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Musik › POP & ROCK<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Short Shots<br />
Celine Dion Loved Me Back To Life<br />
(Columbia/Sony; CD, 2 CDs)<br />
Rockgitarren, Dancebeats, Gäste<br />
wie Stevie Wonder oder Rapper<br />
Ne-Yo: Die Kanadierin müht sich<br />
redlich, ihr Image als Las-Vegas-<br />
Langweilerin zurechtzurücken. Das<br />
(völlig unoriginelle) Ergebnis kann<br />
zwar vereinzelt wieder Popmusik<br />
genannt werden („Somebody<br />
Loves Somebody“), tendiert aber<br />
immer wieder schwer ins Schlagerhafte<br />
– grauenhaft komprimierter<br />
Klang inklusive. ham<br />
Katy Perry Prism (Capitol/Universal; CD, LP)<br />
„Roar“ röhrt schon allenthalben<br />
durch den Äther, <strong>und</strong> bestimmt<br />
wirft das neue Album der kalifornischen<br />
„Popqueen“ noch etliche<br />
weitere, bald wieder vergessene<br />
Hits ab. „Prism“ ist allerdings<br />
so auf Radauz produtziert, dass<br />
man sssich bem Höhren fast nich<br />
kongentriren knn. ham<br />
Purple Schulz So ist das Live! (Rakete<br />
/ Rough Trade; CD+DVD)<br />
Popmusiker? Rockpoet? Singer-<br />
Songwriter? Der Kölner ist von<br />
allem ein bisschen ’was – <strong>und</strong> seit<br />
seinem 2012er-Comeback „So<br />
<strong>und</strong> nicht anders“ auch live wieder<br />
back im Business. Mit Langzeitkumpel<br />
Schrader inszenierte er<br />
Anfang 2013 in der Alten Meierei<br />
in Blomberg ein Duo-Programm<br />
zwischen Musik <strong>und</strong> Poesie <strong>und</strong><br />
voller Liedermachereien zwischen<br />
Tiefsinn <strong>und</strong> Comedy. ham<br />
Boston Life, Love & Hope (Frontier Rec. /<br />
Soulfood; CD)<br />
Lange nichts gehört von Tom Scholz<br />
& Co., nicht wahr? Nach über zehn<br />
Jahren Pause gibt’s nun ein neues<br />
Album im typischen, obertonreichen<br />
Boston-So<strong>und</strong>. Dabei will Scholz nur<br />
das eine: in Keyboard-unterstützten<br />
Breitwand-Arrangements die einstigen<br />
„Don’t Look Back“-Glanzzeiten<br />
zitieren. Dagegen wäre nichts zu<br />
sagen – wie fantasie- <strong>und</strong> kraftlos<br />
das Ganze geschieht, ist dann aber<br />
doch sehr enttäuschend. ham<br />
M.I.A. Matangi (Interscope/Universal;<br />
CD, 2 LPs)<br />
Ab <strong>und</strong> an tönt das neue Werk der<br />
aus Sri Lanka stammenden Britin<br />
verdächtig „normal“, doch mit herben<br />
Elektroslaven, gehäckselten Beats <strong>und</strong><br />
krassen Vocals hat „Matangi“ noch<br />
jede Menge Verstörpotenzial. ham<br />
Hard-Rock<br />
Motörhead<br />
Aftershock<br />
Synthie-Pop<br />
UDR/Motörhead/Warner (CD, LP)<br />
Die Tour ist verschoben, Bandboss Lemmy<br />
hat Herzprobleme. Doch das Warten wird<br />
vom neuen Longplayer versüßt, dem mittlerweile<br />
21. in der Karriere der „bekanntesten<br />
Front-Warze des Hard Rock“. Darauf zeigt sich<br />
der 67-jährige Shouter <strong>und</strong> Bassist noch gut<br />
in Form. Und: ‚Aftershock“ ist überraschend<br />
abwechslungsreich. Zwar kommen die meisten<br />
der 14 Tracks kompromisslos hart <strong>und</strong><br />
schnell angewalzt, doch auch für schwer groovende<br />
Zwölftakter („Lost Woman Blues“) <strong>und</strong><br />
gefühlvolle Kopfnicker („Dust And Glass“ mit<br />
herrlich crunchigem Gitarrenso<strong>und</strong>) ist Platz.<br />
