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MANISHA AMIN<br />
ROMAN<br />
Lesezimmer<br />
Ihr Leben liefert jede<br />
Menge spannenden<br />
Erzählstoff: Lily Brett<br />
„Innerlich<br />
so jung wie<br />
damals“<br />
Frau Brett, mit dem<br />
Roman „Lola Bensky“<br />
lassen Sie die<br />
wilden 60er aufleben.<br />
Ihre Heldin Lola<br />
interviewt Legenden<br />
wie Mick Jagger und<br />
Jimi Hendrix, so wie Sie früher. Ist<br />
Ihr Roman also eine Autobiografie?<br />
BRETT Der Wirklichkeit entspricht,<br />
dass ich mit 19 all diese Leute tatsächlich<br />
interviewt habe. Bei dem<br />
Buch handelt es sich zwar um ein<br />
literarisches Werk, doch ich habe<br />
mich bemüht, ein möglichst zutreffendes<br />
Bild zu zeichnen von den<br />
Menschen, die mich bewegt haben.<br />
Lola ist so jung – sehnen Sie sich<br />
nach dieser Zeit zurück?<br />
BRETT Nein – tatsächlich fand ich<br />
den Rückblick auch schmerzhaft.<br />
Ich möchte nicht noch einmal jung<br />
sein, denn ich war nicht wirklich<br />
glücklich. Das wurde ich erst später.<br />
Und Ihr Gefühl, so jung wie damals?<br />
BRETT Absolut. Innerlich fühle ich<br />
mich überhaupt nicht älter ... Ich<br />
versuche, meinen Kindern zu erklären,<br />
wie seltsam das ist: in den<br />
Sechzigern zu sein, sich aber genauso<br />
zu fühlen wie vor vielen Jahren.<br />
Wie wurde aus der unerfahrenen<br />
Journalistin eine weltweit erfolgreiche<br />
Roman-Autorin?<br />
BRETT Die Arbeit als Journalistin<br />
hat mir gezeigt, dass ich das Spiel<br />
mit Wörtern liebe. Also begann ich,<br />
auch Porträts zu schreiben, von<br />
Künstlern, Schriftstellern ... Eines<br />
Tages sagte mein Mann zu mir: Du<br />
schreibst so schön über andere, du<br />
solltest deine eigene Geschichte<br />
schreiben. Ich fing mit Gedichten an<br />
und fand mein Thema: meine Eltern<br />
und meine Vergangenheit.<br />
Welche Autoren inspirieren Sie?<br />
BRETT Viele! Auf jeden Fall Anne<br />
Sexton und Pablo Neruda.<br />
Das Gespräch führte Sabine Heines.<br />
Lily Brett, * 1946 in Bayern, emigrierte<br />
1948 nach Australien. Heute lebt sie<br />
mit ihrem Mann und drei Kindern in New<br />
York. Ihr neuer Roman heißt „Lola<br />
Bensky“; Suhrkamp, 2012, 19,95 Euro.<br />
ÜBER DEN ZAUBER<br />
WAHRER FREUNDSCHAFT<br />
Thommie Bayer: Vier Arten, die<br />
Liebe zu vergessen. Piper, 2012,<br />
280 Seiten. 19,99 Euro.<br />
Jahrelang haben sie einander<br />
nicht gesehen. An Emmis Grab<br />
beschließen die vier alten Schulfreunde,<br />
sich noch einmal zu treffen. In Venedig<br />
lassen sie die Vergangenheit auferstehen<br />
und stellen fest: Jeder von ihnen hat ein<br />
Geheimnis – und jeder hatte eine ganz<br />
besondere Liebe, die ihn nicht loslässt.<br />
Arnold Thünker: Verlangen<br />
nach Freundschaft. Kiepenheuer<br />
& Witsch, 2012, 206 Seiten,<br />
18,99 Euro. Eigentlich wartet<br />
er auf den Flug nach Hause.<br />
Doch dann begegnet der Tramper Jakob<br />
in Manhattan dem reichen Grafen Faunus.<br />
Eine unerwartete Freundschaft beginnt.<br />
Ute Karen Seggelke: Freundinnen.<br />
Gerstenberg, 2007,<br />
235 Seiten, 19,95 Euro.<br />
Sie sind zwischen 16 und 92<br />
Jahre alt und erzählen von ihrer<br />
Freundschaft. Inspirierende Geschichten<br />
über Vertrauen, Respekt, Nähe und<br />
stürmische Zeiten, an denen man reift.<br />
Der Klang der<br />
Sehnsucht<br />
Manisha Amin: Der Klang der<br />
Sehnsucht. Insel-TB, 2012, 309<br />
Seiten, 14,99 Euro. Kalus, ein<br />
Junge aus Hastinapur, arbeitet<br />
hart, um ein paar Rupien zu verdienen.<br />
Doch er hat etwas, das er liebt: seinen<br />
Baum, seine Flöte, seine Freundin Malti.<br />
Die aber muss er eines Tages verlassen.<br />
Haley Tanner: Vaclav und Lena.<br />
dtv, 2011, 339 Seiten, 14,90 Euro.<br />
Sie gehen durch dick und dünn,<br />
die russischen Migrantenkinder<br />
Vaclav und Lena. Dann aber trennen<br />
sich ihre Wege und führen erst sieben<br />
Jahre später wieder zusammen. Ist es<br />
noch Freundschaft – oder mehr?<br />
Wallace Stegner: Zeit der<br />
Geborgenheit. dtv, 2011,<br />
424 Seiten, 14,90 Euro.<br />
Amerika, 30er-Jahre: Larry und<br />
Sally begegnen dem exotischen<br />
Ehepaar Charity und Sid. Größer könnten<br />
die Gegensätze nicht sein. Und doch werden<br />
die vier unzertrennlich.<br />
Fotos: Isolde Ohlbaum/laif, Klaus E. Haun (5), Shutterstock, PR (6)<br />
58 1/ 2013