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DAS ARGUMENT - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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878 Besprechungen<br />

beiden Bände Bucks trotz der Interpretationsmuster des Verfassers<br />

als ergiebige Informationsquelle hinsichtlich der Entwicklung der<br />

sozialistischen Planwirtschaft der DDB bis 1967 dienen.<br />

Jürgen Harrer (Marburg)<br />

Wyniger, Willy: Demokratie und Plan in der DDR.<br />

Probleme der Bewältigung der wissenschaftlich-technischen Revolution.<br />

Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1971 (140 S., br., 14,80 DM),<br />

Dem vorliegenden Buch liegt eine Dissertation über „Aktuelle Probleme<br />

der wissenschaftlich-technischen Revolution im Spiegel der<br />

DDR-Ideologie" zugrunde. Dieser Titel trifft den Inhalt der Untersuchung<br />

insofern genauer als der Buchtitel, als es dem Autor nicht in<br />

erster Linie um „die Analyse realer gesellschaftlicher Entwicklungen<br />

selbst" geht, sondern primär darum, „wie diese Veränderungen von<br />

der Soziologie (in der DDR) gedeutet werden" (7). Dabei versucht der<br />

Autor nicht, einen Gesamtüberblick über den gesellschaftswissenschaftlichen<br />

Diskussionsstand in der DDR zu geben, es kommt ihm<br />

vielmehr darauf an, auf solche Aspekte einzugehen, „die von den<br />

DDR-Gesellschaftswissenschaftlern selbst in den Mittelpunkt gestellt<br />

werden" (8).<br />

In einer Einleitung, die der Untersuchungsmethode und Fragestellung<br />

gewidmet ist, grenzt sich Wyniger von dem auf Popper zurückgehenden<br />

methodologischen Ansatz eines Peter Christian Ludz<br />

ab, welcher die marxistische Soziologie wegen ihrer praktischen<br />

Orientierung an den gesellschaftlichen Interessen der Arbeiterklasse<br />

als „dogmatisch", „ideologisch" und mithin unwissenschaftlich verurteilt.<br />

Eine solche Soziologie, die mit der Proklamation der eigenen<br />

„Voraussetzungslosigkeit" zugleich die eigene gesellschaftliche Funktion<br />

aus ihrem Reflexionszusammenhang ausklammert, wird von<br />

Wyniger als unfähig zur adäquaten Beurteilung marxistischer Gesellschaftswissenschaft<br />

kritisiert. Demgegenüber mißt Wyniger die<br />

Soziologie in der DDR an ihrem eigenen Anspruch, auf der marxistisch-leninistischen<br />

<strong>Theorie</strong> zu basieren und diese nach Maßgabe der<br />

sich im sozialistischen Aufbau stellenden praktischen Aufgaben und<br />

Probleme weiterzuentwickeln.<br />

Im ersten Kapitel („Die DDR in der Epoche des umfassenden Aufbaus<br />

des Sozialismus", 15 ff.) referiert Wyniger die Vorstellungen<br />

von Marx, Engels und Lenin zur Übergangsperiode vom Kapitalismus<br />

zum Sozialismus/Kommunismus und arbeitet dann die konkreten<br />

historischen Bedingungen des sozialistischen Aufbaus in der DDR<br />

sowie die Einschätzung des historischen Stellenwerts der sozialistischen<br />

Etappe nach dem VII. Parteitag der SED heraus. In den folgenden<br />

Kapiteln wendet er sich dann seinem eigentlichen Untersuchungsgegenstand<br />

zu, der „Interpretation des Begriffs Produktionsverhältnisse<br />

und seines gesellschaftlichen Hintergrundes" und dem „Zusammenhang<br />

von Technik und sozialistischer Demokratie" (8).<br />

Hinsichtlich der Verwendung des Begriffs „sozialistische Produktionsverhältnisse"<br />

zeigt Wyniger bei einem Teil der analysierten

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