plus Magazin Innere Ruhe finden (Vorschau)
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erschwert so, dass die Gedanken abdriften.<br />
Anfangs ist das Abdriften übrigens<br />
ganz normal. Für Anfänger ist<br />
es wichtig, das überhaupt zu merken,<br />
gegenzusteuern und zu sich selbst zurückzukehren.<br />
Die Erfahrung zeigt:<br />
Mit der Zeit wird der Geist immer seltener<br />
abschweifen und wenn doch,<br />
merkt man das schneller. Im Grunde<br />
genommen ist es wie beim Fahrradfahren:<br />
Je häufiger man es macht,<br />
umso besser klappt es.<br />
Wie häufig muss man meditieren,<br />
bis man positive Effekte merkt?<br />
OTT Manche spüren schon beim ersten<br />
Mal, wie sie innerlich zur <strong>Ruhe</strong><br />
kommen, bei anderen dauert es länger<br />
– vor allem bei denen, die sehr<br />
ungeduldig sind und ganz gespannt<br />
aufs Entspannen warten.<br />
Wie lange und wie oft sollten<br />
Anfänger meditieren?<br />
OTT Meditation kann man nicht verschreiben<br />
wie ein Medikament mit<br />
einer bestimmten Dosis. Es handelt<br />
sich um einen Prozess, bei dem man<br />
sich selbst erforscht. Die Vorgänge,<br />
die dabei ablaufen, richten sich nicht<br />
nach der Uhr. Am Anfang ist es hilfreich,<br />
täglich zur selben Zeit und am<br />
selben Ort zu meditieren. Man fängt<br />
mit fünf bis zehn Minuten an und steigert<br />
sich dann allmählich auf 20 bis<br />
30 Minuten. Will man tiefere Bewusst-<br />
„Wie vom Berg<br />
ins Tal schaut<br />
man von<br />
einer höheren<br />
Warte auf seine<br />
Gefühle, sieht<br />
alles klarer.“<br />
seinszustände erreichen, sollte man<br />
auch mal länger meditieren, ggf. auch<br />
ein mehrtägiges Seminar in einem<br />
Meditations-Zentrum besuchen.<br />
Was bedeutet das – „tiefere<br />
Bewusstseinszustände“?<br />
OTT Viele Meditierende berichten, dass<br />
sie mehr zu sich selbst kommen, ihre<br />
innere Mitte <strong>finden</strong>. Durch das Entspannen<br />
und Loslösen von Dingen des<br />
Alltags weitet sich der Horizont beim<br />
Blick auf das eigene Leben und die Gelassenheit<br />
nimmt zu. Beispielsweise<br />
findet man Lösungen für ein Problem,<br />
auf die man früher nie gekommen<br />
wäre. Oder man spürt viel besser, was<br />
einem persönlich guttut und was nicht.<br />
Steht man beim Meditieren neben<br />
sich, beobachtet sich selbst?<br />
OTT Man schaut eher aus einer höheren<br />
Warte auf die eigenen Gedanken<br />
und Gefühle, als würde man von<br />
einem Berg herab ins Tal schauen und<br />
einen viel besseren Überblick erhalten,<br />
was da alles abläuft.<br />
Ist es sinnvoll, zum Start Meditation<br />
mithilfe eines Buches oder<br />
Seminars zu lernen?<br />
OTT Durchaus. Zumindest erste Erfahrungen<br />
kann man gut mit Anleitungen<br />
aus Büchern machen. Auch<br />
Seminare sind sinnvoll. In fast jeder<br />
Stadt werden Kurse dazu angeboten.<br />
Der Vorteil dabei ist, dass man sich<br />
nicht so viel theoretisch erarbeiten<br />
muss und sehr schnell ein praktisches<br />
Erfolgserlebnis haben kann. Gute Kurse<br />
bieten zum Beispiel Volkshochschulen<br />
an. Empfehlenswert ist auch der<br />
Kurs „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“.<br />
Wo der nächstgelegene<br />
stattfindet, kann man im Internet unter<br />
www.mbsr-verband.org abfragen.<br />
Wie oft meditieren Sie selbst?<br />
OTT Möglichst einmal am Tag im Sitzen<br />
auf einem Stuhl oder auf einem<br />
Kissen. Ansonsten, wann immer sich<br />
eine Gelegenheit bietet. Ich nutze<br />
sehr gerne einfache Tätigkeiten wie<br />
zum Bäcker gehen oder die Spülmaschine<br />
ausräumen, um achtsam ganz<br />
bei der Sache zu sein und nicht geistig<br />
abzuschweifen. Sonja Baulig<br />
Auch das ist<br />
Meditation<br />
Rosenkranz beten<br />
Das feste, durch<br />
Perlen strukturierte<br />
Gebets-Schema<br />
verhindert, dass Gedanken<br />
abschweifen.<br />
Mantras singen<br />
Die Texte lenken den<br />
Blick auf das „schöne<br />
<strong>Innere</strong>“. Beispiel:<br />
„Om mani padme<br />
hum“ – gegrüßt<br />
seiest Du Juwel in<br />
der Lotusblüte.<br />
Wäsche aufhängen<br />
Auch aus Alltäglichem<br />
kann man ein<br />
Ritual machen, um<br />
sich seiner selbst<br />
bewusst zu werden.<br />
Rosen schneiden<br />
Sich dabei ganz in<br />
seiner Leidenschaft,<br />
der Rosenpflege o. Ä.,<br />
verlieren und das<br />
Gefühl innerer Zufriedenheit<br />
genießen.<br />
1 / 2013<br />
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