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Short Shots<br />
Hardrock<br />
Classic Rock `n´Roll<br />
Michael Schenker’s Temple Of<br />
Rock Bridge The Gap<br />
Folk `n´Roll<br />
in-ak / in-akustik (CD, LP)<br />
Erst die Scorpions, dann UFO <strong>und</strong> die Michael<br />
Schenker Group – jetzt legt der Hardrock-<br />
Autodidakt mit der Gibson Flying V mit seiner<br />
neuen Band Temple Of Rock nach. Und zwar,<br />
Überraschung, erstmals seit dem 79er-Album<br />
„Lovedrive“ wieder mit den Scorpions-Legenden<br />
Herman Rarebell (Drums) <strong>und</strong> Francis<br />
Buchholz (Bass). Super-professionell, zackig,<br />
laut, schnell <strong>und</strong> bombastisch geht es zu auf<br />
„Bridge The Gap“; gekrönt wird die instrumentelle<br />
Extraklasse vom eigenständigen Gesang<br />
des Ex-Rainbow-Sängers Doogie White.<br />
Kostprobe: die kraftstrotzende Breitwand-Power-Metal-Hymne<br />
„Black Moon Rising“, Track<br />
5 der <strong>AUDIO</strong>-Heft-CD. Der Klang gefällt durch<br />
Druck, feine Auflösung <strong>und</strong> Klarheit. Claus Dick<br />
Ufo, Scorpions<br />
Musik:<br />
Jake Bugg<br />
Shangri-La<br />
Virgin/Universal (CD, LP)<br />
Klang:<br />
Kaum zwölf Monate nach seinem Sensationsdebüt<br />
nahm Jake Bugg mit Star-Produzent<br />
Rick Rubin schon den Nachfolger auf. Den Abstecher<br />
nach Malibu in Rubins „Shangri-La“-<br />
Studio ver kraftete der retro-coole Bugg-So<strong>und</strong><br />
dabei ohne jegliche Sonnenschäden. Die 13<br />
neuen Songs sind erdige Moritaten, in denen<br />
der Lifestyle der englischen Arbeiterklasse in<br />
Kontakt tritt mit dem Folk, Country <strong>und</strong> Blues<br />
der US-Sixties <strong>und</strong> nebenbei den Rock `n´ Roll<br />
der Fifties an modernen Britrock Marke Arctic<br />
Monkeys andockt. Die Tatsache, dass der<br />
Hype um den Bengel aus Nottingham etwas<br />
übertrieben wirkt, ist mit seinem Status als<br />
Englands derzeit angesagteste Ein-Mann-Kapelle<br />
dabei durchaus vereinbar. Christof Hammer<br />
Billy Bragg, Oasis, Martin Gallop (siehe Heft-CD 10/12)<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Cliff Richard<br />
The Fabulous Rock `n´ Roll Songbook<br />
Harmony-Pop<br />
Rhini/Warner (CD)<br />
Die BBC spielte Ende der 50er, Anfang der<br />
60er seine Cover-Versionen von US-Hits.<br />
Zur Strafe dafür konnte der Godfather des<br />
Brit-Pop in den USA nie richtig Fuß fassen.<br />
Trotzdem verkaufte Cliff Richard weltweit eine<br />
Viertelmilliarde Tonträger. Nun huldigt er auf<br />
seinem 100. Album noch einmal Elvis, Buddy<br />
<strong>und</strong> den übrigen Rock’n’Roll-Ahnen. Begleitet<br />
von ausgebufft groovenden Nashville-Studiocracks,<br />
singt er „Johnny B. Goode“ <strong>und</strong> andere<br />
Oldies unbeschwerter als vor einem halben<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert mit seinen Shadows. Nur die<br />
Schulschwänzer-Hymne „School Days“ hätte<br />
der wegen sozialer Verdienste von der Queen<br />
zum Ritter geschlagene 73-Jährige seinen<br />
Fans <strong>und</strong> sich ersparen sollen. Winfried Dulisch<br />
Elvis Presley, Roy Orbison<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Billie Joe + Norah<br />
Foreverly<br />
Reprise/Warner (CD, LP)<br />
Sie: die Songwriterin zwischen Pop, Jazz <strong>und</strong><br />
