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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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6 Kapitel 2: Grundlagen und Methoden<br />

d) Unterschiede in der Austrittsarbeit der Materialien und lokalisierte Oberächenzustände<br />

Sowohl a) als auch b) verringert die eektive Kontaktäche der Elemente, was im Endeekt<br />

zu einer Erhöhung des elektrischen Widerstands führt. Dies kann sowohl auf makroskopischer<br />

Ebene als auch auf atomarer Ebene der Fall sein.<br />

Die Ausbildung einer Zwischenschicht ist oft bei unedlen Metallen der Fall. Aluminium ist<br />

ein Beispiel für ein Material, welches an Luft sehr schnell eine isolierende Oxidschicht an<br />

der Oberäche bildet.<br />

Bestehen die Elemente aus verschiedenen Materialien, unterscheiden sich diese auch in ihrer<br />

Bänderstruktur. ImKontaktbereich der Materialien entsteht eine Übergangszone, in der<br />

sich die unterschiedlichen Fermieniveaus angleichen. Dadurch verbiegen sich die Bänder<br />

lokal, wodurch eine zusätzliche Potentialbarriere entstehen kann. Diese ist neben demUnterschied<br />

in der Austrittsarbeit stark von der Bindungsart der beiden Materialien abhängig.<br />

Der Kontaktwiderstand ist somit eine für jede Materialkombination spezische Gröÿe und<br />

abhängig von der Kontaktäche. Insofern der Kontakt einen linearen Strom-Spannungs-<br />

Zusammenhang aufweist, wird er als Ohmscher Kontakt bezeichnet und es gilt<br />

R Kontakt = σ A . (2.1)<br />

Dabei ist σ ([σ] =Ωm 2 ) eine ächenunabhängige Materialkonstante und A die Kontakt-<br />

äche.<br />

Während a)-c) lediglich den ohmschen Widerstand erhöhen, kann d) auch einen Einuss auf<br />

das qualitative Verhalten der Kontaktstelle haben. ImFall von Metall-Halbleiter Kontakten<br />

kann es unter Umständen zur Bildung eines Schottky-Kontakts kommen. Dabei entsteht<br />

durch lokale Rekombination von Ladungsträngern und Akzeptorstellen eine Raumladungszone,<br />

welche den Stromuss in eine Richtung bevorzugt.<br />

Tunnelströme nach Simmons<br />

Der Begri Tunnelstrom ist ein Sammelbegri für alle Transportmechanismen, die auf dem<br />

quantenmechanischen Tunneleekt beruhen. Dieser besagt, dass es eine endliche Wahrscheinlichkeit<br />

gibt, dass ein Teilchen eine Potentialbarriere durchtunneln kann, ohne über<br />

ausreichend Energie zu verfügen diese imklassischen Sinne zu überwinden. Sowohl die<br />

Barrierenhöhe als auch die Barrierendicke haben dabei Einuss auf die Transmissionswahrscheinlichkeit<br />

des Teilchens. Unter Annahme einer rechteckigen Potentialbarriere gilt<br />

für einen Tunnelstrom I allgemein die charakteristische exponentielle Abhängigkeit 1 :<br />

I ∝ exp(−β · L) (2.2)<br />

√<br />

2mϕ<br />

mit der Barrierendicke L und der Zerfallskonstante β =2<br />

0<br />

, ϕ<br />

2 0 : Barrierenhöhe, m:<br />

Elektronenmasse und : reduzierte Planck Konstante.<br />

Eine weitergehende Berechnung von J.G. Simmons aus dem Jahr 1963 ergibt einen geschlossenen<br />

Ausdruck für die Stromdichte durch eine dünne isolierende Schicht zwischen<br />

1 Eine ausführliche Herleitungen ndet sich in Büchern zur Quantenmechanik, z.B. Grundkurs Theoretische<br />

Physik, 5/1 Quantenmechanik Grundlagen von Nolting [9]

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