentlich erachteten Bereiche<br />

mathematischer Kompetenzen identifiziert. Daraus wurde eine echte Teilmenge des Lehrplans<br />

bestimmt, mit der die von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht erworbene<br />

mathematische Grundbildung sowie ihr mathematisches Grundwissen im Rahmen der<br />

Abschlussprüfung nachgewiesen werden können. Abschließende Prüfungen haben die<br />

Aufgabe, das Erreichen der im Lehrplan festgelegten Lehr- bzw. Lernziele nachzuweisen.<br />

Somit müssen sich die im Lehrplan beschriebenen Kompetenzen auch in der <strong>Reife</strong>prüfung<br />

wiederfinden.<br />

2.4.2 Bildungsauftrag und Bildungsziele<br />

Als Ausgangspunkt der bildungstheoretischen Orientierung wurden das Individuum und<br />

dessen Rolle in unserer hochdifferenzierten, arbeitsteilig organisierten, demokratischen<br />

Gesellschaft und nicht die (objektive Seite der) Mathematik gewählt (vgl. Österreichisches<br />

Kompetenzzentrum für Mathematikdidaktik, 2009). Dabei wurde in den konzeptionellen<br />

Überlegungen auf das Modell der „Höheren Allgemeinbildung“ von Roland Fischer (1999)<br />

zurückgegriffen. Dieses legitimiert zum einen, wie viel und welche Mathematik AHS-<br />

Absolventinnen und -Absolventen zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen unserer Gesellschaft<br />

benötigen. Zum anderen wird aber auch für Erziehungsberechtige, tertiäre (Bildungs-)Institutionen<br />

und andere Abnehmer in der Wirtschaft offensichtlich, warum welche<br />

mathematischen Inhalte von den Schülerinnen und Schülern zu ihrem Nutzen als mündige<br />

Bürger/innen und zum Nutzen der Gesellschaft erlernt werden und langfristig verfügbar<br />

sein müssen. Damit wird gewährleistet, dass die Mathematik die Lernenden in der Sekundarstufe<br />

II auf den Übergang zum Studium bzw. zur Berufstätigkeit vorbereitet.<br />

Für Maturantinnen und Maturanten wird aus diesem Grund die Befähigung zur Kommunikation<br />

mit Expertinnen und Experten und der Allgemeinheit als die zentrale Herausforderung<br />

identifiziert. In vielen Situationen des öffentlichen, beruflichen und privaten Lebens<br />

werden Expertenmeinungen eingeholt oder man wird mit Meinungen von Expertinnen und<br />

Experten konfrontiert, die verstanden, bewertet und zur eigenen Erfahrungswelt in Beziehung<br />

gesetzt werden müssen, um Entscheidungen treffen zu können. Absolventinnen und<br />

Absolventen allgemeinbildender höherer Schulen kommt hier eine wichtige Vermittlerrolle<br />

zu: Sie sollen in der Lage sein, Meinungen einzuholen, diese zu verstehen, Expertisen<br />

verständlich zu erklären und Vorschläge für die Bewertung und Integration solcher Meinungen<br />

zu entwickeln; kurz, sie sollen als „höher gebildete Laien“ (Fischer, 1999) agieren<br />

können. Um diese Fähigkeit zur Kommunikation von und über mathematische(n) Inhalte(n)<br />

gewinnbringend einsetzen zu können, sind sowohl Grund- als auch Reflexionswissen<br />

bzw. -vermögen in und mit Mathematik notwendig. Als Grundwissen werden dabei fun-

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