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Dr. Lars H. Thunell<br />
Executive Vice President, International Finance Corporation, Weltbank-Gruppe<br />
wahrscheinlich <strong>der</strong> weltgrößte Finanzanbieter<br />
und Anbieter nachhaltiger Finanzierungen in<br />
Schwellenlän<strong>der</strong>n“, sagte Lars Thunell.<br />
Lars Thunell, Executive Vice President <strong>der</strong> International<br />
Finance Corporation (IFC) bei <strong>der</strong><br />
Weltbank-Gruppe, betonte, dass die in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Diskussion verwendeten Schlagworte<br />
„neuer Nationalismus“, „Kampf um Ressourcen“<br />
und „Gefahren für die Globalisierung“<br />
je<strong>der</strong>mann rund um den Globus vor Augen<br />
führten, dass multilaterale Kooperationen<br />
<strong>der</strong> Staaten und Institutionen in <strong>der</strong> heutigen<br />
Welt von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für<br />
die künftige Entwicklung seien. Nur mit multilateral<br />
ausgelegten Regelwerken und Institutionen<br />
wie zum Beispiel <strong>der</strong> Welthandelsorganisation<br />
WTO könne man den genannten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen im Zeitalter <strong>der</strong> Globalisierung<br />
gerecht werden. Multilateralismus<br />
habe sich dem Bilateralismus noch stets überlegen<br />
erwiesen. Die internationale Gemeinschaft<br />
habe, so Lars Thunell weiter, viele Möglichkeiten<br />
für einen multilateralen Ansatz.<br />
In seinem einleitenden Vortrag zu Podium II<br />
lenkte <strong>der</strong> Executive Vice President <strong>der</strong> International<br />
Finance Corporation den Blick auf die<br />
Bedeutung des Privatsektors bei <strong>der</strong> ökono -<br />
mischen Entwicklung in aufstrebenden<br />
Schwellenlän<strong>der</strong>n. Ziel <strong>der</strong> wirtschaftlichen,<br />
sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung<br />
in den bislang weniger wohlhabenden Län<strong>der</strong>n<br />
sei es, dass <strong>der</strong> Wohlstand möglichst breiten<br />
Bevölkerungsschichten zugutekomme.<br />
„Die International Finance Corporation IFC ist<br />
Die IFC wurde nach seinen Worten vor 50 Jahren<br />
gegründet. Ihre wichtigsten Werkzeuge<br />
seien, so Thunell, finanzielle Dienstleistungen,<br />
Kreditsicherungsinstrumente, Eigenkapitalinvestitionen<br />
und Beratungsleistungen.<br />
„Unsere Aufgabe ist es, Menschen Chancen<br />
und Gelegenheiten zu verschaffen, sich aus<br />
ihrer Armut zu befreien“, erläuterte Lars Thunell.<br />
„Unser Beitrag zur Entwicklungshilfe ist<br />
die Zusammenarbeit mit Banken und Indus -<br />
trieunternehmen in Schwellenlän<strong>der</strong>n“, sagte<br />
<strong>der</strong> IFC Executive Vice President. Das Geschäftsvolumen<br />
<strong>der</strong> IFC mit Blick auf Eigenkapitaldarlehen<br />
belaufe sich gegenwärtig auf<br />
rund zehn Milliarden Dollar pro Jahr. In den<br />
vergangenen 50 Jahren seien durch die IFC<br />
mehr als 56 Milliarden Dollar Investitionen in<br />
den Privatsektor geflossen. Ferner seien weitere<br />
25 Milliarden Dollar in 3.500 verschiedene<br />
Firmen geflossen, die von <strong>der</strong> International<br />
Finance Corporation auf an<strong>der</strong>e Weise unterstützt<br />
worden seien. „Wir bieten darüber hinaus<br />
viele technische Hilfen an“, erläuterte <strong>der</strong><br />
prominente Vertreter <strong>der</strong> Weltbank-Organisation.<br />
„Und alles erfolgt grundsätzlich zu kommerziellen<br />
Bedingungen“.<br />
Die Nachfrage nach den Produkten <strong>der</strong> Weltbank-Tochter<br />
habe in den vergangenen Jahren<br />
stark zugenommen. Ohne den Privatsektor<br />
lasse sich kein nennenswertes Wachstum erzeugen:<br />
„Der Privatsektor ist <strong>der</strong> stärkste Motor<br />
für Wachstum und Arbeitsplätze“, sagte<br />
Thunell. Man habe in den letzten Jahren beobachten<br />
können, dass mehr und mehr private<br />
Unternehmen jene Probleme lösten, die früher<br />
von Regierungen gelöst worden seien. Der Privatsektor<br />
sei allerorten auf dem Vormarsch.<br />
Die IFC sei daran beteiligt, hier das notwendige<br />
Kapital aufzubringen. „Ich denke an Schulen,<br />
Infrastruktur und Public-Private-Partnership-Modelle“,<br />
erläuterte Thunell. Der Executive<br />
Vice President verwies auf die enormen<br />
Wachstumsraten in Län<strong>der</strong>n wie China und Indien.<br />
Dadurch steige die Nachfrage dieser<br />
Staaten nach Rohstoffen wie Öl, Gas und Metalle.<br />
Zugleich werde diskutiert, wie die Versorgung<br />
mit Wasser und sauberer Luft in dieser<br />
90 trend III/2007