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ANBA September 2013 - Statistik der Bundesagentur für Arbeit

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I. <strong>Arbeit</strong>smarkt im August <strong>2013</strong> – Stabile Entwicklung<br />

<strong>ANBA</strong> Nr. 9/<strong>2013</strong><br />

Mit einem kräftigen Zuwachs von 0,7 Prozent hat sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal <strong>2013</strong> aus <strong>der</strong> bisherigen<br />

Wachstumsschwäche befreit. Neben dem privaten Konsum und den Exporten haben nach langer Pause auch<br />

die Investitionen wie<strong>der</strong> spürbar zugelegt. Die Aufwärtsbewegung dürfte sich in den kommenden Quartalen fortsetzen.<br />

Die Entwicklung auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt ist weiterhin als stabil zu bewerten. Der Beschäftigungsaufbau setzte sich<br />

fort; Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben saisonbereinigt weiter zugelegt. Dass<br />

die <strong>Arbeit</strong>slosigkeit im August saisonbereinigt gestiegen ist, hängt mit weniger Entlastung durch <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik<br />

zusammen. Die Unterbeschäftigung, die solche Verän<strong>der</strong>ungen berücksichtigt, ist erneut leicht gesunken. Der Indikator<br />

<strong>für</strong> die <strong>Arbeit</strong>skräftenachfrage, <strong>der</strong> BA-X, blieb unverän<strong>der</strong>t, nachdem er in den zwei Monaten zuvor leicht gestiegen<br />

war.<br />

1. Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Die Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts im zweiten<br />

Quartal <strong>2013</strong> liegt mit saison- und kalen<strong>der</strong>bereinigt<br />

+0,7 Prozent deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.<br />

Damit hat sich die deutsche Wirtschaft aus <strong>der</strong><br />

Schwächephase des Winterhalbjahres befreit. Im vierten<br />

Quartal 2012 war das reale Bruttoinlandsprodukt um<br />

0,5 Prozent geschrumpft und im ersten Quartal <strong>2013</strong> hatte<br />

es stagniert. Auch den jüngsten Indikatoren zufolge<br />

hellen sich die Lage und die Konjunkturerwartungen<br />

deutlich auf. Das gilt <strong>für</strong> die Unternehmens- und Konsumentenbefragungen<br />

ebenso wie <strong>für</strong> die Auftragseingänge<br />

und die Industrieproduktion. Die Zeichen <strong>für</strong> eine weitere<br />

Verbesserung stehen gut.<br />

Binnenwirtschaftlich litten vor allem die Investitionen seit<br />

längerem unter <strong>der</strong> Unsicherheit über den Fortgang <strong>der</strong><br />

europäischen Schuldenkrise. Dabei sind die Investitionsbedingungen<br />

unter an<strong>der</strong>em durch das außerordentlich<br />

niedrige Zinsniveau sehr günstig. Die leichte Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Kapazitätsauslastung und auffällig mehr Auftragseingänge<br />

bei Investitionsgüterproduzenten lassen<br />

erwarten, dass <strong>der</strong> Anstieg im zweiten Quartal das Ende<br />

<strong>der</strong> Investitionsflaute markiert. Dazu trägt auch die Beseitigung<br />

<strong>der</strong> Flutschäden bei. Wenn die Verunsicherung<br />

weiter nachlässt, dürfte bei den Investitionen einiger<br />

Nachholbedarf realisiert werden.<br />

Der private Konsum ist <strong>der</strong>zeit eine starke Stütze <strong>der</strong><br />

Konjunktur. Wesentliche Gründe sind das hohe Beschäftigungsniveau,<br />

die Steigerungen <strong>der</strong> Reallöhne und die<br />

niedrigen Zinsen. Die Konsumgüterproduzenten erwarten<br />

kaum eine Verän<strong>der</strong>ung ihrer guten Lage. Der Staatshaushalt<br />

wies im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> bei steigenden<br />

