Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com
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sah er weiße und schwarze Wölkchen aus weiter Ferne herankommen.<br />
Die elektrische Spannung in der Luft nahm ständig zu und rief in Professor<br />
eine Art Nervosität hervor, die manche Menschen befällt, wenn ein<br />
Gewitter kommt. Abwechselnd betrachtete Geretzky die am Firmament<br />
aufsteigenden Wolken und den geistesabwesenden <strong>Frabato</strong>. Ein leiser<br />
Wind erhob sich, wurde allmählich stärker und kam aus der Gegend, wo<br />
die Wolken am Horizont aufstiegen. Die Luft war drückend heiß.<br />
Nun zuckte es in den Muskeln <strong>Frabato</strong>s, sein Atem wurde hörbar. Er<br />
öffnete die Augen und sein erster Blick fiel auf den Professor, der verwundert<br />
mit dem Kopf schüttelte. <strong>Frabato</strong> wurde sogleich ganz munter,<br />
setzte sich normal und sagte lächelnd zu Geretzky: "Warum sind Sie so<br />
verdutzt? Haben Sie etwas außergewöhnliches gesehen?"<br />
"Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, Meister," entgegnete<br />
Geretzky. Dem Äußeren nach sehen Sie überhaupt nicht wie ein<br />
Eingeweihter aus, Sie sind so einfach und volksmäßig. Wie viel Mühe<br />
habe ich mir schon gegeben, Sie wenigstens ein klein wenig zu durchschauen.<br />
Und immer wieder muß ich zugeben, daß ich damit nicht einen<br />
Schritt vorwärts gekommen bin. Man kennt sich bei Ihnen wirklich nicht<br />
aus."<br />
Mit einem verschmitzten Lächeln entgegnete <strong>Frabato</strong>: "Ja lieber Freund,<br />
ein Eingeweihter, der mit der Göttlichen Vorsehung Eins geworden ist,<br />
kennt weder Ruhm, noch Eigendünkel. Derjenige, der tatsächlich etwas<br />
kann und beherrscht, hat es nicht notwendig, sein Wissen und Können zur<br />
Schau zu tragen. Im Gegenteil, er darf durch nichts verraten, daß er mehr<br />
ist als ein Durchschnittsmensch. Seiner Umgebung muß er sich stets so<br />
anzupassen verstehen, daß ihn die Menschen für alles andere halten, nur<br />
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