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Ära <strong>der</strong> Globalisierung gesichert werden könne.<br />

„Viel steht auf dem Spiel“, sagte Thunell.<br />

Er verwies darauf, dass nach wie vor 2,7 Milliarden<br />

Menschen weltweit mit weniger als<br />

zwei Dollar am Tag auskommen müssten.<br />

„Das ist eine Tragödie für Afrika, viele Regionen<br />

in China, für Afghanistan und für viele<br />

an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>.“ Thunell erklärte, <strong>der</strong> Abbau<br />

von Energieträgern sei eine kritische Ressource<br />

für die ökonomische Entwicklung. Hier seien<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen zu bewältigen.<br />

Die Menschen in den entwickelten Staaten<br />

hätten in den vergangenen Jahren ihren Verbrauch<br />

natürlicher Ressourcen dramatisch erhöht,<br />

um ihren Wohlstand zu steigern.<br />

Stolpersteinen im Globalisierungsprozess“,<br />

monierte Lamberti. Die Abschottung nationaler<br />

Märkte helfe aber keinem Land. „Denn wenn<br />

sich die Protektionismusspirale erstmal dreht,<br />

ist sie nur noch schwer aufzuhalten.“ Dies gelte<br />

umso mehr angesichts <strong>der</strong> stark gewachsenen<br />

Handels- und Kapitalverflechtung <strong>der</strong><br />

Volkswirtschaften. Die Politik müsse weltweit<br />

durch ein globalisierungsfreundliches Umfeld<br />

dafür sorgen, dass sich diese positiven Wirkungen<br />

<strong>der</strong> Globalisierung auch in Zukunft fortsetzten.<br />

„Auch Europa ist vom protektionistischen<br />

Bazillus infiziert“, sagte Lamberti. „Der<br />

politische Wille zur Liberalisierung <strong>der</strong> Märkte<br />

sinkt, die Bereitschaft zur Intervention bei Unternehmensübernahmen<br />

o<strong>der</strong> Konsolidierungsprozessen<br />

steigt.“<br />

In dem auf gegenseitige Öffnung angelegten<br />

europäischen Binnenmarkt sei für einen Fokus<br />

auf vermeintliche Nationalinteressen indes<br />

kein Platz. „Der Binnenmarkt ist für viele Unternehmen<br />

Trainingsfeld für den globalen Wettbewerb<br />

und erfolgreiches Sprungbrett in die<br />

Welt“, hob Lamberti hervor. Europa sei auch die<br />

adäquate Antwort auf den Kampf um die natürlichen<br />

Ressourcen. „Deutschland und Europa<br />

sollten den Mut zu einer eigenständigen mo<strong>der</strong>nen<br />

Geopolitik haben, die den energiereichen<br />

Lieferlän<strong>der</strong>n mehr Aufmerksamkeit<br />

schenkt“, for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Deutsche-Bank-Vorstand.<br />

gegenwärtig Sorgen, weil dieser Weg oft zu<br />

Konflikten und schließlich womöglich militärischer<br />

Gewaltanwendung führe. Furcht und<br />

Konflikte könnten die internationalen Beziehungen<br />

dominieren, erläuterte Schwartz. „Weil<br />

keine Industrienation auf ihre Energieversorgung<br />

verzichten kann, wird bei einem Scheitern<br />

<strong>der</strong> ökonomischen Mittel immer <strong>der</strong> politische<br />

Weg gewählt, um Interessen durchzusetzen.“<br />

Damit politische und militärische Konflikte vermieden<br />

werden, müssten die Energienachfrager<br />

sicher sein, es mit transparenten, effizienten<br />

und glaubwürdigen Energiemärkten zu tun zu<br />

haben. Diese Faktoren hingen aber von mehr ab<br />

als dem guten Willen <strong>der</strong> Marktteilnehmer. „Eine<br />

gewisse Form <strong>der</strong> Marktregulierung ist geradezu<br />

zwangsläufig vonnöten – und die Welthandelsorganisation<br />

WTO ist ein Schritt in diese<br />

Richtung.“ Ein Scheitern <strong>der</strong> Globalisierung<br />

hingegen führe in eine Konfliktsituation wie zu<br />

Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. „Die Strategie je<strong>der</strong><br />

Nation muss darum den effizienten und diversifizierten<br />

Umgang mit Energieressourcen<br />

beinhalten“, hob Schwartz hervor. „Von ebenso<br />

zentraler Bedeutung sind aber auch stabile, vertrauensvolle<br />

politische Beziehungen und effektive,<br />

transparente internationale Institutionen“,<br />

hob Schwartz hervor. Doch könne letztlich auf<br />

eine militärische Unterstützung <strong>der</strong> politischen<br />

Ziele nicht verzichtet werden.<br />

Hermann-Josef<br />

Lamberti<br />

Peter Schwartz<br />

Peter Schwartz, Mitbegrün<strong>der</strong> und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Global Business Network, unterstrich,<br />

dass mo<strong>der</strong>ne Industriestaaten trotz entsprechen<strong>der</strong><br />

politischer Rhetorik in <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

nicht autark sein könnten. „Alle Staaten<br />

werden darum von an<strong>der</strong>en Staaten abhängen,<br />

um ihre Energienachfrage zu befriedigen“,<br />

sagte Schwartz. Diese Energienachfrage<br />

könne grundsätzlich mit politischen, militärischen<br />

o<strong>der</strong> ökonomischen Mitteln erreicht werden.<br />

„Alle drei sind in <strong>der</strong> Geschichte bereits angewandt<br />

worden“, sagte Schwartz. Das politische<br />

Streben nach Energieressourcen bereite<br />

III/2007 trend<br />

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