BAHN EXTRA Bahn-Faszination Schweiz (Vorschau)

Bahnreise mit Reisetipps
Die Schweiz für Zuhause: Diese Re 460 führt eine Kamera mit, die Führerstandsbilder
gibt’s im Internet unter http://www.traincam.ch
Ungewöhnliche Zielstation: Die Bahnstrecke Aigle – Leysin endet in
einem Tunnel
Dr. Hans-Bernhard Schönborn, Dr. Dietmar Beckmann (Bild l.)
AUSFLUGSTIPP:
BAUMSCHULBAHN
Von Basel erreicht man mit Bahn
und Bus die Schinznacher Baumschulbahn
(SchBB), die einzige mit
Dampf betriebene Schmalspurbahn
der Schweiz mit einer Spurweite von
600 Millimetern. Auf dem Gelände
der Baumschule Zulauf in Schinznach-Dorf
führt die Strecke in einem
etwa drei Kilometer langen Rundkurs
durch das parkartige Gelände. Die
Dampfzüge verkehren vom 13. April
bis 13. Oktober 2013 zwischen 13
und 17 Uhr jeweils samstags und
sonntags.
HBS
Mit Zahnstange und Drehstrom arbeitet die nach der Jungfraubahn zweithöchste Bergbahn Europas, die
Gornergratbahn. Unter zweifacher Fahrleitung bringt sie ihre Gäste ins Skiparadies
Sven Klein
einschließlich reizvoller Anschlussbahnen
in die gebirgigen Regionen.
Erster größerer Halt von Montreux
aus ist Vevey, das man mit
den SBB rasch erreicht (sechs Minuten
Fahrzeit). Dort beginnt die
meterspurige Zahnrad- und Adhäsionsbahn
nach Blonay und
Les Pléjades (Bergfahrt: 36 Minuten,
Talfahrt: 50 Minuten). In Blonay
besteht Anschluss an die einzigartige
Museumsbahn Blonay –
Chamby, die von Anfang Mai bis
Ende Oktober – teilweise mit
Dampfzügen – betrieben wird
(Fahrzeit bis zum Museum über
Chamby: 22 Minuten). Von Chamby
aus besteht mit der MOB eine Rückfahrmöglichkeit
nach Montreux
(Fahrzeit: etwa eine Viertelstunde).
Wer weiter auf der Strecke am
Genfer See reist, kommt nach Lausanne
(Montreux – Lausanne mit IR
oder S-Bahn: rund 30 Minuten).
Dort treffen sich nicht nur die
Hauptstrecken aus Olten (Jura-Südfußlinie),
Bern – Fribourg, Genf und
Brig, sondern es beginnt auch die
Meterspurbahn nach Echallens –
Bercher, die mit modernem Rollmaterial
wie eine S-Bahn betrieben
wird (Fahrzeit pro Richtung: ca. 40
Minuten). Außerdem gibt es die im
Mai 1991 eröffnete Metrolinie m1
nach Renens, technisch gesehen
eher eine Stadtbahn, sowie die im
September 2008 eröffnete m2, deren
gummibereifte Züge führerlos
verkehren und die Zahnradbahn
Lausanne – Ouchy ersetzen.
Und nochmals zur Strecke am
Genfer See: Es lohnt sich auch, die
„ganze halbe Runde“ von Montreux
über Lausanne bis Genf zu
machen. Zum einen, weil schöne
Ausblicke auf Bergketten und Seen
(und in diesem Teil der Schweiz sogar
manchmal Palmen!) warten.
Zum anderen, weil es dort noch
weitere interessante Bahnen gibt.
Von Nyon beispielsweise klettert
die meterspurige Chemin de Fer
Nyon – St. Cergue – Morez hinauf
in die Berge zum Wintersportort St.
Cergue und fährt dann weiter nach
La Cure an der schweizerisch-französischen
Grenze. Das im Namen
enthaltene Morez auf französischer
Seite erreicht man heute nur noch
per Autobus, doch auch so bietet
die Bahn viel. Besonders spektakulär:
An klaren, schönen Tagen blickt
man vom Zugfenster (bergwärts
linke Seite) hinab auf den weiten
Genfer See und im Hintergrund auf
den Mont Blanc.
Ist das schon eine nicht so bekannte
Sehenswürdigkeit, so wartet
Auf der Simplonstrecke nach Osten
östlich von Montreux ein weiterer Geheimtipp.
Dazu muss man mit den
SBB auf der Simplonstrecke nach Aigle
fahren. Dort findet sich neben
dem SBB-Bahnhof ein moderner,
fünfgleisiger Meterspur-Bahnhof für
drei Linien: Die Zahnrad- und Adhäsionsbahn
nach Leysin fährt zunächst
wie eine Straßenbahn durch
Aigle, am Stadtrand machen alle
Züge im Depot Kopf, so dass die
Triebwagen den Steuerwagen auf
der Zahnstangenstrecke bergwärts
ziehen. Die Endstation Leysin-Grand
Hôtel liegt teilweise im Tunnel (Fahrzeit:
30 Minuten). Die reine Adhäsionsbahn
nach Le Sépey – Les Diablerets
fährt durch eine beeindruckende
Landschaft. Besonders fotogen ist die
Brücke bei Les Planches am Beginn
der langen Spitzkehre zum Kopfbahnhof
Le Sépey. Die Fahrzeit beträgt
rund 50 Minuten pro Richtung.
Der landschaftlich abwechslungsreichen
Strecke nach Ollon, Monthey
und Champéry steht die Anpassung
des Stromsystems und der Zahnstange
an die anderen Linien sowie
die Beschaffung neuer Fahrzeuge bevor.
Die Fahrzeit Aigle – Champéry
beträgt rund eine Stunde. Bei der
Rückfahrt empfiehlt es sich, nur bis
Monthey-Ville zu fahren, zum SBB-
Bahnhof zu laufen, von dort nach St-
Maurice zu fahren und in den Zug
nach Bex umzusteigen (Reisezeit: ca.
eine Stunde). Dort beginnt eine meterspurige
Zahnrad- und Adhäsionsbahn
– teilweise als Straßenbahn –
BAHN EXTRA 3/2013
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