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Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com

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Auftreten Erfolg erhaben werde, machte sie sichtlich zufrieden.<br />

"Niemand braucht mir ein Wort zu sagen," sprach <strong>Frabato</strong> weiter. "Ich<br />

werde der Reihe nach jedem von Ihnen das mitteilen, was ihn am meisten<br />

bedrückt." Sein Blick durchschaute einen nach dem anderen und vor<br />

jedem rollte er in dezenter Art die geheimsten Wünsche und Pläne auf.<br />

Jeder Gast kam einzeln an die Reihe und <strong>Frabato</strong> sagte jedem mit wenigen<br />

Worten das, was ihm unmittelbar bevorstand. Eine junge Dame wollte<br />

über ihren Liebhaber noch etwas in Erfahrung bringen. <strong>Frabato</strong> machte<br />

aber eine abweisende Handbewegung, legte den Zeigefinger seiner rechten<br />

Hand auf den Mund, womit er zu verstehen gab, daß man sich ruhig verhalten<br />

solle. Alle waren so gleich mäuschenstill und warteten ab, innerlich<br />

voll Neugierde. <strong>Frabato</strong> haftete den Blick in eine Ecke des Zimmers, wie<br />

wenn er in dieser Richtung etwas verfolgen wollte und sein Antlitz bekam<br />

ein gläsernes Aussehen. Dies dauerte aber nur einige Sekunden und<br />

<strong>Frabato</strong> wandte sich dann an Koller mit den Worten:<br />

"Lieber Freund, es ist nicht schön von Ihnen, daß Sie Ihre jüngste<br />

Schwester oben in ihrem Zimmer liegen gelassen haben. Heute haben Sie<br />

ihr von mir erzählt, und sie hat sich danach gesehnt, mich kennen zu lernen.<br />

Sie hätten sich nicht zu schämen brauchen, Ihre kranke Schwester<br />

unter uns zu setzen. Es ist ja keine Schande, krank zu sein. Krankheit<br />

kann doch einen jeden befallen. Ich sehe Ihre Schwester im Bette bitterlich<br />

weinen!'<br />

Von dieser Mitteilung überrascht knickte Koller zusammen, wie wenn er<br />

eine Übeltat begangen hätte. Kleinmütig gab er zu, daß er seine kranke<br />

Schwester nicht unter die Gäste bringen wollte, um dadurch keinen<br />

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