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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Lithographie Techniken und Untersuchungsmethoden 23<br />

generiert (sog. Aktivierung der Oberäche). Nach der Plasmaaktivierung entsteht bei Aussetzen<br />

an Luft ein Wasserlm. Dieser liefert die für die Reaktion benötigte Menge H 2 O.<br />

Unter Verbrauch von H 2 O und Entstehung von HCl werden die Cl-Atome der Silangruppe<br />

durch Sauerstoe ersetzt. Nun binden die SiAtome des Silans kovalent an die SiO 2<br />

Oberäche. Durch einen Selbstorganisationsprozess entsteht durch diese Reaktion eine geordnete<br />

Monolage (engl. self assambled monolayer, SAM) von FOTCS Molekülen auf der<br />

SiO 2 Oberäche. Die SAM reduziert die freie Oberächenenergie, welche sich über den<br />

Kontaktwinkel eines Wassertropfens bestimmen lässt. Dieser ist bei unbehandelten SiO 2<br />

Oberächen < 30 ◦ und kann durch eine optimale Beschichtung auf 110 ◦ erhöht werden,<br />

was in der Praxis jedoch selten erreicht wird.<br />

Zur Herstellung von hochwertigen FOTCS SAMs hat sich die Abscheidung aus der Gasphase<br />

bewährt. Dabei wird das üssige Silan bei Unterdruck verdampft und die SiO 2 Probe<br />

der entstandenen Atmosphäre ausgesetzt. In der vorliegenden Arbeit wurde dies als Standardverfahren<br />

in einem Excikkator in einer Glovebox unter denierter Argonatmosphäre<br />

durchgeführt. Der damit erreichte Kontaktwinkel liegt bei ca. 90 ◦ . In Einzelfällen wurde<br />

die Silanisierung in einem selbst gebautem Apparat durchgeführt [81]. Durch zusätzliche<br />

Aktivierungs- und Heizschritte in mehreren Zyklen kann ein Kontaktwinkel über 100 ◦ erreicht<br />

werden.<br />

Antihaftbeschichtungen aus uorinierten Silanen sind über viele Abformungen hinweg unveränderlich<br />

und bis 500 ◦ C stabil [82, 83]. Daher ist eine Beschichtung des Molds im<br />

Idealfall nur ein einziges Mal notwendig.<br />

2.3.3 Ätzprozesse<br />

Ein Ätzprozess dient zur gezielten Entfernung von Schichten einer Probe und kann im weiteren<br />

Sinne auch als lithographisches Verfahren angesehen werden. In Kombination mit einer<br />

Ätzmaske können dadurch Strukturen in eine unter der Maske bendlichen Schicht übertragen<br />

werden. Grundsätzlich wird zwischen nasschemischen Prozessen und sog. Trockenätzverfahren<br />

unterschieden. Zu letzterem gehören das reaktive Ionenätzen (engl. Reactive Ion<br />

Etching, RIE) und das reaktive Ionenstrahlätzen (engl. Reactive Ion Beam Etching, RI-<br />

BE). Diese beiden Verfahren wurden im Rahmen dieser Arbeit verwendet und sollen im<br />

Folgenden dargestellt werden.<br />

In Abbildung 2.13 ist das chemische Trockenätzen schematisch dargestellt. Sowohl beim<br />

reaktiven Ionenätzen als auch beim reaktiven Ionenstrahlätzen bendet sich die Probe in<br />

einer Vakuumskammer. Ein Ätzgas wird in die Kammer geleitet und durch ein äuÿeres<br />

elektrisches Feld ionisiert. Übliche Ätzgase sind O 2 , Ar, CF 4 , CHF 3 , Cl 2 oder SF 6 .Je<br />

nach Gassorte ndet eine bestimmte chemische Reaktion an der Obleräche der Probe<br />

statt (Ausnahme Ar). Insofern das Ion mit dem Material an der Oberäche eine Reaktion<br />

eingehen kann und das Produkt leicht üchtig ist, wird Material abgetragen und durch die<br />

Vakuumanlage abtransportiert. Dieser Vorgang hat erstmal keine ausgezeichnete Richtung<br />

und ist somit isotrop. Durch die chemische Reaktion entsteht eine Selektivität des Ätzgases<br />

gegenüber bestimmten Materialien. Ein Material, welches inert gegenüber einem bestimmten<br />

Ätzgas ist, kann somit als Maske zum Übertragen von Strukturen dienen. Zusätzlich zu<br />

der reaktiven Komponente beim Ätzprozess, gib es einen physikalischen Anteil. Durch ein<br />

weiteres elektrisches Feld werden die Ionen in der Ätzkammer in Richtung der Probenoberäche<br />

beschleunigt. An der Oberäche kommt es zu Stoÿprozessen und Atome werden

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