Soul. Er: der Punker mit dem Hang zu pathetischem<br />
Drei-Akkorde-Rock. Endgültig skurril<br />
wird die Kooperation zwischen Norah Jones<br />
<strong>und</strong> Green-Day-Leader Billie Joe Armstrong<br />
freilich, wenn man das Material ihres Teamworks<br />
betrachtet: Der Country-Pop der Everly<br />
Brothers in Form des 58er-Albums „Songs<br />
That Our Daddy Taught Us“ brachte das Duo<br />
zusammen. Das Werk wurde in neun Tagen<br />
neu interpretiert: mit bis hin zum Klang verblüffend<br />
stimmigem Nostalgie-Touch. Dabei<br />
geht Armstrong mit beherztem Crooner-Timbre<br />
weit mehr aus sich heraus als die eher<br />
scheue Jones. Ein leicht bizarres Projekt, aber<br />
gekonnt umgesetzt. Christof Hammer<br />
der Katalog von Bear Family Records: US-Klassiker satt<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Diverse Interpreten Inside Llewyn<br />
Davis (Nonesuch/Warner; CD, LP)<br />
Für den So<strong>und</strong>track zu ihrem<br />
Film über einen Songpoeten im<br />
New Yorker Greenwich Village<br />
der 1950er-Jahre engagierten die<br />
amerikanischen Coen-Brüder den<br />
wohl besten Mann für diesen<br />
Job: T-Bone Burnett. Und der<br />
Roots-Music-Experte pushte<br />
sein Team aus Musik-Amateuren<br />
(Film-Hauptdarsteller Oscar Isaak)<br />
<strong>und</strong> -Profis (Marcus Mumford,<br />
Punch Brothers, Dylan) zu einer<br />
Glanzleistung: Folk pur aus einem<br />
Land vor unserer Zeit. ham<br />
Simon Fisher Turner The Epic Of Everest<br />
(Mute / Good To Go; CD, LP+CD)<br />
Noch ein hörenswerter So<strong>und</strong> track:<br />
Für die restaurierte Neufassung des<br />
Dokumentarfilms über die gescheiterte<br />
Mount-Everest-Expedition<br />
von Mallory & Irvine (1924; John<br />
Noel) komponierte der britische<br />
Experimentalist Simon Fisher Turner<br />
bläserdominierte So<strong>und</strong> scapes zwischen<br />
Minimal Music <strong>und</strong> Artpop:<br />
Klänge, wie sie fast auch aus jedem<br />
späteren Talk-Talk-Album stammen<br />
könnten. ham<br />
Teitur Story Music (Arlo & Betty /<br />
Indigo; CD, LP)<br />
Und nochmal So<strong>und</strong>s jenseits<br />
des Mainstreams: Der Songwriter<br />
von den Färöer-Inseln schwelgt<br />
auf Album Nummer 4 zwischen<br />
artifiziellem Orchesterpop (in „It’s<br />
Not Funny Anymore“ mit Van Dyke<br />
Parks als Arrangeur) <strong>und</strong> verspieltmärchenhaften<br />
Folk-Weisen: sehr<br />
raffiniert, sehr individuell. ham<br />
To Kill A King Cannibals With Cutlery<br />
(Xtra Mile / Indigo; CD, LP+MP3)<br />
Dieser Londoner Fünfer macht<br />
es dem Hörer nicht leicht: Lange<br />
wirkt sein Mumford & Sons-artiger<br />
Folkrock extrem unauffällig, doch<br />
dann kommt plötzlich ein Song wie<br />
„Wolves“ um die Ecke: ähnlich ruhig<br />
wie der Rest, aber sehr eindringlich<br />
komponiert <strong>und</strong> gespielt. Eine Disc<br />
zum genauer-hinhören. ham<br />
Golden Kanine We Were Wrong,<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
Right? (Glitterhouse/Indigo; CD, LP+CD)<br />
Ihren Indie-Folkrock verstärkte diese<br />
schwedische Band um Element-Of-<br />
Crime-artige Bläserparts, beigesteuert<br />
durch die Brüder László <strong>und</strong> Gábor<br />
Bertholini von der Nürnberger Band<br />
The Great Bertholinis: apart. ham<br />
Musik:<br />
Klang:<br />
www.audio.de 01 /2014 67