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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Theoretische Grundlangen 9<br />

Valenzbandes im Bändermodell. Analog ist das erste unbesetzte Molekülorbital (engl. Lowest<br />

Unoccupied Molecular Orbital, LUMO) die Unterkante des Leitungsbandes. In einer<br />

Metall-Molekül-Metall Konguration richten sich die Orbitale am Ferminiveau der Metalle<br />

so aus, dass das Ferminiveau innerhalb der HOMO-LUMO Lücke liegt. Für den Fall, dass<br />

Elektronen als Ladungsträger vorliegen, ist die Höhe der Potentialbarriere demnach die<br />

Dierenz zwischen Ferminiveau und LUMO. Unter der Annahme, dass die Bindung des<br />

Moleküls an die Elektroden nur einen schwachen Einuss auf die Orbitale hat, kann die<br />

Simmonsgleichung angewendet werden. Bei Untersuchung an nicht leitfähigen Molekülen<br />

mit groÿer HOMO-LUMO Lücke ist dies beispielsweise der Fall [7].<br />

Weitere Tunnelströme<br />

Auch wenn die Simmonsgleichung eine gute Allgemeingültigkeit zur Beschreibung von Tunnelkontakten<br />

hat, kommt sie schnell an ihre Grenzen. Ein grundlegendes Problem ist, dass<br />

sie keine Asymmetrien berücksichtigt (z.B. unterschiedliche Elektroden oder verschiedene<br />

Bindungsmoleküle an den Elektroden). Auch beeinusst die chemische Bindung eines Moleküls<br />

an die Metallelektroden sehr wohl die Molekülorbitale. Es kann zu einer Kopplung<br />

der Orbitale mit den Zuständen der Elektrode kommen, was sich auf den Ladungstransport<br />

auswirkt. Auch wurde gezeigt, dass verschiedene Endgruppen die Leitfähigkeit eines<br />

Moleküls beeinussen [16, 17]. Ebenso führt eine komplexe Molekülstruktur zu einer Potentialbarriere,<br />

die sich nicht mehr durch ein einfaches Rechteckpotential annähern lässt.<br />

Existiert im Molekül ein lokalisierter Zustand, ändert sich das Transportverhalten. Dies<br />

kann auch durch Erhöhen der angelegten Spannung erreicht werden, sodass das Ferminiveau<br />

in einer Elektrode unterhalb des HOMO sinkt. Durch den zusätzlichen Zustand in der<br />

Barriere kann es durch Resonanz mit den Elektrodenzuständen zu einer erhöhten Transmissionswahrscheinlichkeit<br />

kommen. Dieser Fall wird als resonantes Tunneln bezeichnet.<br />

Die Beschreibung des resonanten Tunnelns gelingt mit dem Single-Level Modell [18, 19].<br />

Ausgangspunkt ist die Laundergleichung für den Strom I in Abhängigkeit von der Spannung<br />

V<br />

I(V )= 2e ∫ ∞<br />

T (E,V )[f(E − eV/2) − f(E + eV/2)]dE (2.6)<br />

h −∞<br />

mit der Transmissionswahrscheinlichkeit eines Elektrons T (E,V ), der Energie E, der Fermifunktion<br />

f(E) = )/(k 1+exp((E−μ BT )) und der thermischen Energie k B T . Die Transmis-<br />

1<br />

sionwahrscheinlichkeit wird wiederum durch die Breit-Wigner Verteilung berechnet:<br />

T (E,V )=<br />

4Γ R Γ L<br />

(E − E 0 (V )) 2 +(Γ R +Γ L ) 2 (2.7)<br />

Dabei sind Γ R,L die Kopplungsfaktoren an die jeweiligen Elektroden und werden durch die<br />

Streuwahrscheinlichkeit der Elektronen beim Tunnelvorgang bestimmt. Des Weiteren ist<br />

E 0 das Energieniveau des Zustandes in der Molekülbrücke und von V abhängig [20]:<br />

E 0 = E 0 (V )=Ê0 + Γ L − Γ R<br />

Γ L +Γ R<br />

· eV 2<br />

(2.8)

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