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S t a b i l i t ä t<br />

<strong>Wirtschaftsrat</strong> ehrt Jean-Claude Trichet<br />

Schon in Ihrer Zeit als französischer Notenbank präsident galten Sie als Vater<br />

des Franc fort, des starken Franc. Und als ein entschiedener Verfechter gesun<strong>der</strong><br />

Staatsfinanzen. Dabei scheuten Sie keine Konfrontation mit <strong>der</strong> Regierung,<br />

egal welcher Couleur. Die französische Bevöl<br />

kerung hatten Sie dagegen stets mit bis zu 70<br />

Prozent Zustimmung hinter sich.<br />

Und noch etwas eint uns: <strong>der</strong> Kampf gegen die<br />

Renaissance des Protektionismus. Nationale Abschottung<br />

ist <strong>der</strong> stärkste Feind von Wachstum<br />

und Wohlstand in Europa. Erst kürzlich haben Sie<br />

den Protektionismus als Risiko Nummer eins für<br />

die weltwirtschaftliche Lage gegeißelt.<br />

Gedenkmünze Ludwig Erhard in Gold<br />

für den Präsidenten <strong>der</strong> Europäischen Zentralbank<br />

„Sie führen die Europäische Zentralbank in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Deutschen Bundesbank.<br />

Das tut uns beson<strong>der</strong>s gut!“ So begann Prof. Dr. Kurt J. Lauk seine<br />

Laudatio auf Jean-Claude Trichet, den <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> mit <strong>der</strong> Verleihung<br />

<strong>der</strong> Ludwig-Erhard-Gedenkmünze in Gold ehrte.<br />

Der Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es weiter: „Bei Ihrer Amtsübernahme über -<br />

titelte das Handelsblatt: „Einer <strong>der</strong> Väter des Euro wird Wahrer <strong>der</strong> Gemeinschaftswährung.“<br />

Sie waren es, <strong>der</strong> gemeinsam mit unserem heutigen Bundespräsidenten Horst<br />

Köhler maßgeblich die europäische Währungsverfassung und den Stabilitätspakt<br />

mitgestaltet hat. Von Anfang an waren Sie Mitglied im EZB-Rat, zunächst<br />

als Gouverneur <strong>der</strong> Bank de France und jetzt als Präsident.<br />

Die Wahl des diesjährigen Preisträgers fiel uns nicht schwer. Mit <strong>der</strong> Gedenkmünze<br />

Ludwig- Erhard in Gold ehren wir Sie, lieber Herr Trichet, für hervor -<br />

ragende Verdienste um die Soziale Marktwirtschaft in Europa.<br />

Für uns sind Sie ein ordnungspolitischer Partner erster Güte. Sie verteidigen die<br />

Unabhängigkeit <strong>der</strong> Zentralbank gegen jegliche Versuche politischer Einflussnahme,<br />

so auch gegen die immer wie<strong>der</strong> aufkommenden Vorschläge einer<br />

europäischen Wirtschaftsregierung.<br />

Alleiniger Maßstab Ihrer Politik ist und bleibt die Sicherung <strong>der</strong> Preisstabilität.<br />

Sie werden nicht müde, die Regierungen Europas zu mehr Strukturreformen<br />

und Flexibilisierung <strong>der</strong> verkrusteten Systeme aufzufor<strong>der</strong>n. Nur so können<br />

die Schocks, die in <strong>der</strong> Weltwirtschaft über uns hereinbrechen können, aufgefangen<br />

und absorbiert werden. Zugleich appellieren Sie immer wie<strong>der</strong> an die<br />

Tarifpartner, ihre Verantwortung für Wachstum und Beschäftigung wahrzunehmen.<br />

Auch den Kampf gegen eine ausufernde Staatsverschuldung haben<br />

Sie sich auf die Fahnen geschrieben.<br />

Ihr Selbstverständnis an <strong>der</strong> Spitze einer euro -<br />

päischen Institution haben Sie unmissverständlich<br />

klar gemacht. Ich zitiere: ,Als Präsident <strong>der</strong><br />

Europäischen Zentralbank bin ich kein Franzose.<br />

Ich werde keine Nationen mehr ken nen, nur<br />

noch Europäer.‘ Wie Sie sich zuvor in vielen hohen<br />

Positionen in den Dienst Frankreichs gestellt<br />

haben, stehen Sie nun ganz im Dienst des Euro<br />

und Europas. Hierfür zollen wir Ihnen unseren<br />

Respekt, unseren Dank und heute Abend unsere<br />

Anerkennung.“<br />

Der Präsident <strong>der</strong> Europäischen Zentralbank bedankte<br />

sich: „Es ist mir eine große Ehre, als Ehrengast<br />

zu dieser Veranstaltung eingeladen worden<br />

zu sein. Nicht nur Deutschland, son<strong>der</strong>n<br />

ganz Europa ist Ludwig Erhard zu Dank verpflichtet<br />

für seine mutige, auf den Prinzipien von<br />

freiem Wettbewerb, flexiblen Preisen und offenen<br />

Märkten beruhende Politik und insbeson<strong>der</strong>e<br />

für seine Ideen zum Konzept <strong>der</strong> Sozialen<br />

Marktwirtschaft. Er hat überdies auf die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Preisstabilität hingewiesen, welche er<br />

als menschliches Grundrecht aufgefasst hat. Ich<br />

bin sehr bewegt und ergriffen. Ich bin stolz, Franzose<br />

und Europäer zu sein, ich bin sehr stolz, mit<br />

meinen Kollegen die Verantwortung zu tragen<br />

für alle Entscheidungen des Rates <strong>der</strong> EZB als Hüterin<br />

<strong>der</strong> Währung für Deutschland und all die<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>, die Teil dieser immensen kontinentalen<br />

Wirtschaft mit 318 Millionen Menschen<br />

sind. Wir haben heute Ludwig Erhard zu danken<br />

für sein Werk, das er geleistet hat unter aufregenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen in einer einmaligen<br />

historischen Entwicklung. Ich erinnere an viele<br />

kritische Stimmen, Vorurteile und Behauptungen,<br />

es würde unmöglich sein, eine einzige Geldpolitik<br />

und eine einzige Währung in Europa zu<br />

schaffen. Es war eine außergewöhn liche Anstrengung,<br />

den Euro zu schaffen. Wir sollten nie<br />

die Bedeutung einer einheitlichen, stabilen Währung<br />

für 318 Millionen Menschen aus den Augen<br />

verlieren.“<br />

24 trend III/2007

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