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Musik › POP & rOCK<br />

| POP | OLDIES | JAZZ | KLASSIK | auf CD, SACD, LP <strong>und</strong> Blu-ray/DVD<br />

POP-CD DES MONATS<br />

62<br />

DURCH DEN CANYON ...<br />

... auf zu neuen ufern<br />

Als Typ könnte Jonathan Wilson, 39,<br />

problemlos eine Zeitreise antreten: In<br />

der Freak-Ära zur Zeit seiner Geburt wäre er<br />

nicht weiter aufgefallen. Er hat ein Riesenfaible<br />

für den So<strong>und</strong> jener Jahre, geht mit<br />

Haut <strong>und</strong> vielen (Bart-)Haaren voll darin auf.<br />

Im Laurel Canyon, einst dem musikalisches<br />

Epizentrum von Los Angeles, malerisch außerhalb<br />

der Stadtgrenzen gelegen, lebte er<br />

– <strong>und</strong> betreibt dort ein Studio. So lernte der<br />

Multiinstrumentalist, Singer/Songwriter,<br />

Produzent <strong>und</strong> Toningenieur viele Legenden<br />

der goldenen Laurel-Canyon-Days kennen:<br />

Cracks wie Graham Nash, David Crosby<br />

oder Jackson Browne, dazu Mike Campbell<br />

<strong>und</strong> Benmont Tench von Tom Pettys Heartbreakers<br />

oder Patrick San sone (Wilco)<br />

Sie alle sind jetzt auch auf seinem neuen Album<br />

dabei. Überdies kollaborierte er beim<br />

Songschreiben ausgiebig mit dem inzwischen<br />

72-jährigen britischen Folk-Urgestein<br />

Roy Harper. Noch ein paar Gäste mehr<br />

– Streicher, Bläser, ein Orchester gar – gestalteten<br />

die Aufnahmen zum echten Abenteuer.<br />

Wilson sticht dabei unter anderem<br />

www.audio.de ›01 /2014<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Ende der 1960er-Jahre galt der Laurel Canyon als Kultstätte der Westcoast<br />

Music. Zwei Generationen später haucht Jonathan Wilson diesem<br />

mystischen Ort mit einer fulminanten „Fanfare“ neues Leben ein.<br />

als phänomenaler Gitarrist heraus („Dear<br />

Friend“), <strong>und</strong> neben ausgiebigen Saitenexkursionen<br />

kommt auch dem Steinway-Flügel<br />

eine zentrale Rolle zu. Ansonsten darf<br />

zwischen großen Ausbrüchen, rasanten<br />

Wechseln <strong>und</strong> stringenten Songs („Love<br />

To Love“) gerätselt werden: über Inspirationen<br />

von Pink Floyds „Wish You Here“<br />

oder Jackson Browne (in „Moses Pain“);<br />

beim Titel-Track schwingen Crosby, Stills &<br />

Nash mit hinein, <strong>und</strong> „Fazon“ wirkt wie ein<br />

Beach-Boys-Song; nur ohne süßen Sirup,<br />

sondern mit schmeichelnden Jazz-Fantasmen.<br />

Macht: eine pralles Retro- Westcoast-<br />

Panorama in 13, teils über sieben Minuten<br />

langen Stücken, dem weit mehr als nur das<br />

Prädikat ”60er/70er revisited“ gebührt. Passend<br />

dazu ist der So<strong>und</strong> nicht klinisch rein,<br />

aber fein austariert <strong>und</strong> cinemascopisch<br />

aufgefächert. „Fanfare“ ist nie nur ein lauer<br />

Aufguß, gar eine tumbe Kopie, sondern<br />

atmet majestätische Grandezza – Laurel-<br />

Canyon-Feeling at it’s best! Claus Böhm<br />

Jonathan Wilson / Gentle Spirit; Beach Boys, Dennis<br />

Wilson / Pacific Ocean Blue,<br />

Crosby, Stills, Nash & Young, Future So<strong>und</strong> Of London<br />

Westcoast-Psychedelic-Pop<br />

PIAS / Rough Trade<br />

(CD, 2 LPs + CD)<br />

jonathan wilson<br />

fanfare

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