Download ( PDF | 4649 KB ) - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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S t a b i l i t ä t<br />
rung <strong>der</strong> Gemeinschaftswährung profitiert. Trichet<br />
verwies auch auf die monetäre Integration,<br />
die durch den Euro beflügelt worden sei.<br />
„Dadurch hat sich die Freizügigkeit für Kapital<br />
erheblich erhöht.“ Eine weitere Integration <strong>der</strong><br />
Finanzmärkte sei wichtig, um ein reibungsloses<br />
und effizientes Funktionieren <strong>der</strong> einheitlichen<br />
Geldpolitik zu gewährleisten.<br />
Kritik übte Trichet indes an <strong>der</strong> bislang weniger<br />
weit vorangeschrittenen Integration und Fle -<br />
xibilisierung <strong>der</strong> Arbeitsmärkte. Dies sei von<br />
maßgeblicher Bedeutung für Wachstum und<br />
Wohlstand. Weil <strong>der</strong> Wechselkurs als Anpassungsmechanismus<br />
für die Verarbeitung externer<br />
ökonomischer Schocks weggefallen sei,<br />
müssten die Rigiditäten auf den Faktor- und<br />
Gütermärkten abgebaut werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Mobilität des Faktors Arbeit sei noch<br />
nicht befriedigend. Dies habe auch mit den<br />
formalen Zugangsbeschränkungen für die<br />
Arbeitsmärkte in einigen EU-Län<strong>der</strong>n zu tun.<br />
Trichet sprach sich in diesem Zusammenhang<br />
dafür aus, für Slowenien die volle Mobilität herbeizuführen,<br />
weil das Land seit Anfang 2007<br />
Teil <strong>der</strong> Eurozone sei. „Wir müssen die Integration<br />
weiter vorantreiben, insbeson<strong>der</strong>e auf den<br />
Arbeitsmärkten und in einigen Segmenten <strong>der</strong><br />
Finanzmärkte“, betonte Trichet.<br />
Die Lissabon-Strategie sei ein probates Mittel,<br />
um die ökonomischen Rigiditäten in Europa zu<br />
beseitigen. „Hierfür ist aber nicht die EZB, son<strong>der</strong>n<br />
hierfür sind die Regierungen und die<br />
Sozialpartner in den jeweiligen Län<strong>der</strong>n verantwortlich“,<br />
sagte <strong>der</strong> Zentralbankchef. „Wir<br />
unterstützen die Regierungen so gut wie möglich<br />
bei <strong>der</strong> Umsetzung struktureller Reformen.“<br />
Trichet wies in diesem Zusammenhang<br />
auch auf die Verantwortung <strong>der</strong> Tarifpartner<br />
hin. Auch Gewerkschaften und Arbeitgeber -<br />
verbände trügen Verantwortung dafür, dass<br />
die Lohnspreizung hinreichend sei. Nur so könne<br />
gewährleistet werden, dass die Entstehung<br />
neuer Arbeitsplätze durch eine marktwidrige<br />
Verzerrung <strong>der</strong> Preise und eine schlechtere<br />
Wett bewerbsfähigkeit behin<strong>der</strong>t werde.<br />
mich bewegt, weil das ein sehr, sehr wichtiges<br />
Signal ist“, sagte Trichet. Der EZB-Präsident verwies<br />
in diesem Zusammenhang auf Ludwig<br />
Erhard. Dieser habe schon früh erkannt, dass es<br />
ein großer Fehler sei, wenn ein Staat glaube,<br />
dass er mit einer auf Inflation ausgerichteten<br />
Politik Positives erreichen könne, ohne die negativen<br />
Folgen zu tragen. Dies entspreche<br />
gleichsam dem Irrglauben, man könne sich<br />
selbst an seinen eigenen Schnürsenkeln nach<br />
oben ziehen. Es sei vielmehr von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung, sich auf das Gegenteil, auf die<br />
Preisstabilität, zu konzentrieren. Hierzu müssten<br />
alle Anstrengungen unternommen werden.<br />
„Und lassen Sie mich anfügen: Das beste<br />
Instrument, um eine stabile Währung zu gewährleisten,<br />
ist eine unabhängige Zentralbank“,<br />
betonte Trichet. Dies trage maßgeblich<br />
zu Wachstum und <strong>der</strong> Entstehung von Arbeitsplätzen<br />
bei.<br />
Die Europäische<br />
Zentralbank ist ...<br />
... dem Primat <strong>der</strong><br />
Preisstabilität verpflichtet<br />
Trichet betonte, dass sich die Europäische Zentralbank<br />
ohne jede Einschränkung dem Primat<br />
<strong>der</strong> Preisstabilität verpflichtet fühle. Er dankte<br />
<strong>der</strong> deutschen Bundeskanzlerin, weil Angela<br />
Merkel <strong>der</strong> EZB in ihrer Rede auf dem Wirtschaftstag<br />
zugesichert hat, für die Unab -<br />
hängigkeit <strong>der</strong> europäischen Geldpolitik von<br />
politischem Einfluss einzustehen. „Das hat<br />
III/2007 trend<br />
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