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BLS/Lötschbergbahn<br />
Lieblich und gemütlich anzuschauen ist der Endbahnhof Bönigen, in dem im Oktober 1963 ein Triebzug die Verbindung nach Interlaken Ost herstellt.<br />
Später ersetzen Autobusse den Zugverkehr auf der Stichstrecke<br />
Friedhelm Ernst<br />
eigenen Verwaltungsräten waren, lagen Betrieb<br />
und Verwaltung bei der BLS (bzw. vorher<br />
bei der TSB). Dadurch konnten Fahrzeuge<br />
und Personal freizügig eingesetzt<br />
werden. Nur über die Rollmaterialbeschaffungen<br />
entschieden die einzelnen Verwaltungsräte,<br />
so dass es in diesem Bereich zu<br />
Unterschieden kam und die Fahrzeuge das<br />
Kürzel der jeweiligen <strong>Bahn</strong>gesellschaft trugen.<br />
Mehrheitseigner aller <strong>Bahn</strong>en war der<br />
Kanton Bern, welcher nach dem Ersten<br />
Weltkrieg wegen des Kohlemangels per Regierungsdekret<br />
entschied, dass die <strong>Bahn</strong>en zu<br />
elektrifizieren seien, was den <strong>Bahn</strong>en den<br />
Spitznamen „Berner Dekretsbahnen“ eintrug.<br />
„Dekretsmühlen“ wurden im Volksmund<br />
die Elektrolokomotiven genannt, die<br />
der Kanton auch gleich bestellte.<br />
Noch ohne Zierstreifen und Wappen präsentiert sich die erste der kräftigen Doppelloks Ae 8/8<br />
im Mai 1959 in Gwatt fürs Foto. Die „Munis“ (Stiere) fuhren vor allem im Güterverkehr Archiv BLS<br />
Betriebsverträge bestanden mit der Spiez–<br />
Erlenbach-<strong>Bahn</strong> und der Erlenbach-Zweisimmen-<strong>Bahn</strong>,<br />
welche 1942 zu der 35 Kilometer<br />
langen Spiez–Erlenbach–Zweisimmen-<strong>Bahn</strong><br />
(SEZ) fusionierten, des Weiteren mit der Gürbetal-<br />
und Bern–Schwarzenburg-<strong>Bahn</strong>, deren<br />
Fusion zur 52 Kilometer langen Gürbetal–<br />
Bern–Schwarzenburg-<strong>Bahn</strong> (GBS) 1944 stattfand,<br />
und mit der 43 Kilometer langen, 1901<br />
eröffneten Bern–Neuenburg-<strong>Bahn</strong> (BN).<br />
Während die „mitbetriebenen <strong>Bahn</strong>en“<br />
rechtlich eigenständige Gesellschaften mit<br />
Die ersten Betriebsjahre<br />
Am 18. September 1913 wurde der internationale<br />
Personenverkehr am Lötschberg aufgenommen.<br />
Er umfasste ein Zugpaar Boulogne<br />
– Paris Est – Delle – Bern – Lötschberg<br />
– Milano, zwei Zugpaare Paris Est – Milano<br />
und je ein Zugpaar Basel SBB – bzw. Bern –<br />
Milano. Außerdem gab es grenzüberschreitenden<br />
Güterverkehr, der zu Beginn des Ersten<br />
Weltkriegs stark zunahm; an Spitzentagen<br />
wurden bis zu acht Kohlezüge Deutschland –<br />
Italien über den Lötschberg befördert. Durch<br />
den Kriegseintritt Italiens 1915 brach der in-<br />
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