Einnahmen und Ausgaben erneut einen Überschuss auf.<br />

Die Staatsausgaben dürften weiterhin leicht expansiv<br />

wirken, unter an<strong>der</strong>em durch die Flutopferunterstützung.<br />

Aber <strong>der</strong> Schuldenstand, die auf europäischer Ebene<br />

übernommenen Garantien und die Schuldenbremse begrenzen<br />

den Handlungsspielraum.<br />

Die Exporte konnten im zweiten Quartal <strong>2013</strong> nach einer<br />

Schwächephase wie<strong>der</strong> kräftiger zulegen. In <strong>der</strong> Entwicklung<br />

des Bruttoinlandsproduktes wird dieser Erfolg durch<br />

einen ebenfalls deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Importe geschmälert.<br />

Der Wachstumsbeitrag <strong>der</strong> Außenwirtschaft ist<br />

schwach positiv; mit größeren Impulsen ist angesichts<br />

<strong>der</strong> stabilen, aber noch wenig dynamischen Exporterwartungen<br />

in nächster Zeit nicht zu rechnen.<br />

2. Realisierte <strong>Arbeit</strong>skräftenachfrage<br />

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />

sind weiter gewachsen. Das Vorjahresniveau<br />

wird deutlich überschritten (vgl. 2.1). Fast alle Bundeslän<strong>der</strong><br />

verzeichneten im Vorjahresvergleich einen Beschäftigungsanstieg;<br />

nach Branchen gab es ein kräftiges<br />

Plus bei Wirtschaftlichen Dienstleistungen und im Gesundheits-<br />

und Sozialwesen sowie ein deutliches Minus<br />

in <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmerüberlassung (vgl. 2.2).<br />

2.1 Entwicklung <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) 1<br />

hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli<br />

saisonbereinigt um 21.000 zugenommen, nach +12.000<br />

im Juni und +25.000 im Mai. Die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung ist nach vorläufigen, hochgerechneten<br />

Daten <strong>der</strong> <strong>Bundesagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> 2 , die bis<br />

Juni reichen, saisonbereinigt um 18.000 gestiegen, nach<br />

+16.000 im Mai. 3<br />

Nicht saisonbereinigt lag die Erwerbstätigkeit im Juli bei<br />

41,91 Mio. Gegenüber dem Vorjahr ist sie um 218.000<br />

o<strong>der</strong> 0,5 Prozent gestiegen, nach +233.000 o<strong>der</strong><br />

+0,6 Prozent im Juni. Die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung belief sich im Juni nach <strong>der</strong> Hochrechnung<br />

<strong>der</strong> <strong>Bundesagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> auf 29,27 Mio. Gegenüber<br />

dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 348.000 o<strong>der</strong><br />

1,2 Prozent, nach +358.000 o<strong>der</strong> ebenfalls +1,2 Prozent<br />

im Mai.<br />

Die sonstigen Formen <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit haben gegenüber<br />

dem Vorjahr überwiegend abgenommen. So ist die<br />

Zahl <strong>der</strong> Selbstständigen (einschließlich mithelfen<strong>der</strong> Familienangehöriger)<br />

nach Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

im zweiten Quartal <strong>2013</strong> gesunken, und zwar<br />

um 53.000 o<strong>der</strong> 1,2 Prozent auf 4,52 Mio. In <strong>Arbeit</strong>sgelegenheiten<br />

(in <strong>der</strong> Mehraufwandsvariante) waren nach<br />

vorläufigen Angaben im Juli 121.000 <strong>Arbeit</strong>slosengeld-II-<br />

Empfänger beschäftigt, 12.000 o<strong>der</strong> 9 Prozent weniger<br />

als vor einem Jahr. Die Zahl <strong>der</strong> ausschließlich geringfügig<br />

entlohnt Beschäftigten hat leicht abgenommen. Nach<br />

1<br />

Zum Unterschied zwischen Inlands- und Inlän<strong>der</strong>konzept vgl. „Wichtige statistische<br />

Hinweise“ in Teil V des Berichtes. Unterschiede zwischen Niveau und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Erwerbstätigkeit nach den beiden Konzepten erklären sich durch Höhe und Verän<strong>der</strong>ung<br />

des Pendlersaldos.<br />

2<br />

Zur Hochrechnung vgl. „Wichtige Statistische Hinweise“ in Teil V des Berichtes.<br />

3<br />

Zum Saisonbereinigungsverfahren vgl. „Wichtige Statistische Hinweise“ in Teil V des<br />

Berichtes.<br />

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