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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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MEAs mit EGaIn Tropfenelektroden 55<br />

gefunden. Die rote Kurve zeigt zwei angepasste Gauss-Funktionen zur Bestimmung der<br />

Peakpositionen. Ähnlich wie bei den D-Peptiden ist der linke Peak bei ≈ 1 · 10 −2 A/cm 2<br />

das Resultat von SAMs mit mittlerer Ordnung, während der rechte Peak vermutlich von<br />

ach liegenden Molekülen stammt.<br />

Auf Grund der Invarianz der Peaks der D-Peptide gegenüber der Peptidlänge und der<br />

hohen Variation der Messergebnisse wird angenommen, dass die eektive Schichtdicke der<br />

SAMs für alle D-Peptide gleich war. Als Ursache wird eine geringe Ordnung der Monolagen<br />

und eine hohe Anzahl an Defekten gesehen. Nur bei aufrecht stehenden Molekülen ndet<br />

der Ladungstransport entlang der gesamten Moleküllänge statt. Im Fall von liegenden<br />

Molekülen tunneln Ladungstränger nur durch einen Teilabschnitt. Da die I-V Messungen<br />

lediglich den durchschnittlichen Ladungstransport der gesamten Brücke widerspiegeln, ist<br />

die eektive Schichtdicke für die Stromstärke entscheidend. Im direkten Vergleich ist die<br />

Stromdichte bei CAAA etwa eine Gröÿenordnung über den D-Peptiden. Dies könnte grundsätzlich<br />

an einer unterschiedlichen Leitfähigkeit des Rückgrats der Aminosäuren D und A<br />

liegen, jedoch wird dies nicht durch andere Arbeiten gestützt. Eine andere Erklärung ist<br />

die Seitenkette der Asparaginsäure. Durch die negative Ladung der Carboxygruppe wird<br />

eine zusätzliche Potentialbarriere erzeugt, welche den Ladungstransport beeinusst. Die<br />

Methylgruppe des Alanin hingegen ist vergleichsweise neutral, sodass in diesem Fall ein<br />

leicht höherer Strom zustande kommt [126]. Ebenso wahrscheinlich ist es, dass sich im Fall<br />

von CAAA die Selbsorganisation der SAM leicht von den D-Peptiden unterscheidet und die<br />

eektive Schichtdicke der CAAA SAM dünner ausfällt und somit ein höherer Tunnelstrom<br />

zustande kommt.<br />

Auf Grund der Peakposition in den Histogrammen läÿt sich eine mittlere Leitfähigkeit<br />

pro Molekül abschätzen. Unter der Annahme einer mittleren Packungsdichte von 3.7 · 10 12<br />

Molekülen/cm 2 [127] ergeben sich die Werte 5 · 10 −12 G 0 für CDDD und 7 · 10 −11 G 0 für<br />

CAAA. Damit liegt die Leitfähigkeit knapp unter den Werten für die im vorangegangen<br />

Abschnitt gezeigten Alkanthiole (vgl. Abbildung 4.7). Jedoch geben andere Arbeiten die<br />

Leitfähigkeit kürzerer Peptide (Kettenlänge 3 und 4) und anderen Sequenzen im Bereich<br />

10 −5 bis 10 −7 G 0 an [126, 128, 129]. Dieser deutliche Unterschied hat verschiedenen Ursachen.<br />

Zum einen ist die eektive Schichtdicke der hier verwendeten SAMs nicht genau<br />

bekannt. Weiterhin schwanken die Angaben zur Packungsdichte der Peptide über ein bis<br />

zwei Gröÿenordnungen [127, 130]. Der gröÿte Einuss wird dem Kontakt zwischen Peptid<br />

und Elektrode zugeordnet. Die hier untersuchten Peptide sind am C-Terminus über das<br />

Thiol kovalent an die Goldelektrode gebunden, während der N-Terminus über Van-der-<br />

Waals Kräfte mit der EGaIn Elektrode interagiert. Die in anderen Arbeiten gemessenen<br />

Leitfähigkeiten wurden in Kongurationen bestimmt, bei denen die Peptide beidseitig kovalent<br />

an die Elektroden gebunden waren. Chen et al. haben gezeigt, dass dies zu Unterschieden<br />

mehrerer Gröÿenordnungen in der Leitfähigkeit führt [16]. Zudem wurden die<br />

Vergleichswerte in Punktkontakt-Methoden gemessen. Auf Grund von Abweichungen im<br />

Bildladungspotential zwischen Punkt- und Flächenkontakten ist hier ebenfalls eine Abweichung<br />

der Leitfähigkeiten zu erwarten [114]. Eine Messung von Multilagen wird in dieser<br />

Arbeit ausgeschlossen, da die Peptid SAMs gründlich gespült wurden. Weiterhin belegen<br />

die SPRDaten, dass durch intensives Spülen keine Moleküle abgelöst werden konnte.<br />

Um die Peptide weiter zu vergleichen, sind in Abbildung 4.14 A) und B) die gemittelten<br />

J-V Kennlinien zu den Peptiden CDDD und CAAA dargestellt. Die Graphen zeigen die<br />

mittleren Messwerte mit Fehlerbalken und jeweils zwei Anpassungen der Messdaten ge-

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