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KÜCHE | Museum der Brotkultur<br />
Eine Zeitreise durch die Geschichte eines Grundnahrungsmittels<br />
Museum der Brotkultur Ulm<br />
Seit 1955 hat es sich das von Dr. h.c. Willy Eiselen und Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen<br />
gegründete Museum zum Ziel gesetzt, die Bedeutung des Brotes für die Entwicklung<br />
der Menschheit erlebbar zu machen.<br />
VON SUSAN OEHLER<br />
m Anfang stand eine Leidenschaft:<br />
AAls der Ulmer Unternehmer Dr. h.c.<br />
Willy Eiselen im Jahr 1952 damit begann,<br />
eine umfangreiche Sammlung zum Thema<br />
„Brot“ zusammenzustellen, begründete<br />
er damit den Beginn des weltweit<br />
ersten Museums <strong>sein</strong>er Art. Seit 1955<br />
widmet sich das dam<strong>als</strong> noch unter dem<br />
Namen „Deutsches Brotmuseum Ulm“<br />
bekannte Ausstellungshaus mit <strong>sein</strong>en<br />
Exponaten dem wichtigen<br />
Grundnahrungsmittel,<br />
das<br />
wir im Alltag ganz selbstverständlich<br />
regelmäßig verzehren und das doch so<br />
viel mehr ist <strong>als</strong> nur ein günstiger Magenfüller.<br />
Um der Bedeutung des Brotes<br />
für die menschliche Kulturgeschichte<br />
Rechnung zu tragen, werden im Museum<br />
historische Fundstücke und Belege<br />
gesammelt, wissenschaftlich ausgewertet<br />
und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht. Inzwischen trägt die<br />
Einrichtung den Namen „Museum der<br />
Brotkultur“, um die Wandlung des ausgestellten<br />
Inhalts besser widerzuspiegeln.<br />
Mäzene der Brotkunst<br />
Als Zulieferer von Produkten<br />
für die Bäckereiindustrie<br />
erwuchs<br />
das Interesse Willy<br />
Eiselens an der<br />
Materie praktisch<br />
von Berufs wegen,<br />
reichte<br />
aber bald weit<br />
darüber hinaus.<br />
Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg<br />
und der damit einhergegangenen totalen<br />
Zerstörung <strong>sein</strong>er Ulmer Backmittelfabrik<br />
gründete er 1946 das<br />
„Nährmittelwerk Willy Eiselen“ und<br />
führte die Firma trotz der schwierigen<br />
Zeiten zu wirtschaftlichem Erfolg.<br />
Acht Jahre später trat <strong>sein</strong> Sohn,<br />
Hermann Eiselen, <strong>als</strong> Geschäftsführer<br />
und Mitgesellschafter in den Betrieb<br />
ein und gründete gemeinsam mit dem<br />
Vater zusätzlich die Firma „Ulmer<br />
Spatz Vater und Sohn Eiselen“. Beide<br />
hatten <strong>als</strong> Soldaten die Entbehrungen<br />
der Kriegs- und Nachkriegsjahre hautnah<br />
miterlebt und es war ihnen ein<br />
Anliegen, zum Nachdenken über die<br />
Grundbedürfnisse des Menschen und<br />
den Wert der Nahrung anzuregen. Im<br />
Jahr 1978 gründeten sie die gemeinnützige<br />
„Vater und Sohn Eiselen-Stiftung“,<br />
in deren Trägerschaft sich seit<br />
1991 auch das Museum der Brotkultur<br />
befindet. Außerdem fördert die Stiftung<br />
Forschungsbestrebungen, die das<br />
Ziel haben, den Hunger in der Welt<br />
zu lindern. Inzwischen gehören rund<br />
18.000 Ausstellungsstücke aus vielerlei<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Museum der Brotkultur Ulm, Stock.chng<br />
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Küche | 2.2013