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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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96 Kapitel 7: Zusammenfassung und Diskussion<br />

Tunneln bei höheren Spannungen nachgewiesen werden. Insbesondere der Übergangspunkt<br />

zwischen diesen Mechanismen unterscheidet sich bei ODT und Amino-PEG deutlich. Da<br />

die Barrierenhöhe der Moleküle ähnliche Werte zeigt, wird tendenziell eine Abhängigkeit<br />

des Übergangspunktes von der Moleküllänge gesehen, wie sie von Simmons beschrieben<br />

wird [10, 12].<br />

Die Ergebnisse der Tropfen-Elektroden-Experimente mit Alkanthiolen zeigen, dass sich<br />

MEA Chips als Bottom-Elektroden zur Untersuchung des Ladungstransports verwenden<br />

lassen. Des Weiteren wurden Oligopeptide der Aminosäure Asparaginsäure (D) (Kettenlänge<br />

3-6) als biologisches Modellsystem untersucht. Am C-Terminus dieser Oligopeptide<br />

befand sich ein Cystein (C), welches die Immobilisierung der Moleküle auf Goldoberächen<br />

erlaubt [124]. Zum Vergleich dieser D-Peptiden wurde ein Oligopeptid des Alanin (A)<br />

mit der Sequenz CAAA herangezogen. Durch Oberächenplasmonresonanzspektroskopie<br />

(engl. Surface Plasmon Resonance, SPR) und Rasterkraftmikroskop (engl. Atomic Force<br />

Microscope, AFM) wurde gezeigt, dass die Peptide eine Monolage auf Goldoberächen bilden.<br />

Auch konnte der Oberächenanteil, der auf Grund von Defekten unbedeckt bleibt,<br />

mit Hilfe von elektrochemischen Untersuchungen abgeschätzt werden. Mit Hilfe der MEA<br />

Chips und EGaIn Tropfen wurden molekulare Brücken mit Monolagen der Oligopeptide<br />

untersucht. Es konnten I -V Kennlinien aller Peptide aufgenommen werden. Obwohl die<br />

Kennlinien mitunter stark von einer Beschreibung nach Simmons abweichen, wurde direktes<br />

Tunneln als dominanter Ladungstransport festgestellt. Auch konnte die Barrierehöhe der<br />

Peptide CDDD and CAAA zu Φ CDDD =3.8 eV und α CDDD =0.99 bzw. Φ CAAA =3.2 eV<br />

und α CAAA =0.99 bestimmt werden. Des Weiteren wurden starke Schwankungen in den<br />

Kennlinien zwischen verschiedenen Brücken gefunden. Eine statistische Analyse dieser Variationen<br />

führte zu dem Schluss, dass die Peptide einen deutlich geringeren Grad der Selbstorganisation<br />

erreichen als Alkanthiole. So führen ach liegende Moleküle im Gegensatz zu<br />

aufrechten zu einer Verringerung der eektiven SAM Dicke. Da beim direkten Tunneln die<br />

Schichtdicke exponentiell den Ladungstransport beeinusst, führen ungeordnete Moleküle<br />

zu Fluktuationen in den Kennlinien.<br />

Elektrische Messungen auf molekularer Ebene haben auch im Allgemeinen eine hohe Variation<br />

in den Ergebnissen. Daher wird oft eine hohe Statistik benötigt, um zuverlässige<br />

Aussagen über das untersuchte Molekül zu treen. Die hier vorgestellte parallele Herstellung<br />

vieler Brücken ist daher eine sinnvolle Ergänzung der Tropfen-Elektroden-Technik.<br />

Des Weiteren ist die Kontaktäche zwischen Tropfen-Elektrode und Bottom-Elektrode<br />

durch die Abmessungen der MEA Elektroden deniert. Diese liegt deutlich unterhalb der<br />

üblicherweise verwendeten Kontaktächen in Tropfen-Elektroden-Experimenten und ist<br />

damit näher an den Bedingungen von Flächenkontakten in potentiellen Anwendungen.<br />

Jedoch birgt diese Technik auch verschiedene Probleme. Die Variationen in Tropfen-Elektroden<br />

Experimenten sind durch die Rauigkeit des Substrates bestimmt. So führt die Rauigkeit<br />

der Metalllme zu Fluktuationen, da die eektive Kontaktäche von Elektrode zu<br />

Elektrode stark variiert. Durch die Verwendung von atomar glatten Schichten ( Template<br />

Stripped, TS) kann dieser Eekt minimiert werden [104, 105]. Jedoch ist die Herstellung<br />

von TS-Au Schichten nicht mit den Herstellungstechniken eines MEA Chips vereinbar.<br />

Zur Verringerung der Fluktuationen wurde die Verwendung des leitfähigen Polymers PE-<br />

DOT:PSS als Interface zwischen SAM und Tropfen-Elektrode untersucht. Aus anderen<br />

Arbeiten ist bekannt, dass PEDOT:PSS das Potential hat, den elektrischen Kontakt zwischen<br />

SAMs und Metallelektroden bilden zu können [33, 131]. In dieser Arbeit wurde

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