AUDIO Verstärker und DACs (Vorschau)

OLDIE-CDs DES MONATS
Musik › Oldies
Bob Dylan
The Who
Tommy
The Complete Album
Collection Vol. One
Universal Columbia/Legacy/Sony (2 CDs mit 40 Songs (43 CDs / Box-Set plus 270-seitiges mit 6 CDs Booklet; in Pappschubern auch als + USB-Stick) 44-Seiten-Buch)
Polydor/Universal (Deluxe-Edition mit 3 CDs + 1 Blu-ray-Audio bzw. DVD; 2 CDs, 2 LPs)
Nein, es war dann doch keine Sackkarre nötig, um diese Box vom
Postwagen ins Büro zu transportieren. Sony packte die 41 Einzelalben
des wohl größten Songwriters des 20. Jahrhunderts für diese Werkschau
in dünne Pappschuber und eine recht bedienungsfreundliche
querformatige Hardcover-Box. So blieb’s bei einem Gewicht von 2,15
Kilogramm (die sich allerdings nach mehr anfühlen).
Schlicht nicht zu messen ist selbstredend das musikalische Gewicht
von Dylans Werk, das alle Studiodiscs vom 62er-Debüt bis zum jüngsten
Opus „Tempest“ umfasst. Zusätzliches Kaufargument für Dylanologen:
die Discs 42/43 mit 30 raren, im normalen Albumkontext nicht
veröffentlichten „Side Tracks“. In Sachen Remastering verzichtete die
Legacy-Crew zum Glück auf klangliche Amokläufe; auch die 14 Erst-/
Neuüberspielungen sind durchweg gelungen. Für knapp 150 Euro
erhält man hier ein Stück Musik- und Kulturgeschichte für die Ewigkeit,
und das ungeachtet der Tatsache, dass auch „His Bobness“ nicht nur
Meisterwerke schrieb. Aber eben verdammt viele. Christof Hammer
Manchmal hat es etwas Gutes, wenn der Untergebene nicht den
Befehlen des Chefs gehorcht. Bob Pridden, Tontechniker von The
Who, verbrannte also nicht die Bänder, die am 15.10.1969 von einem
Konzert in Ottawa/Kanada gefertigt wurden – obwohl Pete Townshend
das anordnete. So blieben der Nachwelt zahlreiche „Tommy“-Songs
im Live-Gewand erhalten, die nun CD 3 der Super Deluxe Edition
veredeln. Ältere Semester wissen es noch: Die berühmte Rock-Oper
vom tauben, blinden und stummen Tommy Walker, der nach einem Familienmord
neurotisiert wirkt, wurde 1969 von der BBC auf den Index
gesetzt – triumphierte als Bühnen- und Filmversion aber umso mehr.
Die Neuauflage mit dem remasterten Original sowie 20 raren, meist
akustischen Demos aus Townshends Archiv, einer Bootleg-Disc mit 21
Bühnen-Aufnahmen von 1969 aus unterschiedlichen Locations plus
80-Seiten-Booklet würdigt das wuchtige Konzeptalbum nun in seiner
ganzen historischen Größe. Sound-Afficionados können sich den Kult-
Kracher im 5.1-Mix per Blu-ray-Audio reinziehen. Willi Andresen
Tempest – das starke 2012-Werk; Johnny Cash, Townes Van Zandt, Leonard Cohen Weitere große Rock-Opern: The Wall (1979), American Idiot (2004)
Musik: Klang: Musik: Klang:
Funk, soul
Pop, Rock, Reggae, Funk
Beatmusik, Pop
earth, Wind & Fire
The Columbia Masters
Columbia/Sony (16 CDs)
Der Luxusfaktor dieser mit 14 Studioalben,
der 75er-Live-CD „Gratitude“ und einer
Raritäten-Disc („Constellations“) bestückten
EW&F-Box hält sich zwar in Grenzen – die
Discs stecken in schlichten Papphüllen, das
40-Seiten-Booklet enthält nur die nötigsten
diskografi schen Facts. Aber rein musikalisch
gesehen gibt es hier eine der Ikonen der
1970er-/80er-Jahre in ihrer ganzen Größe zu
besichtigen: Mit seinen präzisen Perkussion-/
Bläser-Arrangements sowie den furiosen Vokalsätzen
gehört der so explosive wie elegante
Soul-Funk der Herren White, Bailey & Co.
zum Besten, was das Genre je hervorbrachte
und verkraftete sogar eine teilweise Elektrifizierung
ziemlich passabel. Christof Hammer
beste Einzelalben: Spirit (1976), All ’N All (’77)
diverse interpreten Virgin Records –
40 Years Of Disruptions
Virgin/ Universal ( 3 CDs)
Man sieht das Virgin-Team förmlich vor sich,
wie es das Alphabet durchging für die „allgemeine“
Werkschau zum 40. Label-Jubiläum.
Massive Attack? Dürfen drauf! Martha & The
Muffins? Müssen draußen bleiben! XTC? Yes!
OMD? No! So entstand (bei unbestreitbarer
musikalischer Klasse) ein etwas liebloses
Set, dessen Disc 3 mit nur sechs Coversongs
zudem arg verschenkt wurde. Das Spektrum
reicht von Oldfields „Tubular Bells“, der ersten
Virgin-Veröffentlichung, bis zum jüngsten
Signing, den Chvrches. Gut, dass fünf weitere
Sets („Losing Our Virginity“ / „Never Trust A
Hippie“ / „New Gold Dreams“ / „Methods Of
Dance“ / „Fascinating Rhythms“) die Sache
themenspezifisch vertiefen. Christof Hammer
Werkschauen von Stiff Records oder Island
The Beatles
On Air – Live At The BBC Volume 2
Apple/Universal (2 CDs, 4 LPs auf 180-Gramm-Vinyl)
Immer wieder tuckerten die Beatles zwischen
1962 und ’65 die 300 km Autobahn von
Liverpool nach London, um bei der BBC aufzutreten.
Macht summa summarum 275 ausgestrahlte
Live-Songs. 1994 erschienen die
ersten „On Air“-Auftritte auf CD und wurden
fünf Millionen Mal vertickert. Vol. 2 offeriert
nun weitere 63 Tracks inklusive 37 rarer Performances.
Viele direkt im BBC-Stu dio gespielte
Songs werden lässig von den Fab Four und
den jeweiligen Radio-DJs (z. B. Alan Freeman)
anmoderiert. Dann rocken und schraddeln
Lennon & Co. jungfräulich spröde eigene Hits
und überraschende Cover wie Chuck Berrys
„I’m Talking About You“ oder Carl Perkins’
„Lend Me Your Comb“. Willi Andresen
Live At The BBC (remastered, 2013)
Musik:
Klang:
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