AUDIO Verstärker und DACs (Vorschau)

Verstärker › stereo-KoMbis
Die Audio-Tester mussten auf jeden Fall
mindestens einen C 5 xe von Ayre bemühen
(6800-Bruder des DX 5 von 10/10),
um einen Fitzel mehr an Klang zu erreichen.
Der viel teurere Ami erreichte nicht
einmal eine bessere Feinauflösung. das
bewährte Hörraum-Arbeitspferd bildete
sogar etwas kompakter ab, er erschien
nur etwas biologischer, selbstverständlicher,
runder.
Anderen Playern blies der SA 14 S 1 aber
die Lichter aus, so etwa auch dem kleineren
Marantz SA 15 S 1 von Heft 3/10.
Insbesondere mit Filter 1 lieferte der
Newcomer über eine Referenzkette
(T+A PA 3000 HV, Sonics Allegra) so
breite und so tiefe und so prächtige Musikpanoramen
ab, dass sich der SA 15 S
lieber in seine tendenziell eher mittigen
Gefilde zurücktrollte – im räumlichen wie
im tonalen Sinn.
"Donnerwetter, der spielt ja die ganze Flöte"
äußerte ein Tester nach dem Anschluss
seines MacBook Pro. Wobei
ihm zunächst die Komplett-Auswahl der
unterstützen Tonformate (bis 384 Kilohertz
respektive 5,6 Megahertz) und wenig
später auch die Blasinstrumente darselbst
gefielen. Und ganz besonders das
gute alte, besonders voll und warm klingende
Harmonium der Blues-Ballade
"Where The Green Grass Grows" (DSD-
Showcase von Opus 3). Wirklich herrlich,
der Marantz teilte die ganze Ruhe, die
realen Studio-Dimensionen und die intime
Authentizität der quasi-analogen,
weitgehend nativen Bitstrom-Aufnahme
mit. Stimmen ohne härtlichen Rand, Gitarren
ohne Metall-Surplus, quirlige
Trommeln ohne Brechtstangen-Hauruck:
Bei solchen Aufnahmen ließ der neue
SA 14 S 1 völlig vergessen, dass er doch
streng genommen nicht zu den Analog-,
sondern zu den Digital-Spielern gehört.
Also freuen wir uns, Marantz bringt nicht
nur einen bezahlbaren, fantastischen
neuen Spieler. Mit dem SA 14 S 1 reisst
die Firma nun auch endlich
die überkommene
Trennwand zwischen
analogen Klang-Diven
und Digital-Jüngern ein!
auch für andere da: Der neue Marantz-Player
spielt nicht nur Platten ab, er nimmt – via Koax- oder
Optical-In – zumeist unter entscheidendem
Klanggewinn – gerne den Sat-DVB-Empfänger an die
Leine: Zwecks Finetuning erlaubt es der Ferngeber zwischen
zwei verschiedenen Digital-Filtern zu wählen.
fazit
Johannes Maier
AUDIO-Redakteur
Ja sicher, wer den sa 14 s 1 als
neuen Player wählt, geht keine
abenteuerlich-spannende, sondern
eine Vernunftsbeziehung ein. der
Vorteil: die zuneigung wird auch in
Jahren bestehen. und: Je mehr tolle
hires-downloads kommen, umso
mehr flammt begeisterung auf!
eMPfehlUng
StecKBRIeF
KLAnG & VIELSEITIGKEIT
Marantz
SA 14 S 1
Vertrieb
Marantz
0 541 / 404 66 0
www.
marantz.de
Listenpreis (Paar)
2500 Euro
Garantiezeit
2 Jahre
Maße B x H x T
44 x 12,3 x 41,9cm
Gewicht
14,5 kg
aUsstattUng
Zufallstitelwahl
•
Spielzeit Titel / CD / Programierung • / • / •
Restzeit Titel / CD / Programierung • / • / •
Wiederholung CD / Titel / A–B • / • / •
Fernbedienung
• (System-FB)
Ausgang regelbar / fixed
– / •
Ausgang Cinch / XLR
• / •
Digitalausgang Cinch / Optisch • / •
Kopfhörerausgang / regelbar • / •
Digitaleingang Cinch / Optisch • / • / 2
/ USB
USB-Host / iPod • / •
Besonderheiten
DSD via USB
01/14
AUDIOGRAMM
ÅFür den Preis
prima breite
und prächtige
Wiedergabe.
Í –
Klang CD / SACD / HiRes 115 / 125 / 125
Ausstattung
überragend
Bedienung
sehr gut
Verarbeitung
sehr gut
klangUrteil
Preis/leistUng
115 PUnkte
überragend
Messlabor
Bei den hochtaktenden Formaten endet
der Frequenzgang des SA 14 S 1
oberhalb von 50 Kilohertz. Das CD-Digitalfilter
1 beschneidet sanft, Nummer
2 etwas abrupter bei 20 Kilohertz.
Der Highender schnalzt aber erst bei
den harmonisch abfallenden Klirrspektren
mit der Zunge: Sie weisen die sturzmusikalische
Seele des Marantz aus.
54 www.audio.de ›01 /2014