BAHN EXTRA Bahn-Faszination Schweiz (Vorschau)

Zermatt, Chur und Bellinzona
Berge, Bahn – Bernina-Bahn: Die höchstgelegene Adhäsionsbahn Europas beeindruckt mit Streckenführung, Kunstbauten und Ausblicken auf die
Landschaft. Vor dem Morteratsch-Gletscher schraubt sich ein „Allegra“-Triebzug nach oben
Sven Klein
Rückfahrt Zeit, um vor der Wallfahrtskirche
Sta. Maria die RhB-Züge
als Straßenbahn zu fotografieren.
Neben den Zugfahrten bietet gerade
auch das Netz der RhB Möglichkeiten,
entlang der Strecke zu wandern.
An der Albulabahn (Thusis –
Filisur – Samedan – St. Moritz) ist vom
Bahnhof Filisur aus ein etwa 20-minütiger
Fußweg zu einem schönen
Aussichtspunkt ausgeschildert; von
dort lässt sich der berühmte Landwasser-Viadukt
aus der Vogelperspektive
faszinierend fotografieren.
Der acht Kilometer lange, bahnhistorische
Lehrpfad am Albula von Preda
nach Bergün ist der Klassiker unter
den Bahnwanderwegen schlechthin:
Von Preda aus schlängelt sich der
Weg durch die wildromantische
Landschaft des oberen Albulatals
und führt – einmal hoch über dem
Flüsschen Albula, einmal direkt neben
ihm – an faszinierenden Kunstbauten
der RhB vorbei nach Bergün.
Immer wieder erläutern Schautafeln
den Bau und den Streckenverlauf der
achterbahnartigen Bahnlinie. Der
Zeitaufwand beträgt etwa zwei Stunden
(ohne Pausen und Fotohalte). In
Bergün wartet noch das neu eröffnete
Albula-Museum.
Auch an der Bernina-Strecke bietet
eine Wanderung interessante
Ausblicke. Zum Beispiel der Fußmarsch
von Bernina Diavolezza nach
Poschiavo, der sich auch noch portionieren
lässt: Diavolezza – Ospizio
Bernina, Ospizio Bernina – Alp Grüm,
Alp Grüm – Cavaglia, Cavaglia – Poschiavo.
Verpflegung erhält man in
Ospizio Bernina und Alp Grüm.
Von Chur aus lässt sich zudem
noch eine interessante Foto-Rundfahrt
unternehmen: Chur – Filisur –
Wiesen – Davos. Es lohnt sich, in
Monstein auszusteigen und nach
Davos Dorf zu laufen, denn man hat
die Bahnstrecke (fast) immer im
Blickfeld und mit dem Flüsschen sowie
der Stadt ergeben sich interessante
Fotomotive. Von Davos geht es
mit der Bahn weiter, wobei in Klosters
ein Abstecher mit dem Postauto
zum Autoverlad Selfranga möglich
ist. Anschließend fährt man von
Klosters über Landquart nach Chur.
Diese Foto-Wander-Fahrt nimmt einen
Tag in Anspruch. Wer noch etwas
mehr Zeit einplanen kann, hat
die Möglichkeit, in Wiesen vom
Bahnhof aus über den Wiesener Viadukt
zu gehen und nach der Hippschen
Wendescheibe nach links in
den Wald abzubiegen. Dort gelangt
man zu einem Fotopunkt, von dem
aus der ganze Viadukt zu sehen ist.
Und schließlich kann man neben
planmäßigen Zugfahrten bei der
RhB Dampfsonderzüge erleben. Der
WINTERTIPP: SCHLITTELFAHRTEN PREDA – BERGÜN
Der Winter 2012/2013 ist zwar so
gut wie vorbei, aber wer seine
Schweizreise für die nächsten schneereichen
Monate plant, kann Wintergaudi
und Bahnfahren bei der
Rhätischen Bahn kombinieren. Im
Winter wird die Albula-Passstraße zwischen
Preda und Bergün für Autos gesperrt
und dient als sechs Kilometer
Verein Dampffreunde RhB ist in
der Hinsicht aktiv und organisiert interessante
Veranstaltungen.
Von Chur nach Bellinzona
lange Rodelbahn. Zurück nach oben
kommen die Schlittenfahrer samt
Schlitten jeweils mit speziellen „Schlittelzügen“
der RhB, die im Halbstundentakt
verkehren. Ein Extrazug der
RhB stellt samstags und sonntags die
Verbindung von Chur nach Preda (hin)
bzw. Bergün (zurück) her. Im Dezember
2013 geht’s wieder los. B. Uesi
Nachdem es bislang fast durchweg
Reisetipps für die Schiene gab,
muss der Schnupperkurs für die
nächste Etappe vorübergehend auf
die Straße ausweichen. Das Postauto
von Chur nach Bellinzona ist
einfach die beste Möglichkeit für
den „Standortwechsel“ (Fahrzeit:
zwei Stunden und 20 Minuten).
Bellinzona steht als weiteres Beispiel
dafür, dass die Schweiz „vier
Länder in einem“ vereinigt. Nach
der Deutschschweiz, der Französischen
Schweiz und Graubünden
hat der Reisende nun die Italienische
Schweiz erreicht, und Bellinzona
mit seinem Kastell gibt davon
einen ersten Eindruck. Eisenbahnmäßig
ist Bellinzona ein guter Ausgangspunkt,
zuallererst für die
weltberühmte Gotthard-Bahn.
Die faszinierende Südrampe mit ihren
Schleifen und Rampen bis hinauf
nach Airolo, die Fahrt durch
den Gotthard-Tunnel nach Göschenen
und der Abstieg auf der Nordrampe
mit dem Höhepunkt, der
dreimaligen Begegnung mit der
Kirche von Wassen, gehören zu den
besten Eisenbahnattraktionen der
Schweiz. Umso mehr, da sie noch
den vollen Bahnbetrieb bieten –
der Basistunnel ist ja erst im Bau.
BAHN EXTRA 3/2013
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