Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com
Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com
Franz Bardon - Frabato (original) - WordPress.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
mütigen Gefühle und Hemmungen abstreifte, und verließ erfrischt das<br />
Hotel, um in der Stadt einige Besorgungen zu machen.<br />
In einem Seitengässchen wählte er ein ruhiges Restaurant, um hier ein<br />
Gabelfrühstück einzunehmen. Am Nebentisch sassen drei Herren, die sich<br />
offenbar gut unterhielten, denn ihr Gespräch war so rege, als ob einer den<br />
anderen überbieten wollte. <strong>Frabato</strong> widmete seinen Nachbarn zunächst<br />
keine besondere Aufmerksamkeit und aß mit großem Appetit das<br />
bestellte Frühstück. Als er damit fertig war, griff er nach einer Zeitung,<br />
obwohl das Zeitungslesen sonst nicht seine Gewohnheit war. Aber er hatte<br />
ja keine Eile. Und so kam es auch, daß er zum Teil das Gespräch seiner<br />
Tischnachbarn auffing, weil insbesondere der eine sehr laut sprach und<br />
seine Ansichten ziemlich enthusiastisch vertrat. Jetzt erst erkannte<br />
<strong>Frabato</strong>, daß sich diese drei Herren über metaphysische Probleme unterhielten<br />
und daß der eine von ihnen vorwiegend über Spiritismus sprach,<br />
was <strong>Frabato</strong> aufhorchen ließ. Abwechselnd betrachtete er die<br />
Physiognomien dieser drei Menschen, ohne dabei seine Hellsehfähigkeit<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
In dem einen Herrn vermutete er einen Gelehrten, der zweite mochte ein<br />
Geschäftsmann sein und beim dritten konnte man nach seinem äußeren<br />
Gebaren auf irgend eine leitende Persönlichkeit im öffentlichen Leben<br />
schließen. <strong>Frabato</strong> konnte sich dabei eines Auflachens nicht erwehren,<br />
denn die sogenannten metaphysischen Probleme aller drei waren<br />
ungereimtes Zeug, aus allem möglichen nichtssagenden Büchern zusammengeholt.<br />
Als der eine Herr mit dem Habitus eines Gelehrten sich seinem<br />
Nebenmann zuwandte, blieben des Partners Augen unwillkürlich auf<br />
130