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GESUND & FIT<br />
Was Sport<br />
bewirkt<br />
Herzinfarkt<br />
Krankes Gewebe wird<br />
stärker durchblutet<br />
und mit mehr Sauerstoff<br />
versorgt.<br />
Koronare<br />
Herzkrankheit<br />
Ablagerungen in<br />
den Kranzgefäßen<br />
bilden sich zurück.<br />
Herz-Insuffizienz<br />
Untrainierter<br />
Herzmuskel wird<br />
gestärkt.<br />
Altersherz<br />
Versteiftes Gewebe<br />
und Blutgefäße werden<br />
geschmeidiger<br />
und leistungsfähiger.<br />
druck gefährlich steigt,<br />
wenn man sich anstrengt,<br />
• und ab wann der Körper<br />
so sehr gefordert wird, dass<br />
sich Milchsäure im Blut anhäuft.<br />
Diesen sogenannten<br />
Laktat-Test machen auch<br />
Leistungssportler immer<br />
wieder, weil man damit<br />
sehr genau feststellen kann,<br />
wie gut die Kondition ist.<br />
Bei der Ergometrie wird<br />
stets der Puls beobachtet.<br />
Deshalb kann der Arzt anschließend<br />
genau sagen,<br />
bei welchen Puls-Werten<br />
man Sport treiben sollte,<br />
• damit für das Herz keine<br />
Gefahr besteht,<br />
• der Herzmuskel optimal<br />
trainiert wird.<br />
Wie der Drehzahlmesser<br />
im Auto zeigt der Puls, ob<br />
das Herz ideal arbeitet. „Die<br />
Puls-Uhr gehört deshalb wie<br />
Turnschuhe und Sporthose<br />
zur Grundausstattung beim<br />
Sport“, sagt Prof. Halle.<br />
Nicht nur sportlichen Anfängern<br />
oder Wiedereinsteigern<br />
nützt die Ergometrie.<br />
Das Training gibt mir<br />
nach meinem Infarkt<br />
sehr viel Sicherheit.<br />
Noch ist mein Herz geschwächt.<br />
Doch es geht<br />
Tag für Tag aufwärts.<br />
Hans Huber (72), absolviert zur zeit ein<br />
gezieltes Programm auf dem<br />
Fahrrad-Ergometer. Bald will er auch<br />
wieder schwimmen und laufen.<br />
Hans Huber (72) etwa war<br />
immer ein sehr sportlicher<br />
Typ. Mehrmals die Woche<br />
Tennis, Radfahren, Schwimmen<br />
und Wandern – nur<br />
mit diesem Sportmix fühlte<br />
er sich wohl. Dennoch,<br />
ohne Vorwarnung, erlitt<br />
er vor 18 Monaten einen<br />
schweren Vorderwand-Infarkt.<br />
Danach brachte sein<br />
Herz nur noch 27 Prozent<br />
der bisherigen Leistung.<br />
Huber fühlte sich ständig<br />
schlapp und müde. „Ich hätte<br />
nie gedacht, dass ich jemals<br />
wieder richtig auf die<br />
Füße kommen würde“, erzählt<br />
er. Dann wurde ihm<br />
die Teilnahme an einer wissenschaftlichen<br />
Studie von<br />
ProfessorHalleangeboten.Seitdem<br />
trainiert er drei Mal die<br />
Woche mit anderen unter<br />
ärztlicher Aufsicht auf Fahrrad-Ergometern.<br />
Intervall-<br />
Training, abwechselnd für<br />
einige Minuten kräftig treten,<br />
dazwischen Blutdruckund<br />
Laktat-Kontrolle. „Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass ich<br />
mich trotz Herzschwäche so<br />
anstrengen darf“, staunt<br />
Huber. Doch es lohnt sich:<br />
Schon nach vier Monaten ist<br />
die Leistung seines Herzens<br />
auf 35 Prozent gestiegen.<br />
Für Huber ein Riesenerfolg,<br />
der sich auch im Alltag bemerkbar<br />
macht: Kurz nach<br />
der Reha schaffte er es gerade,<br />
die Treppen einer Etage<br />
hochzugehen, dann brauchte<br />
er eine Pause, weil er aus<br />
der Puste war. Jetzt geht er<br />
schon zwei oder drei Etagen<br />
am Stück. „Und ich spüre,<br />
dass ich täglich Fortschritte<br />
mache.“<br />
Genauso gut könnte er<br />
sein Herz auch mit anderen<br />
Sportarten fit machen. „Ideal<br />
ist Ausdauersport“, sagt<br />
Prof. Halle, „also Radfahren,<br />
Walken, Joggen, Wandern.<br />
Am besten täglich.“<br />
Wie die Intensität ist auch<br />
die Dauer des Trainings, vor<br />
allem zu Beginn, sehr individuell.<br />
Für manche reicht<br />
es, sich anfangs nur vier<br />
oder fünf Minuten zu bewegen,<br />
andere können gleich<br />
mit 10, 15 oder 30 Minuten<br />
einsteigen. Auf längere<br />
Sicht, und das kann je nach<br />
Einstiegsniveau auch erst<br />
nach ein bis zwei Jahren<br />
sein, rät Halle zu mindestens<br />
30, besser 60 Minuten<br />
Training am Tag.<br />
64 1/ 2013