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Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com

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Man witzelte: "Was ist denn mit dir los, alter Schriftgelehrter, daß du dich<br />

bei hellichtem Tage ins Bett verkriechst? Du bist nicht krank, du brauchst<br />

nur Abwechslung!" Man lachte und schnitt Grimassen, so daß der<br />

Professor unwillkürlich auch lachen mußte.<br />

Die heiteren Künstler redeten nun so lange auf ihn ein, bis er es aufgab,<br />

noch weiter im Bett zu bleiben. Unter den Besuchern waren überdies auch<br />

zwei Schauspielerinnen, die mit Prof. Geretzky gut befreundet waren; er<br />

mußte daher wohl oder übel den gesellschaftlichen Pflichten nachkommen.<br />

Ein humorvoller Künstler, der in einem der repräsentativen Theater<br />

Hauptdarsteller großer Rollen war, reichte dem Professor die Kleider, und<br />

dieser mußte aus dem Bett heraus, ob er wollte oder nicht. Schließlich<br />

war ja diese Gesellschaft schon öfters bei ihm gewesen, und alle verband<br />

eine jahrelange Freundschaft. Dem Professor blieb nichts anderes übrig,<br />

als eine Flasche Wein zu opfern, ohne die es nicht abging, und der<br />

Schauspieler erzählte die neuesten Begebenheiten in einer derart<br />

schwungvollen Art, daß Geretzky ganz und gar <strong>Frabato</strong> und seine<br />

Prophezeiung vergaß.<br />

Der Schauspieler hatte ein Anliegen: "Professorchen, du mußt mit uns ins<br />

Theater, denn ich spiele in einem Stück die Hauptrolle und heute ist<br />

Erstaufführung. Da darfst du auf keinen Fall fehlen!"<br />

Dem Professor gefiel nach den zwei Gläschen Wein , die er inzwischen<br />

getrunken hatte, dieser Vorschlag und er nahm die Einladung kopfnickend<br />

an. Für alle ließ er noch etwas zum Abend servieren, dann wurde es<br />

höchste Zeit, in die Staatsoper zu gehen. Dort stand dem Professor die<br />

Proszeniumsloge zur Verfügung.<br />

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