View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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14 Kapitel 2: Grundlagen und Methoden<br />
zwischen zwei Elektroden herzustellen. Speziell geht es um die Kontaktierung einer selbstorganisierten<br />
Monolage von Molekülen. Im Folgenden werden die für diese Arbeit zentralen<br />
Konzepte vorgestellt.<br />
2.2.1 Selbstorganisierende Monolagen<br />
Der Begri selbstorganisierende Monolage (engl. Self Assembled Monolayer, SAM) bezeichnet<br />
die spontane Selbstorganisation eines Stoes zu einer geordneten Schicht auf einer<br />
Oberäche [42, 43, 44]. Durch die Modizierung einer Oberäche mit einer Molekülschicht<br />
wird die Eigenschaft der Oberäche verändert, während die Topographie erhalten bleibt.<br />
Die Bildung einer SAM ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Das Molekül wird<br />
dazu auf eine geeignete Oberäche in üssigem oder gasförmigen Zustand gebracht. Zum<br />
einen muss das Molekül bevorzugt an die Oberäche binden können. Des Weiteren darf nach<br />
der Bindung keine Möglichkeit bestehen, dass weitere Moleküle an die bereits vorhandenen<br />
binden und ein 3D-Wachstum ermöglichen. Dadurch ist der Prozess selbstlimitierend, da<br />
maximal eine Molekülschicht an die Oberäche adsorbieren kann.<br />
Typischer Weise bestehen Moleküle, die zur Bildung einer SAM fähig sind, aus drei Untereinheiten:<br />
einer Kopfgruppe, einem Abstandhalter und einer Endgruppe. Während die<br />
Kopfgruppe die Bindung des Moleküls an die Oberäche bewirkt, bestimmt die Endgruppe<br />
die Oberächenenergie und das Bindungsverhalten der SAM. Der Abstandhalter ist für<br />
das Selbstorganisationsverhalten verantwortlich. Bei der Entstehung der Monolage liegen<br />
die gebundenen Moleküle zuerst ungeordnet auf der Oberäche. Der Bindungsvorgang ist<br />
stark exotherm, wodurch eine vollständige Besetzung aller Adsorptionsplätze energetisch<br />
günstig wird. Um letzteres zu erreichen, wird von den Molekülen eine dichteste Packung<br />
angestrebt. Dies führt zur Ausbildung einer hoch geordneten Monolage (vgl. Abbildung 2.6<br />
A)).<br />
Thiole bilden auf Gold-Oberächen eine sehr stabile Au-S-Bindung aus. Daher werden<br />
A) B) C)<br />
Abbildung 2.6: A) Schematische Darstellung einer idealen SAM auf einem Goldsubstrat.<br />
Defekte können an Domaingrenzen (B) oder durch die Topographie des<br />
Substrates (C) hervorgerufen werden.<br />
häug Thiole als Kopfgruppe mit einer Alkylkette als Abstandhalter verwendet, was die<br />
Bildung von Alkanthiol-SAMs erlaubt [45, 46]. Die Dicke einer SAM wird in erster Linie<br />
durch die Moleküllänge bestimmt. Jedoch wird die dichteste Packung oft unter einer<br />
Verkippung der Moleküle erreicht, wodurch die eektive SAM Höhe geringer als die Moleküllänge<br />
ausfällt.<br />
Trotz der hohen Ordnung in einer SAM, kommt es zu Defekten in der Monolage. Sind