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Musik › Jahresrückblick<br />

Meine Top 5:<br />

Steven Wilson: The Raven That Refused To Sing<br />

Girls In Hawaii: Everest<br />

Iron And Wine: Ghost On Ghost<br />

Jun Miyake: Lost Memory Theatre Act-1<br />

Michael Wollny: W<strong>und</strong>erkammer XXL<br />

Zwischen allen stühlen<br />

Nostalgie ist in, doch Steven Wilson blickt nicht aufs Früher: Der<br />

britische Genre-Guru platziert seinen Prog-Rock voll in der Gegenwart,<br />

lässt mit hymnischen Melodien <strong>und</strong> vertrackten Brüchen<br />

gleichwohl die Power der klassischen King Crimson neu aufleben. Die<br />

Girls In Hawaii, sechs nette Jungs aus dem Umland von Brüssel,<br />

erklimmen mit verspieltem Benelux-Pop à la Nits den Kammerpop-<br />

„Everest“. Der vollbärtige Feingeist Samuel Beam steht hinter der<br />

Marke Iron & Wine. „Ghost On Ghost“ ist tönende Wellness pur,<br />

komoniert aus Pop, Folk, Jazz, Country. Ein Japaner in Paris: Jun<br />

Miyake ist ein Wanderer zwischen den Welten <strong>und</strong> schlägt mit „Lost<br />

Memory Theatre“ den Bogen von Brasilien über New Yorker<br />

Avantgarde bis zu Musical-Klängen: brillant, schillernd. Deutschlands<br />

kreativster Jazzpianist Michael Wolly, die israelische Cembalistin<br />

Tamar Halperin <strong>und</strong> die hr-Bigband: Diese Konstellation macht<br />

„W<strong>und</strong>erkammer XXL“ zum außergewöhnlichen<br />

Hörvergnügen.<br />

Matthias Inhoffen<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Meine Top 5:<br />

David Lynch: A Big Dream<br />

Daft Punk: Random Access Memories<br />

Alice Russell: To Dust<br />

Diverse: Ghost Brothers Of Darkland County<br />

Pearl Jam: Lightning Bolt<br />

seitensPrünGe & fortschritte<br />

David Lynch war nie einspurig unterwegs. Mit „A Big Dream“<br />

präsentierte der Filmemacher sein siebtes Musikwerk: ein sphärischer<br />

Trip zwischen TripHop <strong>und</strong> Blues. Den kreativen Coup landete<br />

Daft Punk. Das französische House-Duo zelebrierte mit Nile Rodgers<br />

<strong>und</strong> dessen Chic-Licks den Partyso<strong>und</strong> für Endlosnächte. Auch Alice<br />

Russell legte Feuer aufm Dancefloor. Eine britische Soul-Diva mit<br />

Charisma, besser als Amy, Duffy, Adele & Leona. Musik <strong>und</strong> Literatur<br />

verdichteten John Mellencamp, T-Bone Burnett <strong>und</strong> Stephen King zu<br />

dem Mörderreigen „Ghost Brothers ...“: Totschlag im Sumpf mit<br />

Düster-Blues <strong>und</strong> Folk. Kurz vor Toresschluss noch der Donnerschlag:<br />

Die Grunge-Ikonen Pearl Jam<br />

blickten nur kurz zurück, um wie ein<br />

Usain-Bolt-Blitz („Lightning Bolt“,<br />

sic!?) nach vorne zu rocken.<br />

Willi Andresen<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Meine Top 5:<br />

