25.02.2014 Aufrufe

AUDIO Verstärker und DACs (Vorschau)

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Titel-CD › audiophile Pearls Volume 7<br />

Manchmal dauert es ein wenig, bis man<br />

zusammenkommt. Die CDs der Ausgaben<br />

10 <strong>und</strong> 12 platzen aus allen Nähten, drum<br />

herum war Urlaubszeit – jetzt aber hat es<br />

geklappt mit einer Kooperation zwischen<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>und</strong> dem von uns ein wenig „mitentdeckten“<br />

Pianisten Martin Vatter. In<br />

Heft 8/2013 empfahlen wir Vatters bei<br />

Zo<strong>und</strong>s erschienene Werkschau „Piano<br />

Highlights“ bereits als audiophilen Tipp,<br />

jetzt gibt’s die nachträgliche Hörprobe dazu<br />

– vorgestellt vom Künstler selbst: „In<br />

Kooperation mit dem Franz Marc Museum<br />

in Kochel vertonte ich 2009 berühmte<br />

Gemälde des deutschen Malers<br />

Lovis Corinth (1858-1925), darunter<br />

auch die „Walchenseelandschaft“. Dazu<br />

verbrachte ich eine lange nächtliche<br />

Inspirationssitzung mit meinem Flügel<br />

in einer Korinth-Ausstellung (eine<br />

seehr lange Sitzung, wie der Schlafsack<br />

im Bildvordergr<strong>und</strong> ahnen lässt<br />

...). Aufgenommen wurde dieses melodiöse<br />

Stück dann im Tonstudio Bauer<br />

in Ludwigsburg auf einem charaktervollen<br />

Steinway D Konzertflügel, Baujahr<br />

1929. Das Flügelhorn spielte Edi<br />

Schönach. Das Equipment steuerte<br />

der Tontechniker, Audio-Ingenieur <strong>und</strong><br />

MBL-Chefentwickler Jürgen Reis bei.<br />

Wir wollten absolut puristisch <strong>und</strong> minimalistisch<br />

produzieren, um mein<br />

Spiel mit maximaler Authentizität einzufangen.<br />

Alles wurde in einem Stück,<br />

ohne Schnitte oder Overdubs eingespielt<br />

– so blieb der musikalische Fluss<br />

wie bei einem Live-Konzert erhalten.“<br />

7. erasure: gaudete (aus der CD „Snow<br />

Globe“, Mute CDSTUMM365 / Good To Go; siehe S.<br />

66) „Ich habe ihn nie besser singen hören“,<br />

schwärmt Tastenmann Vince Clarke, <strong>und</strong><br />

Andy Bell selbst gesteht: „Ich habe meinen<br />

inneren Chorknaben wiedergef<strong>und</strong>en<br />

– ich dachte, er sei verloren, aber er<br />

war immer da.“ Und tatsächlich: Mit<br />

„Gaudete“ gelang der englischen Topband<br />

einer der außergewöhnlichsten<br />

Weihnachtssongs <strong>und</strong> ein absolutes<br />

Highlight von „AP7“. Das Traditional aus<br />

dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert wird hier mit coolen<br />

Synthieso<strong>und</strong>s ins Jahr 2013 gebeamt, <strong>und</strong><br />

entfaltet mit Kirchenglocken <strong>und</strong> lateinischen<br />

Chören eine immense Sogkraft.<br />

8. lars bygdén: the hole (aus der CD<br />

„LB“; Westpark 981612 / Indigo; siehe S. 68) Der<br />

Schwede mit dem Faible für US-Neo-<br />

Countryfolk zeigt auf seinem dritten (<strong>und</strong><br />

dem ersten in Deutschland veröffentlichten)<br />

Soloalbum, dass er weit mehr ist als<br />

nur eine „copy cat“. „The Hole“ hat eher<br />

dezente Americana-Anteile, gibt mit einem<br />

locker gestrickten Arrangement der<br />

Musik viel Luft zum Atmen – <strong>und</strong> zeigt<br />

Lars Bygdéns Klasse als Vokalist mit sehr<br />

eigener Stimme in melancholisch-lakonischen<br />

Stimmung <strong>und</strong> einer exquisiten Instrumentierung.<br />

Ein Song mit immensem<br />

Tiefgang<br />

9. andrea schroeder: ghosts<br />

of berlin (aus der CD „Where The Wild<br />

Oceans End“, Glitterhouse GRCD 776 / Indigo;<br />

Besprechung in <strong>AUDIO</strong> 2/2014) Wenn Wim<br />

Wenders mal wieder in Berlin eines<br />

seiner sehnsuchtsvollen Schwarzweiß-<br />

Epen dreht: Diese Perle muss einfach<br />

auf den So<strong>und</strong>track! Klar, schon der Titel<br />

„Ghosts Of Berlin“ schreit förmlich danach,<br />

<strong>und</strong> als im Wedding geboren weiß<br />

Andrea Schroeder bestens um die Atmosphäre<br />

der Spree-Metropole zwischen<br />

die 70er Jahre<br />

Edles HiFi wird zum Distinktionsmerkmal<br />

<strong>und</strong> das Leistungs- <strong>und</strong> Messwerte-<br />

Wettrüsten beginnt. Endstufen ohne Power-<br />

Zeiger sind nun wie Hosen ohne Schlag. Bei<br />

der 1972 vorgestellten Model 500 ist der<br />

Name dann auch Programm: Damals unvorstellbare<br />

250 Watt pro Kanal kommen aus<br />

dem über 40 Kilo schweren, lüftergekühlten<br />

Koloss heraus – alimentiert durch einen<br />

2,2kVA-Netztrafo. Marantz ist von der<br />

Betriebssicherheit des Giganten so überzeugt,<br />

dass Tester <strong>und</strong> Techniker ausdrücklich<br />

ermuntert werden, die Nennleistung<br />

auch mal bei 40kHz zu messen – was normale<br />

<strong>Verstärker</strong> dieser Zeit augenblicklich<br />

abrauchen lässt. Gebaut wird der 500er im<br />

Marantz-Werk in Sun Valley – die Firma ist<br />

Ende der 60er nach Kalifornien umgezogen.<br />

echtes Männerhifi:<br />

Der Model 510M<br />

legt gegenüber dem<br />

500er nochmal 6 Watt<br />

pro Kanal drauf <strong>und</strong><br />

kühlt sich dank Heat<br />

Pipe nun noch effizienter.<br />

Die 70er sind auch die Ära der Monster-<br />

Receiver. Optimaler FM-Empfang ist ein<br />

ebenso wichtiges Verkaufsargument wie<br />

Leistung – <strong>und</strong> so feuert Marantz mit<br />

Schlachtschiffen wie dem 2600 in den<br />

späten 70er Jahren aus allen Technik-<br />

Rohren: mit vielfältig einstellbarer Toshiba-<br />

Osziröhre, dem Rauschunterdrücker Dolby<br />

E, einer damals nicht alltäglichen Quarz-<br />

Lock-Abstimmung – <strong>und</strong> 150W pro Kanal!

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