Dass Lemmy Stimme gelegentlich etwas<br />
matt klingt: kein W<strong>und</strong>er. Doch die „Attitude“<br />
stimmt – lang lebe Lemmy! Stefan Woldach<br />
Metallica, Iron Maiden, Saxon, Judas Priest, Anthrax<br />
Musik:<br />
Erasure<br />
Snow Globe<br />
Mute / Good To Go (CD)<br />
Klang:<br />
Eine Weihnachtsdisc von Erasure? Saisona les<br />
in vollelektronischen Arrangements statt mit<br />
Glöckchen gedöns? Ja, das funktioniert – <strong>und</strong><br />
zwar richtig gut. Wobei sich Vince Clarke <strong>und</strong><br />
Andy Bell bei diesem Thema viel (Tanz-)Beinfreiheit<br />
nahmen. „Loving Man“ etwa erinnert<br />
mit zackigen Beats daran, dass Weihnachten<br />
auch ein Fest der Freude ist. Schneeflockige<br />
Evergreens wie „Silent Night“ oder „White<br />
Christmas“ klingen opulent <strong>und</strong> weihevoll<br />
nostalgisch, <strong>und</strong> „Gaudate“, Track 7 der AU-<br />
DIO-Heft-CD, entfaltet mit lateinischen Gesängen<br />
eine geradezu ehrfurchtgebietende Aura<br />
– Verdienst von Andy Bell, der Clarkes mal<br />
topmodernes, mal retroartiges Synthiespiel<br />
mit intensiven Vocals ergänzt. Christof Hammer<br />
The Assembly, Alphaville, Bronski Beat<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Kammer-Blues-Rock<br />
Nick Cave & The Bad Seeds<br />
Live From KCRW<br />
HipHop, Rap<br />
Bad Seeds Ltd. / Rough Trade (CD, 2 LPs)<br />
Im April tourten Nick Cave & Co. durch<br />
Kali fornien, <strong>und</strong> eine Pause zwischen zwei<br />
Auftritten nutzte man für ein Konzert in den<br />
Apogee Studios in Los Angeles, mitgeschnitten<br />
vom US-Indieradio KCRW. In nicht ganz<br />
optimal ausgesteuertem Klang zu hören: eine<br />
hochkonzentrierte, glänzend eingespielte<br />
Band – <strong>und</strong> ein verblüffend kommunikativer<br />
Bandleader, der bestens gelaunt durch den<br />
Abend führte. Klar, dass bei zehn Songs (plus<br />
zwei auf der Doppel-LP) quasi jeder Bad-<br />
Seeds-Fan einige seiner persönlichen Favoriten<br />
vermisst – ein feines Set aus Klassikern<br />
(„The Mercy Seat“, „Jack The Ripper“) plus<br />
weniger bekannten Songs („Far From Me“)<br />
kam aber dennoch heraus. Christof Hammer<br />
Live Seeds (1993); The Good Son (1990); Tom Waits<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Eminem<br />
The Marshall Mathers LP 2<br />
Interscope/Universal (CD, 2 CDs, 2 LPs)<br />
17 Tracks mit 77:59 packte Eminem auf Studioalbum<br />
Nummer 8; nochmals fünf weitere<br />
auf die Deluxe-Version – lauert hier also harte<br />
Hörarbeit? Keineswegs: Mit kernigen Gitarren<br />
<strong>und</strong> Synthieso<strong>und</strong>s unterschiedlichster Couleur<br />
geriet der HipHop-Marathon unter Re gie<br />
der Co-Produzenten Dr. Dre <strong>und</strong> Rick Rubin<br />
recht kurzweilig. Weitere Reizpunkte setzen<br />
Rihanna (in „The Monster“), Kendrick Lamar<br />
(„Love Game“) oder Samples von Joe Walsh<br />
<strong>und</strong> den Beastie Boys. Eminems Performance<br />
nach dem Motto „Wer bin ich <strong>und</strong> wenn ja,<br />
wieviele“ durchweg zu folgen, ist indes schier<br />
unmöglich, zumal es permanent Selbstzitate<br />
<strong>und</strong> Querverweise hagelt. Tipp: am besten<br />
häppchenweise hören. Christof Hammer<br />
The Slim Shady LP; Everlast<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
64<br />
www.audio.de ›01 /2014