Öffentliche Maßnahmen als Bedingungen betrieblicher ... - SSOAR
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sich hieraus auch Konsequenzen für die Identifizierung von öffentlichen<br />
<strong>Maßnahmen</strong>, die für die Initiierung und Durchführung <strong>betrieblicher</strong><br />
Aktivitäten zur "Humanisierung der Arbeit" relevant sind.<br />
Dies kann nicht von den Zielsetzungen, Ansatzpunkten und Strukturen<br />
öffentlicher <strong>Maßnahmen</strong> aus geschehen. Vielmehr muß umgekehrt<br />
von den betrieblichen <strong>Bedingungen</strong> und Prozessen ausgegangen werden,<br />
unter denen die betriebliche Gestaltung von Arbeitsbedingungen<br />
erfolgt und von denen ihre jeweilige konkrete Ausprägung abhängt.<br />
Es ist <strong>als</strong>o jeweils danach zu fragen, in welcher Weise sich<br />
öffentliche <strong>Maßnahmen</strong> auf diese externen und internen betrieblichen<br />
<strong>Bedingungen</strong> und Prozesse beziehen und damit auch für die Veränderung<br />
bestehender Arbeitsbedingungen Bedeutung erlangen können.<br />
Dabei sind vor allem folgende Zusammenhänge zwischen betrieblichen<br />
Problemen, betrieblichen <strong>Bedingungen</strong> und öffentlichen <strong>Maßnahmen</strong><br />
zu beachten:<br />
Der einzelne Betrieb versucht den Einsatz und die Nutzung von Arbeitskraft<br />
so zu gestalten, daß hierdurch eine maximale Verwertung<br />
von Kapital gesichert wird. Hierin ist die Gefahr angelegt,<br />
daß Reproduktionserfordernisse der Arbeitskräfte ungenügend berücksichtigt<br />
werden. Für die Arbeitskräfte ergeben sich Risiken,<br />
die sich in unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Gefährdungen<br />
der Existenz niederschlagen (Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit<br />
bis zum zwangsweisen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben;<br />
physische, psychische Überforderung; Beeinträchtigung der Position<br />
auf dem Arbeitsmarkt; eingeschränkte Möglichkeiten zum Betriebswechsel<br />
oder zur Wiederbeschäftigung bei Arbeitslosigkeit<br />
usw.). Treten solche Gefährdungen nicht nur vereinzelt <strong>als</strong> individuelles<br />
Problem einzelner Arbeitskräfte oder einzelner Arbeitskräftegruppen<br />
auf, so können sich hieraus gesamtgesellschaftliche<br />
Probleme ergeben, die auf den einzelnen Betrieb <strong>als</strong> Problem<br />
der Rekrutierung, des Einsatzes und der Nutzung von Arbeitskraft<br />
"zurückschlagen": <strong>als</strong> Probleme der Verfügbarkeit von Arbeitskräften<br />
auf dem Arbeitsmarkt, der flexiblen Disposition beim Personaleinsatz,<br />
der Sicherung ausreichender Leistungsfähigkeit der Arbeitskräfte<br />
usw..<br />
Deiß/Döhl/Sauer/Böhle/Altmann (1980): <strong>Öffentliche</strong> <strong>Maßnahmen</strong> <strong>als</strong> <strong>Bedingungen</strong> <strong>betrieblicher</strong> Aktivitäten zur menschengerechten<br />
Gestaltung des Arbeitslebens. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100947