Standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung I Reife - Bifie
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<strong>Standardisierte</strong> <strong>kompetenzorientierte</strong> <strong>Reife</strong>prüfung I <strong>Reife</strong>- und Diplomprüfung 37<br />
dierte Kenntnisse hinsichtlich grundlegender (mathematischer) Begriffe, Konzepte, Darstellungsformen<br />
und Anwendungsgebiete verstanden.<br />
Der verständige Umgang mit solchem Grundwissen, insbesondere die Beurteilung von Expertisen<br />
und deren Integration in den jeweiligen (mathematischen) Kontext, erfordert Reflexionswissen<br />
bzw. Reflexionsvermögen, sodass die Wirkungsweise von Begriffen und Verfahren,<br />
ihre Leistung im jeweiligen Kontext oder ihre Grenzen hinterfragt werden können.<br />
In diesem Zusammenhang spielt auch der Technologieeinsatz eine zentrale Rolle, da die<br />
Entwicklungen in der Mathematik stark von aktuellen Werkzeugen beeinflusst werden. Die<br />
verfügbaren elektronischen Werkzeuge eröffnen eine neue Dimension der Schulmathematik,<br />
sodass eine Verschiebung von der Ausführung zur Planung von Problemlösungen<br />
stattfindet. Damit wird eine Schwerpunktverlagerung vom Operieren zum Nutzen von<br />
Grundwissen und zum Reflektieren möglich. Technologie zwingt also zur Reflexion über<br />
die „verwendete“ Mathematik, weil über Ergebnisse reflektiert wird, die man nicht notwendigerweise<br />
selbst produziert hat.<br />
2.4.3 Prüfungskonzept<br />
Der erste zentrale Schritt hin zur Einführung der standardisierten schriftlichen <strong>Reife</strong>prüfung<br />
in Mathematik bestand in der Auffindung, Verbalisierung und Operationalisierung jener<br />
Grundkompetenzen, die in den mathematischen Inhaltsbereichen der Sekundarstufe II –<br />
Algebra und Geometrie, Funktionale Abhängigkeiten, Analysis sowie Wahrscheinlichkeit und<br />
Statistik – enthalten sind und die der oben skizzierten bildungstheoretischen Orientierung<br />
genügen. Dabei wird auf (reflektiertes) Grundwissen und dessen flexible Nutzung (vor allem<br />
in Kommunikationssituationen) fokussiert. Somit sind handlungsorientierte mathematische<br />
Tätigkeiten (wie Modellieren, Argumentieren oder Interpretieren) – ohne sie expressis verbis<br />
darzustellen – inkludiert und werden in der Prüfungssituation auch überprüft.<br />
In den Grundkompetenzen sind vielfältige Aspekte auffindbar: Aspekte der Generalisierung<br />
und operativen Beweglichkeit, der verständige Umgang mit grundlegenden Begriffen<br />
und Konzepten sowie deren geometrische Veranschaulichung, die Verwendung von<br />
Funktionen als mathematisches Werkzeug sowie die Bereitstellung von Konzepten zur<br />
formalen und operativen Beschreibung diskreter und stetiger Änderungsverhalten oder<br />
die Verwendung von Darstellungsformen und (grundlegenden) Verfahren der Statistik und<br />
Wahrscheinlichkeitstheorie. Neben diesen Aspekten, die die Kommunikation mit Expertinnen<br />
und Experten erleichtern, sind vor allem ein höherer Anspruch hinsichtlich Reflexion<br />
und Kommunikation in und über Mathematik sowie der verstärkte Einsatz von Technologie<br />
entscheidend.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde ein auf traditionell-pragmatischen (lehrplankonformen),<br />
fachlichen, bildungstheoretischen und sozialen Aspekten basierender Katalog an Grundkompetenzen<br />
entwickelt, auf den sämtliche erstellten Aufgaben fokussieren und der über<br />
die Website des BIFIE abrufbar ist (https://www.bifie.at/node/1442 [01.11.2013]).<br />
Die Klausuraufgaben können zwei unterschiedlichen Typen zugeordnet werden: