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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2 Kapitel 1: Einleitung<br />

einem Ionenleiter kontaktiert. Zur Untersuchung des Ladungstransports und für Anwendung<br />

in der Elektronik ist jedoch eine molekulare Brücke der Form Elektrode-Molekül-<br />

Elektrode entscheidend. Erst durch so eine Konguration wird direkter Zugri auf die<br />

elektrische Funktion des Moleküls möglich. Die Herstellung einer solchen Brücke ist jedoch<br />

sehr schwierig. Dies liegt zum einen an den Dimensionen der Moleküle (Å bis nm) im<br />

Vergleich zu den Elektroden (30 nm bis 100 μm). Zum anderen sind Herstellungsverfahren<br />

der Schaltkreise schädlich für viele organische und nahezu alle biologischen Moleküle. Es<br />

existieren verschiedene Ansätze um eine molekulare Brücke herzustellen. Diese lassen sich<br />

in die Kategorien Punktkontakte und Flächenkontakte unterteilen.<br />

Punktkontakte werden beispielsweise durch Nanoelektroden generiert, deren Abstand durch<br />

Piezoelemente bis auf 0.1 nm kontrolliert werden kann. Durch Selbstorganisationsprozesse<br />

kann ein Molekül in die Lücke der Elektroden gebracht und so untersucht werden.<br />

Der mechanisch kontrollierte Bruchkontakt (engl. Mechanically Controlled Break Junction,<br />

MCBJ) ist ein Beispiel für so einen Kontakt [5]. Auch ist die Rastertunnelmikroskopie<br />

(engl. Scanning Tunneling Microscope, STM) oder die Strom-Spannungs Rasterkraftmikroskopie<br />

(engl. Conductive Probe Atomic Force Microscopy, CP-AFM) eine Technik dieser<br />

Kategorie [6].<br />

Die zweite Kategorie der Flächenkontakte umfasst Systeme, die auf eine parallele Adressierung<br />

vieler Moleküle in einer Monolage abzielen. Dies wird idealer Weise durch den<br />

Einschluss einer Monolage zwischen zwei planaren Elektroden realisiert. Flächenkontakte<br />

versprechen eine leichtere Anwendbarkeit in einem Schaltkreis, da sich Monolagen in<br />

Bottom-Up Prozessen herstellen lassen. Jedoch ist der Einschluss einer Monolage zwischen<br />

zwei Elektroden, bei gleichzeitigem Erhalt ihrer Funktion, eine technologische Herausforderung.<br />

Als zuverlässige Technik für Flächenkontakte hat sich bisher nur die Tropfen-<br />

Elektrode etabliert [7].<br />

Generell weisen alle Arten von molekularen Brücken eine hohe Variation in den Messergebnissen<br />

auf. Dies ist zum einen darin begründet, dass die Struktur und Anordnung<br />

eines Moleküls in einer Brücke einen hohen Einuss auf die Messungen hat. Eine minimale<br />

Änderung der räumlichen Konguration führt zu einer signikanten Veränderung in der<br />

Stromstärke. Auf der anderen Seite sind viele Faktoren noch unverstanden. Insbesondere<br />

der Einuss verschiedener Bindungstypen auf die Kopplung der Moleküle an die Elektrode<br />

ist hier eine Fragestellung.<br />

Daher ist es auf der einen Seite notwendig, dass eine Vielzahl an Messdaten generiert<br />

werden, um statistische Aussagen treen zu können. Auf der anderen Seite müssen die<br />

Untersuchungstechniken weiter verbessert werden, um alle Aspekte des Ladungstransports<br />

auf molekularer Ebene aufdecken zu können. Speziell bei den Flächenkontakten sind alternative<br />

Methoden erforderlich, um verlässliche Aussagen zu treen.<br />

Im Mittelpunkt dieser Arbeit standen molekulare Brücken in Form von Flächenkontakten<br />

und ihre technologische Realisierung. Dazu wurden zwei Ansätze verfolgt.<br />

Zunächst wurde das Tropfen-Elektroden Experiment betrachtet. Durch die Kombination<br />

mit einem Multy Electrode Array (MEA) wurde eine neue Variante dieser Technik evaluiert.<br />

Dabei wurde eutektisches Gallium-Indium (EGaIn) als metallischer Tropfenkontakt<br />

verwendet, um Metall-Molekül-EGaIn Brücken zu schaen. Der Einsatz von MEAs ermöglichte<br />

die parallele Herstellung vieler molekularer Brücken auf einem einzigen Chip. Mit<br />

diesen konnte der Transportmechanismus zunächst in Alkanthiolen bestimmt werden. Des

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