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„Wir sind auf das Reformkonzept <strong>der</strong> Bundeskanzlerin für die zweite<br />

Halbzeit <strong>der</strong> Großen Koalition sehr gespannt. Der heutige Wirtschaftstag<br />

findet zwischen dem zukunftsweisenden G8-Treffen und dem EU-<br />

Gipfel statt.<br />

In <strong>der</strong> G8-Runde wurden u. a. maßgebliche Weichen für den Klimaschutz<br />

und die Freiheit <strong>der</strong> internationalen Finanzmärkte gestellt. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass Bundeskanzlerin Merkel diesen erfolgreichen Kurs auf<br />

dem EU-Gipfel fortsetzen wird. Nur ein souveränes und wirtschaftlich<br />

starkes Europa kann seiner Rolle als Mittler <strong>der</strong> Globalisierung und<br />

transatlantischer Partner gerecht werden. Wir unterstützen die Initiative<br />

von Angela Merkel zur Stärkung <strong>der</strong> transatlantischen Partnerschaft.<br />

Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> Deutschland freut sich beson<strong>der</strong>s über die Gründung<br />

des transatlantischen <strong>Wirtschaftsrat</strong>s. Diese Initiative hat eine nicht zu<br />

unterschätzende Bedeutung: Europa und die USA haben nur noch wenige<br />

Jahre Zeit, weltweite Standards bei Rechnungslegung, Corporate<br />

Governance und Korruptionsbekämpfung, Trade Rules etc. zu setzen.<br />

Anschließend werden China und Indien den Takt vorgeben.<br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> transatlantischen Partnerschaft hat uns schon im<br />

letzten Jahr bewogen, eine eigenständige Sektion ,New York‘ zu gründen.<br />

Herr Nürnberger ist hier als Sektionssprecher die treibende Kraft.<br />

Es ist mir eine beson<strong>der</strong>e Freude, dass wir heute Jean Claude Trichet, den<br />

obersten Währungshüter Europas, als weiteren ordnungspolitischen<br />

Mitstreiter auf internationalem Parkett begrüßen dürfen. Präsident<br />

Trichet mahnt immer wie<strong>der</strong> strukturelle Reformen in den Euro-Län<strong>der</strong>n<br />

als Voraussetzung für die Absorption möglicher weltwirtschaftlicher<br />

Schocks an. Sein konsequenter Stabilitätskurs als EZB-Chef hat den Euro<br />

zur zweiten Leitwährung weltweit gemacht und mit dafür gesorgt, dass<br />

seit Euro-Einführung im Euro-Raum zwölf Millionen Arbeitsplätze entstehen<br />

konnten. O<strong>der</strong>, wie die Financial Times vom 18. Mai 2007 treffend<br />

zusammengefasst hat: „un<strong>der</strong> fire, on target“. Untergetitelt: „A vindicated<br />

Trichet continues to press for reform“. Wir unterstreichen seine ordnungs<br />

politische Gradlinigkeit und die politische Unabhängigkeit <strong>der</strong><br />

EZB. Deshalb schlagen Präsidium und Bundesvorstand vor, Jean-Claude<br />

Trichet mit <strong>der</strong> Ludwig-Erhard-Gedenkmünze in Gold auszuzeichnen.“<br />

Die Globalisierung hat weitere unbeabsichtigte<br />

Nebenwirkungen. Die Zusammenhänge sind<br />

komplex. Eines ist klar: Innen- und Außen -<br />

politik und Sicherheitspolitik lassen sich weniger<br />

denn je trennen. Wirtschafts- und Sozial -<br />

politik sind zunehmend von internationalem<br />

Druck geprägt und mitbestimmt. Wir müssen<br />

diese Zusammenhänge neu durchdenken und<br />

Lö sungs vorschläge einbringen.<br />

Dies gilt vor allem mit Blick auf das Verhältnis<br />

Deutschlands zu Europa. Ein „Europa <strong>der</strong><br />

Bürger“ wird nur gelebt, wenn:<br />

die politische Handlungsfähigkeit Europas<br />

gestärkt wird<br />

und zugleich die Beschränkung auf Kernkompetenzen<br />

gelingt.<br />

Wir waren alle geschockt, dass Franzosen und<br />

Hollän<strong>der</strong> Nein! gesagt haben zur vorgelegten<br />

EU-Verfassung. Rückblickend können wir nur<br />

froh darüber sein: Das was jetzt für den EU-Gipfel<br />

erarbeitet worden ist, ist programmatischer,<br />

auf das wirklich Notwendige begrenzt und<br />

nicht überkandidelt und überkomplex.<br />

Zudem muss gewährleistet sein, dass EU-Län<strong>der</strong>,<br />

die die weitere Integration nicht mitgehen<br />

wollen, die Union verlassen und eine rein assoziierte<br />

Partnerschaft eingehen können. Bei <strong>der</strong><br />

vorhandenen erweiterten Diskrepanz <strong>der</strong> EU<br />

sind kleine, erfolgreiche, pragmatische Schritte<br />

wichtiger, als nicht vermittelbare große Lösungen.<br />

Bereitschaft zum Risiko sowie inhaltliches Augenmaß<br />

und Zähigkeit sind Grundlage des Erfolges<br />

<strong>der</strong> Kanzlerin beim G8-Gipfel gewesen.<br />

Die gleichen Eigenschaften werden den dringend<br />

notwendigen Erfolg beim anstehenden<br />

EU-Gipfel für den neuen europäischen Vertrag<br />

von Brüssel bringen.<br />

Den Konjunkturschwung in Deutschland sollte<br />

die Große Koalition für mutige Strukturreformen<br />

in <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> Legislatur nutzen!<br />

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Beck stellt<br />

sich selbst ins Abseits, wenn er glaubt, den<br />

Menschen dürften keine weiteren Reformen<br />

mehr zugemutet werden.<br />

Man stelle sich einen solchen Rückzug in einem<br />

Fußballspiel vor, in dem die eine Hälfte <strong>der</strong><br />

Mannschaft nach <strong>der</strong> ersten Halbzeit in <strong>der</strong><br />

66 trend III/2007

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