Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com
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Mitglieder waren, die das Todeslos bisher verschont hatte. Es verging<br />
daher eine gute Weile, bis sich die Brüder beruhigten. Manche gingen auf<br />
den Gang, um zu rauchen, andere wiederum in den Erfrischungsraum, um<br />
sich durch ein Getränk zu erholen. Gegenseitig flüsterten sie sich zu:<br />
"Solche Privilegien! Mit uns hätte man nichts derartiges gemacht."<br />
Nach einer Pause von ungefähr zwanzig Minuten gab der Schriftführer das<br />
Glockenzeichen und rief damit alle Brüder in den Saal zurück. Er nahm<br />
die Stelle des bisherigen Vorsitzenden ein, der jetzt ein Todeskandidat war,<br />
von der Loge den bösen Mächten preisgegeben.<br />
Wie man in der grauen Vorzeit den verschiedenen Gottheiten Menschen<br />
zum Opfer brachte, genau so war es jetzt der Fall, nur war die Opferweise<br />
dem Jahrhundert angepasst. Man opferte dem leitenden Dämon, der sich<br />
jedes Jahr einen Bruder holte. Manches Mitglied hatte das Glück, jahrelang<br />
verschont zu bleiben, andere dagegen konnte das Los schon am<br />
nächsten St. Johannistag treffen. Diese Vorschrift war bei den Gesetzen<br />
der F.O.G.C.-Loge der wundeste Punkt.<br />
Als der Schriftführer sah, daß sich alle versammelt hatten, nahm er das<br />
Wort:<br />
"Meine verehrten Brüder! Wir haben am heutigen Abend unserem Herrn<br />
das Opfer gebracht. Es war das größte Opfer überhaupt, denn in der<br />
Person unseres Präsidenten haben wir viel verloren. Von einem äußeren<br />
Einfluß lässt sich hier nicht sprechen. Es war tatsächlich Vorbestimmung.<br />
daß das Schicksal unerbittlich ist, lässt sich daraus schließen, daß hartnäckig<br />
dreimal ein- und dieselbe Nummer gezogen wurde. Darin ist das<br />
Eingreifen einer höheren Macht zu sehen, die über allem steht und uner-<br />
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