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BLS/Lötschbergbahn<br />
Serie Re 485/486 – Die ersten Ausländer<br />
Volker Emersleben<br />
Nach der Auflösung der SLM musste auch die<br />
BLS ihre Streckenlokomotiven im Ausland kaufen.<br />
Sie entschied sich für die TRAXX-Familie<br />
aus dem Hause Bombardier und bestellte zunächst<br />
20 Exemplare der Bauart TRAXX F140<br />
AC1 mit Tatzlagerantrieb als Re 485 analog zur<br />
185.1 der DB AG für reinen Wechselstrombetrieb.<br />
Das „<strong>Schweiz</strong>-Paket“ beinhaltete neben<br />
Stromabnehmern mit schmaler Wippe und Kameras<br />
als Rückspiegelersatz die erforderlichen<br />
Zugsicherungssysteme einschließlich ETCS für<br />
den Lötschberg-Basistunnel. 2008 erweiterte<br />
die BLS ihre TRAXX-Flotte mit zehn Loks der<br />
Bauart F140 MS2 als Re 486 für den Einsatz<br />
auch unter Gleichstrom (3 kV) in Italien.<br />
Serie Re 485/486<br />
Hersteller ______________________Bombardier<br />
Erstes Baujahr__________________2002/2008<br />
Anzahl Exemplare _______________20/10<br />
Achsfolge ______________________Bo’Bo’<br />
Stundenleistung ________________5.600 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit___________140 km/h<br />
Anzahl Motoren _________________4<br />
Gesamtmasse__________________85 t<br />
Länge über Puffer _______________18,90 m<br />
Serie ABDZe 4/6 – Der Blaue Pfeil<br />
Dr. Dietmar Beckmann<br />
Als Pionier auf dem Gebiet der Leichttriebwagen<br />
präsentierte die BLS auf der Landesausstellung<br />
1939 ihren neuen Doppeltriebwagen BCFZe 4/6<br />
(ab 1956: ABDZe 4/6) Nr. 731. Gemeinsam mit<br />
seinen beiden Schwesterfahrzeugen pendelte er zunächst<br />
im Schnellzugdienst zwischen Bern und<br />
Neuenburg. Die Leistung der Triebwagen war so<br />
ausgelegt, dass sie dort rasch auf 110 km/h beschleunigen,<br />
auf der Lötschberg-Nordrampe<br />
(27 Promille Steigung) aber auch eine Anhängelast<br />
von 60 Tonnen ziehen konnten. So waren sie in der<br />
Lage, in der Hauptverkehrszeit einen Einheitswagen<br />
mitzunehmen. 1985 wurden der ABDZe 4/6 731<br />
und 736 an die Sensetalbahn verkauft, wo sie als<br />
BDe 4/6 noch über zehn Jahre im Einsatz standen.<br />
Serie ABDZe 4/6<br />
Hersteller_____________________SIG/SAAS<br />
Erstes Baujahr ________________1938<br />
Anzahl Exemplare ______________3<br />
Achsfolge_____________________Bo’2’Bo’<br />
Stundenleistung _______________706 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit _________110 km/h<br />
Anzahl Motoren________________4<br />
Gesamtmasse_________________80 t<br />
Länge über Puffer ______________41,50 m<br />
Letzte Planeinsätze ____________1999 1)<br />
Historischer Triebwagen_________BDe 4/6 736<br />
1)<br />
Als BDe 4/6 auf der Sensetalbahn<br />
Serie RBDe 4/4 (RBDe 565) – Der Privatbahn-Pendelzug<br />
Dr. Dietmar Beckmann<br />
Da die BLS mit ihrem überaltertem Triebwagenbestand<br />
die Anforderungen des schweizweiten Taktfahrplans<br />
nicht bewältigen konnte, beschaffte sie<br />
ab 1982 gemeinsam mit drei anderen Privatbahnen<br />
zunächst zehn zwei-, drei- und vierteilige<br />
Pendelzugeinheiten mit einem vierachsigen Motorwagen.<br />
Bis 1992 wuchs die Serie auf 22 Einheiten<br />
an. Um auch niederflurige Einstiege und<br />
Abteile anzubieten, ergänzte die BLS ab 2004<br />
ihre Einheiten um so genannte B-Jumbos. Diese<br />
ungewöhnlichen sechsachsigen Zwischenwagen<br />
entstanden aus den Endabteilen aufgeschnittener<br />
Einheitswagen und dazwischen eingeschweißten<br />
neuen Niederflur-Wagenkästen mit Gelenk, die auf<br />
einem Jakobsdrehgestell ruhen.<br />
Baureihe RBDe 4/4 (RBDe 565)<br />
Hersteller ______________SIG/SWS/SWP/BBC<br />
Erstes Baujahr __________1982<br />
Anzahl Exemplare________22<br />
Achsfolge_______________Bo’Bo’<br />
Stundenleistung _________1.650 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit ___125 km/h<br />
Anzahl Motoren _________4<br />
Gesamtmasse __________69 t<br />
Länge über Puffer________25,00 m<br />
Serie RABe 535 – Der „Lötschberger“<br />
Sven Klein<br />
Nachdem die Intercitys ab Dezember 2007<br />
den Weg durch den Lötschberg-Basistunnel<br />
nahmen, beschaffte die BLS für den Regionalverkehr<br />
über die Bergstrecke ab 2008 ganz<br />
spezielle Triebwagen der Serie RABe 535<br />
(„Lötschberger“). Sie waren eine Weiterentwicklung<br />
der RABe 525 („NINA“), aber mit<br />
deutlich höherem Komfort ausgestattet. Eingesetzt<br />
werden die klimatisierten Triebwagen<br />
als RegioExpress Bern – Kandersteg – Brig<br />
mit einem Flügelzug nach Zweisimmen. Nördlich<br />
von Spiez verkehren die Triebwagen vielfach<br />
in Drei- oder sogar Vierfachtraktion, teils<br />
gemischt mit NINA-Zügen.<br />
Baureihe RABe 535<br />
Hersteller_________________Vevey/Bombardier<br />
Erstes Baujahr ____________2008<br />
Anzahl Exemplare __________21<br />
Achsfolge_________________Bo’2’2’2’Bo’<br />
Stundenleistung ___________1.000 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit _____160 km/h<br />
Anzahl Motoren____________4<br />
Dienstmasse______________135 t<br />
Länge über Kupplung_______62,71 m<br />
Texte/Tabellen: Dr. Dietmar Beckmann<br />
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