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Musik › jahresrückblick<br />

Meine<br />

5TOP<br />

A Year In Music<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteure <strong>und</strong> -Autoren halten<br />

Rückschau – <strong>und</strong> verraten ihre CD-, SACD- <strong>und</strong><br />

Blu-ray-Favoriten aus Pop, Jazz <strong>und</strong> Klassik.<br />

Meine Top 5:<br />

Bill Callahan: Dream River<br />

Arcade Fire: Reflector<br />

Sigur Rós: Kveikur<br />

These New Puritans: Field Of Reeds<br />

Babyshambles: Sequel To The Prequel<br />

grOsse kunsT (eTwas) abseiTs des mainsTreams<br />

Munter war’s, das Popjahr 2013, <strong>und</strong> mit viel übers Jahr hinausreichender Musik. Für ein<br />

furioses Finale sorgten eben erst Bill Callahan <strong>und</strong> Arcade Fire. Ersterer, quasi der Townes van<br />

Zandt der @-Generation, ergänzte sein „alterna tives“ Songwriter-Oeuvre um ein Monument<br />

voll existenzialistischer Tiefe, sanft mäandernd durch Folk, Blues <strong>und</strong> Soul. Die kanadischen<br />

Indie-Götter hingegen erfanden sich mit James Murphy (LCD So<strong>und</strong>system) als Produzent <strong>und</strong><br />

einem Monstrum aus Dance-Rock, Mardi-Gras, Dub <strong>und</strong> Post Pop quasi komplett neu.<br />

Verkopft? Codiert bis zur Unverständlichkeit? Vergessen Sie alles, was Sie bisher über die<br />

Musik von Sigur Rós wussten (auch wenn es zum Teil stimmte) – <strong>und</strong> entdecken Sie die<br />

isländische Avantgarde-Band neu: „Kveikur“ atmet, brodelt <strong>und</strong> faucht heißkalt wie ein Geisir.<br />

Die schönste November-Musik erschien bereits im Juni: Mit verstörend kontemplativem Artpop<br />

empfehlen sich These New Puritans als die neuen Talk Talk. Und das Duell um den letzten freien<br />

Platz gewinnen knapp Pete(r) Dogherty <strong>und</strong> die Babyshambles gegen die Tindersticks – aber<br />

bloß, weil Doherty & Co. mit wirklich neuen Songs begeistern,<br />

während Staples & Co. „nur“ hinreißende Neuaufnahmen von<br />

eigenen Klassikern einspielten.<br />

Christof Hammer<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />

Meine Top 5:<br />

New Fo<strong>und</strong> Land: New Fo<strong>und</strong> Land<br />

Volcano Choir: Repave<br />

John Grant: Pale Green Ghosts<br />

Saltland: I Thought It Was Us But It Was All Of Us<br />

Daughter: If You Leave<br />

Für baby & sOul<br />

Dass in diesem Jahr die ruhigeren Töne in meiner Hitliste überwiegen,<br />

hat zwei Gründe: Erstens gibt es einfach tolle neue Platten mit diesen<br />

feinen tragenden Stimmen <strong>und</strong> Melodien. Und zweitens hat auch die<br />

Geburt meines Sohnes den Musikgeschmack eher in eine ruhigere<br />

Richtung verändert – es ist einfach praktischer, wenn die Musik Mama<br />

<strong>und</strong> Kind zusammen gefällt. New Fo<strong>und</strong> Land ist da ein Paradebeispiel:<br />

Die Schwedin Anna Roxenholt macht überragend gute Musik mit sanfter<br />

Stimme <strong>und</strong> facettenreichem Indiepop. Saltland – vom mit grandiosen<br />

Musikern gespickten kanadischen Plattenlabel Constellation Records –<br />

führt dieses Konzept noch eine Schicht sphärischer <strong>und</strong> elfenhafter fort.<br />

Und wenn irgendwo Justin Vernon aka Bon Iver mitmischt, wie bei<br />

Volcano Choir, kann das Ergebnis nur schwelgerisch-sinfonischer<br />

Indie-Folk sein. Dazu passt auch der sinnlich-melancholische Pop von<br />

Daughter mit stellenweise extrem düsteren Texten. A propos Texte:<br />

John Grant hat mit „Pale Green Ghosts“ einen grandiosen So<strong>und</strong>track zu<br />

seinem Leben geschaffen – düster, genial<br />

<strong>und</strong> ab <strong>und</strong> an sehr verdreht.<br />

Christine Tantschinez<br />

<strong>AUDIO</strong>-Redakteurin<br />

Meine Top 5:<br />

Darkstar: News From Nowhere<br />

Zomby: With Love<br />

Arcade Fire: Reflector<br />

Moderat: II<br />

Tocotronic: Wie wir leben wollen<br />

zurück zum bass<br />

Nichts ist objektiver als der Wiedergabezähler in iTunes. Und der<br />

sagt: Darkstars versponnene Synthesizer-Experimente lagen dieses<br />

Jahr mit großem Abstand weit vorn. Das Trio ist so nerdig-poppig wie<br />

Hot Chip es gerne wären, aber seit „The Warning“ nie mehr geschafft<br />

haben. Nicht ganz so filigran: die 80-minütige Geschichtsst<strong>und</strong>e von<br />

Zomby. Auf „With Love“ unternimmt der UK-Producer eine grandios<br />

basslastige Reise durch Drum’n’Bass, Dubstep, TripHop, Garage <strong>und</strong><br />

mehr. Auch die melancholischen Indie-Rocker Arcade Fire haben die<br />

Macht der Bassline entdeckt <strong>und</strong> tanzen plötzlich auf dem Disco-<br />

Punk-Dancefloor – die Überraschung des Jahres. Wenn die Anlage<br />

mal wieder unter Schwerlast arbeiten soll: Legen Sie doch einfach<br />

Moderat ein. Die (klar) bassgewaltige Kooperation der Berliner<br />

Digital-Acts Modeselektor <strong>und</strong> Apparat zielt genau in’s Herz der<br />

Club-Musik 2013 – <strong>und</strong> da gilt: je tieffrequenter, desto besser. Ein<br />

Geniestreich zwischen Techno-Tosen <strong>und</strong> engelsgleichem Gesang.<br />

Und Tocotronic bannten die Faszination des Ungefähren in eine Disc,<br />

die erwachsenen Post Rock durch<br />

unwirklich große Klangräume irren lässt.<br />

Funktioniert <strong>und</strong> klingt überraschend gut.<br />

Michael Sohn<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

70<br />

www.audio.de ›01 /2014

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