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Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com

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Boden. In großen Krämpfen wanden sich seine Glieder, der brechende<br />

Blick und das verzerrte Gesicht deuteten auf Todeskampf, der sich in<br />

seinem Körper sichtlich abspielte. Viele Neugierige umringten den<br />

Betroffenen. Alsbald war die Polizei zur Stelle, die sofort einen Arzt rief<br />

und dann die näheren Umstände des Vorfalls zu erkunden suchte.<br />

Etwas abseits stehend beobachtete <strong>Frabato</strong> schweigend den unheimlichen<br />

Vorgang, und war bemüht, sich das Gesicht des Toten gut einzuprägen.<br />

Eine sonderbare Unruhe bemächtigte sich seiner, denn er fühlte intuitiv,<br />

daß der Unbekannte keines natürlichen Totes gestorben war.<br />

Langsam verließ er den Bahnhof und schritt, in Gedanken versunken, eine<br />

belebte Strasse hinauf, bis er nach einstündigem Spaziergang in einem<br />

kleinem Wäldchen hinter der Stadt halt machte und sich hier auf einer<br />

Bank zu kurzer Rast niederließ. Die Nacht war lau, die Sterne und der<br />

Mond schienen hell am Firmament.<br />

Lange saß <strong>Frabato</strong> und sein Blick weilte in der Ferne. Mit seinem Geist<br />

schien er in einer anderen Ebene zu verweilen, denn nicht einmal die<br />

vorübergehenden Liebespärchen störten ihn. Sein Bewusstsein war mit<br />

der Ewigkeit und mit der Natur vollkommen verschmolzen und sonderbare<br />

Gefühle und eine innere Kraft und Ruhe durchströmten sein Inneres<br />

und versetzten ihn in eine geradezu mystische Ekstase. Er bat seinen<br />

Gott, ihn zu stärken und ihn Ziele erreichen zu lassen, nach denen er sich<br />

schon lange sehnte. In tiefe Meditation versunken, war er innerlich derart<br />

mit seiner Gottheit verbunden, daß er sich aufrichtig wünschte, diesen<br />

wunderbaren Augenblick überhaupt nicht mehr verlieren zu müssen.<br />

Dennoch erwachte er aus diesem ekstatischen Zustand, erhob sich und<br />

trat den Rückweg an. In der Nähe des Hafens hielt er eine Droschke an<br />

und ließ sich zu seinem Hotel bringen.<br />

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