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BAHN EXTRA Bahn-Faszination Schweiz (Vorschau)

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<strong>Bahn</strong>land <strong>Schweiz</strong><br />

Einige Steigungen müssen die Triebwagen der Rorschach-Heiden-<strong>Bahn</strong> überwinden. Die mit Zahnstange<br />

ausgestattete Verbindung ist die einzige Normalspurstrecke der Appenzeller <strong>Bahn</strong>en<br />

Sven Klein<br />

STICHWORT: SBB HISTORIC<br />

Zur Erhaltung und Dokumen -<br />

tation historischer Eisenbahn<br />

gründeten die SBB im Jahr 2001<br />

die SBB Historic. Neben einer<br />

Bibliothek und Sammlungen von<br />

Eisenbahn-Exponaten betreut SBB<br />

Historic auch Eisenbahn-Fahrzeuge,<br />

von denen sie einige für Sonderfahrten<br />

nutzt.<br />

Mehr unter: www.sbbhistoric.ch<br />

B. Uesi<br />

<strong>Schweiz</strong>erisch-französisches Fernzugtreffen in Zürich HB mit SBB-Ellok<br />

Re 4/4 II (l.) und TGV; der „Silberne“ fährt bis Paris<br />

Sven Klein<br />

Wer sich Zeit nehmen kann, sollte<br />

nicht auf die Wandermöglichkeiten<br />

am Gotthard verzichten. Die gibt es<br />

für die Südrampe wie für die Nordrampe.<br />

Auf der Südseite führen verschiedene<br />

Wanderwege durch die Leventina<br />

von Airolo hinab bis Biasca.<br />

An zwei Stellen – der Piottino-<br />

Schlucht und der Biaschina – wurden<br />

im Jahre 2007 diese Wanderwege mit<br />

Informationstafeln zur Gotthardbahn<br />

ergänzt. Der Weg führt vom Dazio<br />

Grande, einem wuchtigen, alten Zollhaus,<br />

durch die Piottino-Schlucht.<br />

Durch diese enge, eindrucksvolle<br />

Schlucht mit den beidseits hohen<br />

Felswänden zwängen sich der Wanderweg<br />

(ein Jahrhunderte alter<br />

Lugano, Chiasso, Locarno<br />

Saumweg und eine ehemalige Fahrstraße),<br />

die heutige Kantonsstraße,<br />

die Autobahn und die Gotthardbahn.<br />

Um die Höhendifferenz zu überwinden,<br />

mussten hier vor über 125 Jahren<br />

ein Kehrtunnel und an den steilen<br />

Felswänden irgendwie ein Trassee gebaut<br />

werden. Nach der Piottino-<br />

Schlucht überquert der Wanderweg<br />

auf einer Brücke die Gotthardbahn.<br />

Hier war ursprünglich ein <strong>Bahn</strong>übergang<br />

mit Schranke. Der Wanderweg<br />

führt danach auf der linken Talseite<br />

entlang nach Faido. Immer wieder lassen<br />

sich die auf der gegenüberliegenden<br />

Talseite berg- und talwärts<br />

fahrenden Personen- und Güterzüge<br />

beobachten. Die Wanderung dauert<br />

fünfeinhalb Stunden.<br />

An der Gotthard-Nordrampe wurde<br />

der <strong>Bahn</strong>wanderweg im Juni 2007<br />

eröffnet. Er führt von Göschenen via<br />

Wassen, Gurtnellen, Amsteg und Silenen<br />

nach Erstfeld. An verschiedenen<br />

Stellen informieren Tafeln über den<br />

Bau der Gotthardbahn oder über die<br />

alten Verkehrswege in Uri. Die reine<br />

Wanderzeit (ohne Pausen und Fotohalte)<br />

für den ganzen Weg beträgt zirka<br />

siebeneinhalb Stunden. Da zwischen<br />

Göschenen und Erstfeld Busse<br />

verkehren, kann die Wanderung an<br />

mehreren Stellen abgekürzt werden.<br />

Neben dem Ausflug nach Norden<br />

zur Gotthard-<strong>Bahn</strong> bieten sich von<br />

Bellinzona aus noch weitere Touren<br />

an. Da gibt es die Fahrt auf der Hauptstrecke<br />

Richtung Süden nach Lugano<br />

(wo der Zug den Luganer See umrundet<br />

und in der hübschen Stadt<br />

selbst die meterspurige Ferrovia Lugano-Ponte<br />

Tresa verkehrt) bzw.<br />

zum Grenzbahnhof Chiasso. Westwärts<br />

führt die <strong>Bahn</strong> zum Lago Maggiore,<br />

unter anderem nach Locarno.<br />

Dort ist der Ausgangspunkt der Centovalli-<strong>Bahn</strong><br />

(FART), die auf Meterspur<br />

und mit grandiosen Kunstbauten<br />

den Weg in die Berge einschlägt.<br />

Auf 51 Kilometern Strecke verbindet<br />

sie Locarno mit dem italienischen Domodossola<br />

und ist so nebenbei die<br />

kürzeste Schienenverbindung zwischen<br />

der Gotthard-Strecke und der<br />

Simplon-Route. Die Reisezeit Bellin zona<br />

– Locarno – Domodossola beträgt<br />

zwei drei Viertel Stunden in eine Richtung;<br />

sinnvoller (und gemütlicher) ist<br />

es, sich für den Besuch einen ganzen<br />

Tag zu gönnen.<br />

Zurück in den <strong>Schweiz</strong>er Norden<br />

Von Locarno aus fahren direkte IR<br />

über die Gotthard-Strecke nach Norden,<br />

wo weitere Ziele warten. Nach<br />

der grandiosen Gotthard-Passage erreicht<br />

man recht bald Arth-Goldau.<br />

Dort gibt es die Möglichkeit, mit der<br />

Arth-Rigi-<strong>Bahn</strong>, einer normalspurigen<br />

Zahnradbahn, auf die Rigi zu fahren.<br />

Oben auf dem Berg gibt es dann<br />

die Möglichkeit, mit der Vitznau-Rigi-<br />

<strong>Bahn</strong> talwärts zu gelangen – diese<br />

ebenfalls normalspurige Zahnradbahn<br />

war einst die erste Bergbahn<br />

Europas. Von der Talstation Vitznau<br />

kommt man mit dem Bus zum <strong>Bahn</strong>hof<br />

Küssnacht an der Strecke Luzern<br />

– Arth-Goldau. Alternativ besteht die<br />

Option, mit dem Schiff über den Vierwaldstätter<br />

See nach Luzern zu fahren.<br />

Die Stadt und ihr <strong>Bahn</strong>hof lohnen<br />

den Besuch allemal, gibt es doch in<br />

der dortigen Station neben den normalspurigen<br />

SBB-Zügen noch die Meterspurzüge<br />

der Zentralbahn; diese<br />

fahren auf der Brünig-<strong>Bahn</strong> von Luzern<br />

über Meiringen nach Interlaken<br />

Ost. Wer möchte, kann sich also hier<br />

wieder südwärts aufmachen (und von<br />

Interlaken westwärts über Spiez und<br />

Thun Bern er reichen). Luzern hat aber<br />

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