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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Lithographie Techniken und Untersuchungsmethoden 27<br />

sich noch keine Methode als universell einsetzbar etablieren.<br />

2.3.5 Charakterisierungsmethoden<br />

Rasterelektronenmikroskopie<br />

Die Rasterelektronenmikroskopie (REM) ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung<br />

von Mikro- und Nanostrukturen. Zur Abbildung werden Elektronen mit kinetischer Energie<br />

bis zu 20 keV verwendet. Deren Wellenlänge liegt nach De-Broglie bei wenigen Nanometern<br />

und erlaubt Aufnahmen mit hoher Auösung. Die Rasterelektronenmikroskopie umfasst<br />

viele verschiedene physikalische und technische Aspekte, welche einen eigenen Forschungsbereich<br />

bilden. An dieser Stelle soll eine kurze Zusammenfassung gegeben werden. Für eine<br />

ausführliche Einführung wird auf einschlägige Literatur verwiesen (z.B. [100]).<br />

In einer Elektronenkanone (electron gun) werden Elektronen in einer Quelle erzeugt (z.B.<br />

Wolfram Glühkathode) und beschleunigt. Durch elektronenoptische Systeme werden die<br />

Elektronen zu einem Strahl gebündelt, welcher durch Magnete ausgelenkt und über die<br />

Probenoberäche gefahren wird. Diese Primärelektronen dringen dabei bis zu einer Tiefe<br />

von mehreren μm in das Material ein. Es kommt zu Stoÿprozessen in der Elektronenhülle<br />

der Atome und zu Streuprozessen an den Atomrümpfen. Dadurch werden verschiedene<br />

detektierbare Signale erzeugt. Die Stoÿprozesse mit den äuÿeren Elektronen der Elektronenhülle<br />

führen zur Erzeugung sog. Sekundärelektronen (SE). Diese haben eine geringe<br />

Energie (< 50 eV), sodass nur SE aus einer Tiefe von wenigen Nanometern das Material<br />

wieder verlassen und detektiert werden können. Stoÿprozesse mit Elektronen in niedrigeren<br />

Schalen führen zu angeregten Zuständen. Unter Emission von Charakteristischer Röntgenstrahlung<br />

(CX) gehen diese wieder in den Grundzustand zurück. Ebenfalls kann der<br />

Übergang in den Grundzustand strahlungsfrei unter Emission eines Auger-Elektrons (AE)<br />

geschehen. Die CX hat einen deutlich geringeren Wirkungsquerschnitt und kann daher<br />

auch noch aus Tiefen bis zu 5 μm das Material verlassen. Die AE hingegen haben Energien<br />

zwischen 50 eV und 2 keV, wodurch sie wie die SE nur aus wenigen Nanometer Tiefe noch<br />

detektiert werden können. Neben den Stoÿprozessen kommt es auch zur Streuung an den<br />

Atomrümpfen. Die Primärelektronen werden durch die positiv geladenen Atomkerne abgelenkt<br />

und dius im Material gestreut. Solche Elektronen werden als Rückstreuelektronen<br />

(back scattered electrons (BSE)) bezeichnet. Diese können noch aus Tiefen von mehreren<br />

hundert Nanometern das Material verlassen und haben denitionsgemäÿ Energien > 50 eV.<br />

All diese Signale können durch geeignete Detektoren aufgenommen werden. Hauptsächlich<br />

werden hier Magnetlinsen verwendet, welche die Elektronen durch ein weiteres elektrischen<br />

Feld ansaugen. Durch Anlegen einer Gegenspannung am Detektor wird der Energiebereich<br />

der zu detektierenden Elektronen selektiert. Um zu vermeiden, dass sowohl die Primärelektronen<br />

als auch die zu detektierenden Elektronen Energie durch zusätzliche Stöÿe mit Gasmolekülen<br />

verlieren, werden elektronenmikroskopische Untersuchungen im Vakuum durchgeführt.<br />

Bei der Entstehung eines Bildes rastert der Elektronenstrahl Punkt für Punkt über<br />

die Probenoberäche. Die Helligkeit eines Pixels korreliert direkt mit der Anzahl detektierter<br />

Elektronen. Der Kontrast entsteht durch zwei Faktoren, die Elementeverteilung in der<br />

Probe und durch die Topographie der Oberäche. Da die SE eine kleine Energie haben und<br />

aus geringer Tiefe stammen, ist ihre Emission stark von der Topographie abhängig. Von<br />

Kanten und Ecken können mehr SE das Material verlassen, was zu hellen Konturen im Bild<br />

führt. Neben den SE Elekronen tragen auch die BSE zum Topographiekontrast bei. Da die

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