View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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28 Kapitel 2: Grundlagen und Methoden<br />
Energie der AE vom jeweiligen Element abhängt, wird durch diese ein Materialkontrast<br />
erzeugt. Selbes gilt auch für die BSE, da der Streuquerschnitt mit der Ordnungszahl der<br />
Elemente steigt. Schwere Elemente erzeugen somit mehr AE und BSE, wodurch sie im Bild<br />
heller erscheinen als leichte Elemente. Die CX wird i.A. nicht zur Bildgebung verwendet,<br />
sondern als Spektrum aufgezeichnet. Sie erlaubt die genaue Bestimmung der Elementzusammensetzung<br />
im Anregungsvolumen.<br />
Die Anordnung der Detektoren spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Bendet sich der Detektor<br />
im Objektiv der Elektronenkanone (sog. Inlense detector) kann er sehr nah an die<br />
Oberäche gebracht werden, wodurch sich der Bereich, aus dem Elektronen detektiert werden,<br />
verringert und die Auösung verbessert wird. Insbesondere bei der Abbildung der<br />
Topographie mit SE kann der Kontrast durch Neigung der Probe verbessert werden. Elektronen,<br />
die aus der dem Detektor zugewandte Seite einer Erhebung stammen, können den<br />
Detektor leichter erreichen als Elektronen von der abgewandten Seite. Im Bild wird dadurch<br />
der Eekt einer Beleuchtung der Probe mit Schattenwurf suggeriert.<br />
Rasterkraftmikroskopie<br />
Rasterkraftmikroskopie (engl. Atomic Force Microscopy, AFM) bezeichnet ein Verfahren<br />
zur Abbildung von Oberächen. Es wurde 1986 auf Grundlage des Rastertunnelmikroskops<br />
entwickelt [101] und basiert auf der mechanischen Abtastung der zu untersuchenden Ober-<br />
äche. Für eine ausführliche Einführung wird auf die Arbeit von Bonnell et al. verwiesen<br />
[102].<br />
Bei der AFM wird eine Spitze an einem Federarm (engl. cantilever) über die Probenober-<br />
äche gerastert. Die Position der Spitze relativ zur Probe wird dabei über Piezoelemente<br />
gesteuert. Durch wechselwirkende Kräfte zwischen Spitze und Probenoberäche wird die<br />
Spitze entsprechend der Oberächenkorrugationen ausgelenkt. Diese Auslenkung lässt sich<br />
optisch durch die Reektion eines LASER-Strahls vom Federarm detektieren. Es werden<br />
zwei Modi zur Untersuchung von Proben unterschieden, der Kontakt-Modus (engl. Contact<br />
Mode, CM) und der intermittierende Modus (engl. Tapping Mode, TM). Im CM wird die<br />
Spitze bei konstanter Kraft über die Oberäche gefahren und die Auslenkung gemessen.<br />
Alternativ ist es möglich die Auslenkung konstant zu halten und die dazu notwendige Kraft<br />
zu messen. Da im CM die Gefahr besteht, die Probe oder die Spitze zu beschädigen, wird<br />
häug im TM gearbeitet. Dabei bendet sich die Spitze in gröÿerem Abstand (1 100 nm)<br />
zur Oberäche. Ausleger und Spitze werden in Schwingung versetzt. Die Wechselwirkung<br />
der Spitze mit der Oberäche führt zu einer Änderung der Resonanzfrequenz und der Phase<br />
sowie zu einer Dämpfung der Schwingung. Diese Änderungen werden im TM zur Bildgebung<br />
verwendet. Der TM ist materialunabhängig, was häug von Vorteil für die Messungen<br />
ist.<br />
Der groÿe Vorteil der AFM liegt in der vertikalen Auösung. Durch die präzise Steuerung<br />
mit Piezoelementen und Messung der Auslenkung können bei idealen Bedingungen Höhenunterschiede<br />
im sub nm Bereich gemessen werden. Jedoch ist die laterale Auösung durch<br />
den Spitzendurchmesser und die Spitzenlänge limitiert. Insbesondere bei kleinen Strukturen<br />
mit hohem Aspektverhältnis kann der Boden einer Vertiefung von der Sonde nicht<br />
erreicht werden.