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Titel-CD › audiophile pearls volume 7<br />
wir beide uns nun gegenüber, winzig <strong>und</strong><br />
von der Umgebung auch ein wenig eingeschüchtert.<br />
Angesichts der Songinhalte<br />
fühlte sich das durchaus passend an“, erinnert<br />
sich der US-Americana-Experte,<br />
bestens bekannt auch durch seine Hautptband<br />
The Walkabouts.<br />
3. Jo bartmes: wake me up<br />
(aus der CD „Flowmotion“; Blisstone 253 / oomoxx<br />
media; siehe S. 63) Dass Jo Bartmes vom<br />
Jazz kommt, mag er gar nicht erst leugnen.<br />
Warum auch? Seine Expertise garantiert<br />
in so manchen Details das gewisse<br />
Etwas, <strong>und</strong> der Keyboarder aus Heidelberg<br />
steht ohnehin für Songs mit Anspruch<br />
(die sehr wohl gefällig sein dürfen<br />
– <strong>und</strong> es auch sind). Im Fall von „Wake Me<br />
Up“ assistiert dabei die exzellente Vokalistin<br />
Fola Dada, die in idealer Weise Ausdruck<br />
<strong>und</strong> Smoothness verbindet, facettenreiches<br />
Soul-Feeling mit Club-Flair.<br />
Zwar fehlt hier die auf „Flow Motion“<br />
sonst so prägende Bassklarinette von<br />
Frank Spaniol. Dafür führt der quirlige<br />
Uptempo-Track vor, wie ein nachhaltig<br />
schiebender Disco-Puls durch filigranes<br />
die 60er Jahre<br />
Schlagwerk <strong>und</strong> ein paar Streicher-Elemente<br />
souverän anzureichern ist.<br />
4. chris kramer: still, still,<br />
still (aus der CD „Chris(t)mas“; BTM1001-63;<br />
siehe S. 68)<br />
Um das Ohr von seinem audiophilen Klang<br />
zu überzeugen, genügen diesem Titel ungefähr<br />
15 Sek<strong>und</strong>en: Warm, voll <strong>und</strong> samtig-schwer<br />
flutet der mit viel analogem<br />
Equipment produzierte Weihnachtsklassiker<br />
aus den Speakern. Einen kleinen Tick<br />
länger – <strong>und</strong> auch Chris Kramers Musik<br />
entfaltet ihren besonderen Zauber: Der<br />
Blues-Man aus dem Ruhrpott findet hier<br />
einen ganz eigenen Ton für dieses Schlaflied.<br />
Sanft streichelt der Besen über’s Becken,<br />
das Piano zeigt, wie viel Zartheit in<br />
seinen Tasten steckt, die Harp bringt ruhiges<br />
Blues-Feeling ins Spiel. 4:21 – <strong>und</strong> der<br />
Hörer wird: still ... still .... still .....<br />
5. michael schenker’s temple of<br />
rock: black moon rising (aus der CD<br />
„Bridge The Gap“; in-ak 0169123 / in-akustik, siehe S.<br />
65) Düster, mit packendem, stampfendem<br />
Rhythmus steigert sich „Black Moon Rising“<br />
zur dramatischen Hymne, durchzogen<br />
von einem singenden E-Gitarrensoli<br />
<strong>und</strong> melodiösen Refrains – prima Zutaten<br />
für einen klassischen Hardrock-Knaller.<br />
Wer sich dabei an einstige Scorpions-<br />
Glanzzeiten erinnert fühlt, liegt übrigens<br />
völlig richtig: Mit Herman Rarebell<br />
(Drums) <strong>und</strong> Francis Buchholz (Bass) sorgen<br />
hier die beiden Haudegen aus alten<br />
Hannoveraner Hardrock-Tagen für den<br />
richtigen Groove!<br />
.<br />
6. martin vatter: walchenseelandschaft<br />
v<br />
(aus der Maxi-CD „Klangbilder 1“; (2009; www.<br />
martin-vatter.de) bzw. „Piano Highlights“, 2013;<br />
www.zo<strong>und</strong>s.de; Besprechung: <strong>AUDIO</strong> 8/2013)<br />
1960<br />
Zum neuen Jahrzehnt erscheinen die ikonischen<br />
Monoendstufen Model 9 – die mit<br />
dem Zeiger-Bullauge, das später in der<br />
Marantz-Geschichte immer wieder als<br />
Stilelement auftaucht. 1961 stößt Tuner-<br />
Legende Richard Sequerra zum Marantz-<br />
Team. Unter seiner Leitung entsteht ein<br />
weiterer unsterblicher Marantz-Klassiker:<br />
der UKW-Empfänger Model 10B, der erstmals<br />
eine Oszilloskop-Röhre als<br />
Abstimmhilfe nutzt. Als wäre das nicht<br />
genug Hightech für ein Jahr, erscheint<br />
ebenfalls 1963 der Tangentialarm-<br />
Plattenspieler SLT-12. Die teuren<br />
Entwicklungen tun der Firma indes nicht<br />
gut – der Gründer sieht sich schon im folgenden<br />
Jahr gezwungen, seine Firma an<br />
den US-Konzern Superscope zu verkaufen.<br />
1966 beginnt Marantz, nun unter<br />
Superscope-Führung, sich dem<br />
Massenmarkt anzunähern. Ein Joint Ven-<br />
rar <strong>und</strong> teuer: Viele historische Marantz-Geräte sind heute gesuchte Sammlerstücke.<br />
Besonders begehrt ist der w<strong>und</strong>erschöne Tuner Model 10B, der die Firma leider ruinierte.<br />
ture mit der japanischen Standard Radio<br />
Corporation soll die Entwicklung <strong>und</strong><br />
Fertigung neuer Produktlinien vorantreiben.<br />
Ab 1968 wird Marantz von einer eigenen<br />
Vertriebsfirma auch in Japan verkauft.<br />
Langsam gewinnt in den 60ern auch die<br />
Transistortechnik an Fahrt: 1965 bekommt<br />
der klassische Model 7 einen Transistor-<br />
Bruder, den 7T. Der passende transistorisierte<br />
Endverstärker Model 15, ein noch heute<br />
modern wirkendes Doppelmono-Chassis mit<br />
2x60 Watt, folgt ein Jahr später.<br />
58 www.audio.de ›01 /2014