Wayne Shorter Quartet: Without<br />

A Net<br />

Tomasz Stanko New York<br />

Quartet: Wisława<br />

Geir Lysne: New Circle<br />

Peter Schwebs Quintet:<br />

In-Between Seasons & Places<br />

Al Di Meola: All Your Life<br />

frei-flieGer<br />

Saxofonist Wayne Shorter krönt sein Werk mit<br />

einem Live-Mitschnitt aus seinem 78.<br />

Lebensjahr: So kühn, reif <strong>und</strong> geschlossen,<br />

ohne Netz <strong>und</strong> doppelten Boden, improvisierte<br />

noch kein Ensemble. Shorter spielte in den<br />

1960ern in Miles Davis’ Quintett. An dessen<br />

Intensität erinnern die famosen Balladen des<br />

Quartetts um den polnischen Trompeter Tomasz<br />

Stanko. Der „New Circle“ des Norwegers Geir<br />

Lysne steht für die Hinwendung zu Elektronik,<br />

synthetischen Beats <strong>und</strong> Klangverfremdungen,<br />

gepaart mit viel Weltmusik. Damit hat das<br />

Quintett von Bassist Peter Schwebs nichts zu<br />

tun: r<strong>und</strong>um stimmiger Retro-Jazz. Und Al Di<br />

Meola beglückt mit zauberhaften Versionen von<br />

Beatles-Songs<br />

auf der<br />

Akustikgitarre.<br />

Werner Stiefele<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

kraft <strong>und</strong> soul<br />

Ibrahim Maaloufs „Illusions“ ist eine<br />

Sensation: Der französisch-libanesische<br />

Trompeter schafft es, stimmig Big Band <strong>und</strong><br />

Funk, Orient <strong>und</strong> Independent, Soul <strong>und</strong><br />

Ambient zu verknüpfen. „Push The Sky Away“<br />

ist das versöhnlichste Album, das der finstere<br />

Poet Nick Cave <strong>und</strong> seine Indie-Nerds The<br />

Bad Seeds ihren Fans bislang zugemutet<br />

haben. Dagegen wirkt Vibrafonist Warren<br />

Wolf beinahe erschreckend fröhlich, auch weil<br />

er so souverän wie kompetent die Tradition<br />

des Modern Swing für die Gegenwart<br />

modifiziert. Der japanische Klangästhet Jun<br />

Miyake ist ein pfiffiger Retro-Mystiker – seine<br />

Musik reicht von Freakshow bis Melancholie.<br />

Und José James avanciert mit Seele <strong>und</strong><br />

Coolness zum<br />

Soulsänger des<br />

Jahres!<br />

Meine Top 5:<br />

Ibrahim Maalouf: Illusions<br />

Nick Cave & The Bad Seeds:<br />

Push The Sky Away<br />

Warren Wolf:<br />

Wolfgang<br />

Jun Miyake: Lost Memory<br />

Theatre, Act 1<br />

José James:<br />

No Beginning No End<br />

Ralf Dombrowski<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Meine Top 5:<br />

Absolute Ensemble, Kristjan Järvi:<br />

Bach Re-Invented<br />

Pierre Boulez: Conducts Mahler<br />

Jonas Kaufmann: Best Of<br />

Refuge In Music: Theresienstadt (DVD)<br />

Keith Jarrett Trio: Somewhere<br />

Von der kraft<br />

der Musik<br />

Das Absolute Ensemble <strong>und</strong> Järvi bringen auf<br />

ihre Crossover-Hommage an den größten<br />

Komponisten aller Zeiten Bach zum Grooven,<br />

Jazzen, Rocken, Dröhnen: kreativ <strong>und</strong><br />

explosiv! Das Beste vom Mahler-Experten<br />

Pierre Boulez bringt eine 14-CD-Box mit<br />

Aufnahmen aus 20 Jahren <strong>und</strong> Top-Orchestern<br />

wie den Wiener Philharmonikern. Ein Muss für<br />

Opernfans: das „Best of“-Album von Jonas<br />

Kaufmann mit Glanzstücken von Mozart bis<br />

Puccini. Von der Kraft des Musizierens in<br />

schlimmen Zeiten erzählt die DVD Theresienstadt.<br />

Jazz-Maßstäbe setzt schließlich das<br />

Keith Jarrett Trio im 30. Jahr seines Bestehens<br />

mit famos improvisierten Evergreens<br />

von Lenny<br />

Bernstein bis<br />

Miles Davis.<br />

Otto Paul Burkhardt<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

www.audio.de ›01 /2014<br />

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