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Musik › POP & ROCK<br />
Songwriter-Pop<br />
Rock<br />
Country-Folkrock<br />
Suzanne Vega Tales From The Real Of<br />
The Queen Of Tentacles<br />
Amanuensis / Cooking Vinyl (CD, LP)<br />
Nach ihrer vierteiligen, akustisch arrangierten<br />
Werkschau der Jahre 2010-2012 zeigt sich die<br />
New Yorker Songwriterin auf ihrem neuen<br />
Studioalbum wieder deutlich elektrischer.<br />
Handelte das letzte Werk monothematisch<br />
von ihrer Heimatstadt, setzt sie sich diesmal<br />
mit gewohnt scharfem Zungenschlag mit<br />
Themen wie Spiritualität <strong>und</strong> Mate rialismus<br />
auseinander. Das klingt modern <strong>und</strong> urban,<br />
eingespielt von einer handverlese nen „Söldnertruppe“<br />
mit Tony Levin (Peter Gabriel),<br />
Gerry Leonard (David Bowie) <strong>und</strong> Larry Campbell<br />
(Bob Dylan). Ein tschechisches Kammerorchester<br />
sorgt für Klangtupfer, ein Sample<br />
von 50 Cents „Candy Shop“ für Er staunen.<br />
Das Warten hat sich gelohnt. Stefan Woldach<br />
Tina Dico, Beth Orton, Aimee Mann, Heather Nova<br />
Roger Taylor<br />
Fun On Earth<br />
Virgin/Universal (CD, LP)<br />
Altherrenphantasien hier („One Night<br />
Stand“), Haudrauf-Rock mit Reminiszenzen<br />
an die eigene Jugend da („I Am The Drummer<br />
(In A Rock `n´Roll Band)“): „Fun On Earth“<br />
zeigt Roger Taylor als das, was er ist: ein<br />
gestandener Rocker, mit 64 im Mittelherbst<br />
seines Lebens angekommen <strong>und</strong> hin- <strong>und</strong><br />
hergerissen zwischen Rebellentum <strong>und</strong> Alters<br />
milde. Das erinnert, etwa in „Sunny Day“,<br />
frappierend an Rod Stewart, <strong>und</strong> auch Jeff<br />
Becks Sahne-Gitarre in der Neueinspielung<br />
der 2007er-„Queen“-Single „Say It’s Not True“<br />
passt prächtig. Im Dreieck Rock/Blues/Pop angesiedelt,<br />
ist das überwiegend konventionell,<br />
aber meist mit Würde <strong>und</strong> nur selten etwas<br />
saxophon-schwülstig inszeniert. Christof Hammer<br />
Queen: The Works; Robert Palmer, Rod Stewart<br />
Chris Eckman<br />
Harney County<br />
Glitterhouse/Indigo (CD, LP+CD)<br />
Seine Band The Walkabouts zählt zu den<br />
Top-Acts des Alternative-Country-Rock, doch<br />
Chris Eckman garantiert auch solo für spannende<br />
Projekte. Sein neuestes reflektiert die<br />
Faszination des Harney County, die Chris seit<br />
einem Aufenthalt vor 20 Jahren gepackt hat.<br />
Die Songs spiegeln diese morbide Wüstenregion<br />
voll „staubiger Städte, Trailer-Parks <strong>und</strong><br />
Ranches, Beifuß-Steppen <strong>und</strong> sumpfiger Ebenen“<br />
in reduziert-strukturierten Arrangements<br />
mit Stimme, Gitarre, Bass <strong>und</strong> Drums. „Ich<br />
wollte ein Gefühl von Rohheit <strong>und</strong> Zurückhaltung“,<br />
erklärt Eckman. W<strong>und</strong>erbares Beispiel<br />
für diese intensive Musik zwischen Schönheit<br />
<strong>und</strong> Kargheit: „Requiem For The Old Skool<br />
Heavy“ (Track 2 der Heft-CD). Claus Dick<br />
The Walkabouts: Nighttown (1997); Terry Lee Hale<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Rock<br />
GEHEIMTIPP<br />
Christof Hammer<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Kaum ein Jahr genügte diesem Trio aus<br />
Nottingham, um aus dem Nichts ins<br />
Zentrum des Pop-Business vorzustoßen.<br />
Noch überraschender wirkt dieser kometenhafte<br />
Aufstieg, wenn man die Musik hört,<br />
mit der London Grammar das hinbekommen<br />
haben: Gar nicht grell <strong>und</strong> effekthascherisch<br />
wirkt der LG-So<strong>und</strong>, sondern ruhig, in sich<br />
gekehrt, weltabgewandt. Wenige Keyboard<strong>und</strong><br />
Gitarrentöne genügen den Instrumentalisten<br />
Daniel Rothman <strong>und</strong> Dot Major, um<br />
diese dunkelromantische, intime Atmosphäre<br />
zu skizzieren. Dazu gibt’s So<strong>und</strong>s zwischen<br />
Dubstep, TripHop <strong>und</strong> Dream-Pop, bei denen<br />
die Drums schon mal wie Pistolenschüsse<br />
durch die So<strong>und</strong>kulisse peitschen („Hey<br />
Now“) oder ein ruhiges Pianothema in<br />
schweren Dancebeats endet („Nightcall“). Die<br />
Hauptrolle übernimmt aber Hannah Reid mit<br />
ihrer irritierend zwischen Sopran <strong>und</strong> Alt, zwischen<br />
Altersweisheit <strong>und</strong> Jungmädchentum<br />
changierenden Stimme: sicherlich einer der<br />
momentan faszinierendsten der Szene. Alles<br />
zusammen hat enormes Flair, das durch ein<br />
spannendes Klangbild weiter verstärkt wird:<br />
Mal wirkt der So<strong>und</strong>, als seien die Studiowände<br />
mit Samt tapeziert, dann wieder hallt es<br />
wie in einem gekachelten Krankenhaussaal.<br />
Daughter, The XX, Alison Moyet<br />
Scorpions<br />
MTV Unplugged In Athens<br />
RCA/Sony (2 CD, 3 LPs, DVD, Blu-ray)<br />
„Kalispera Athena“ – „guten Abend Athen“,<br />
begrüßen die Hannoveraner ihre Fans zu<br />
einem „ungestöpselten“ Gig im Lycabettus<br />
Theater. Dabei zeigen sich Matthias Jabs <strong>und</strong><br />
Rudolph Schenker als versierte Saiten-Akustiker,<br />
wobei Jabs‘ Solostück „Delicate Dance“<br />
bemerkenswerte kompositorische Tiefe<br />
besitzt, während Schenker bei „When You<br />
Came Into My Life“ auf der Sitar überrascht.<br />
Neben Hits satt gibt es erfreulich viele Oldies<br />
wie „Pictured Life“ <strong>und</strong> „In Trance“, dazu<br />
selten gespielte Stücke wie „Where The River<br />
Flows“ <strong>und</strong> „Passion Rules The Game“. Gäste:<br />
Songwriterin Cäthe, Revolverheld-Frontmann<br />
Johannes Strate <strong>und</strong> A-ha-Sänger Morten<br />
Harket auf „Wind Of Change“. Stefan Woldach<br />
Bryan Adams, Bruce Springsteen, Neil Young<br />
Metal & Dust &/ Universal (CD, 2 LPs)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
London Grammar<br />
If You Wait<br />
Musik:<br />
Klang: