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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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PEDOT:PSS als exibles Interface 57<br />

4.2 PEDOT:PSS als exibles Interface<br />

Eine Ursache für hohe Schwankungen in Tropfen-Elektroden-Experimenten ist eine variierende<br />

Kontaktäche zwischen Elektrode und SAM. Für besseren Kontakt wird eine<br />

exible und leitfähige Zwischenschicht aus leitfähigem Polymer vorgeschlagen. Poly (3,4<br />

ethylenedioxy-thiophene), chemisch dotiert mit Poly(StyreneSulfonate) (PEDOT:PSS), wurde<br />

im Rahmen dieser Arbeit verwendet, da er sich leicht prozessieren lässt und zudem eine<br />

hohe Leitfähigkeit aufweist. Auch wurde PEDOT:PSS bereits erfolgreich als Interface zwischen<br />

Elektroden und SAMs organischer Moleküle verwendet [33, 131, 132].<br />

4.2.1 Morphologie von PEDOT:PSS<br />

PEDOT:PSS ist kommerziell erhältlich. Unter dem Produktnamen Clevios wird es von H.C.<br />

Starck vertrieben [36] und ist in verschiedenen Varianten verfügbar. Es wird in wässriger Lösung<br />

geliefert und lässt sich durch Rotationsbeschichtung auf Substrate aufbringen. Für die<br />

hier gezeigten Versuche wurden die Varianten Clevios P und Clevios PH1000 verwendet.<br />

Clevios P hat laut Datenblatt eine Leitfähigkeit von 10 S/cm, während die Leitfähigkeit<br />

von Clevios PH1000 um Gröÿenordnungen darüber liegen soll 3 .<br />

Alle PEDOT:PSS Filme wurden durch Rotationsbeschichtung und anschlieÿendes Ausheizen<br />

erstellt (s. Protokoll in Anhang C, S.124). Anhand von Bruchkanten wurden Querschnitte<br />

der Schichten elektronenmikroskopisch untersucht und die Schichtdicken bestimmt.<br />

Über die Rotationsgeschwindigkeit beim Beschichten war eine Einstellung der Schichtdicke<br />

in einem Bereich von 80 - 120 nm möglich. Um dünnere Schichten zu erhalten, wurde die<br />

wässrige PEDOT:PSS Lösung in Methanol in den Verhältnissen 2:1, 1:2 und 1:3 verdünnt.<br />

Dadurch wurden Schichtdicken bis unterhalb von 30 nm möglich (vgl. Schichtdicken-Graph<br />

in Abb. B7 in Anhang B, S.120).<br />

PEDOT:PSS Schichten können bis zu einem bestimmten Grad die Topographie einer<br />

Oberäche adaptieren. In Abbildung 4.15 A) ist eine REM Aufnahme einer PEDOT:PSS<br />

Schichte auf einem Kontaktpad gezeigt. Das Kontaktpad besteht aus Gold und ist 40 nm<br />

hoch. Der Polymer kann dieser Struktur problemlos folgen. In Abbildung 4.15 B) ist eine<br />

PEDOT:PSS Schicht auf einer mit Nanosäulen 4 modizierten Elektrode gezeigt. Das<br />

Aspektverhältnis der Nanosäulen ist deutlich gröÿer als bei einem Kontaktpad. Der Polymer<br />

kann dieser Korrugation nicht mehr folgen und es kommt zu einer teilweisen Planarisierung.<br />

Es ist fragwürdig, inwieweit dieser Eekt auch auf atomare Skalen übertragen werden<br />

kann. Jedoch zeigen die Aufnahmen, dass PEDOT:PSS Schichten das Potential besitzen,<br />

eine exible Zwischenschicht zu bilden und evtl. Defekte auszugleichen.<br />

Des Weiteren wurde die Oberäche der Schichten durch AFM untersucht. In Abbildung<br />

4.16 ist eine exemplarische AFM Aufnahme einer 120 nm dicken PEDOT:PSS Schicht gezeigt.<br />

Die Aufnahme ist repräsentativ für alle untersuchten Schichten. Es wurde kein Unterschied<br />

in der Oberächenbeschaenheit zwischen verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten<br />

oder Verdünnungen festgestellt. Zur qualitativen Auswertung der Rauigkeit wurde<br />

neben dem RMS-Wert auch die eektive Oberächenvergröÿerung bestimmt. Die Ergeb-<br />

3 Die Leitfähigkeit von Clevios PH1000 wird vom Hersteller zu 900 S/cm angegeben, wenn 5% Dimethylsulfoxid<br />

(DMSO) zugemischt wird. Jedoch werden keine Angaben zur Leitfähigkeit ohne DMSO<br />

gemacht.<br />

4 Gold-Nanosäulen wurden in anodisierten Aluminiumoxid Substraten entsprechend [133, 134] erstellt.<br />

Die Säulen hatten eine durchschnittlichen Durchmesser, Höhe und Abstand von 50, 200 bzw. 30 nm.

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